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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi
Autoren: Jesco von Puttkamer
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verschwindend kurze Zeit, um Ihre Sprache zu lernen, und als wir uns dann mit der Dame unterhalten konnten, erfuhren wir von Ihrem galaktischen Reich.“
    Ich mußte an mich halten, um nicht vor Überraschung aufzuschreien. War das tatsächlich die Möglichkeit? Mrs. Underwood hatte diesen Ochsenfröschen den Floh von einem mächtigen Sternenreich ins Ohr gesetzt? Konnte diese alte Querulantin so geistesgegenwärtig gewesen sein? Es schien tatsächlich so, und ich revidierte schleunigst meine Meinung über Mrs. Underwood. Ich schämte mich fast, sie derart verkannt zu haben, und nahm in Gedanken vor der alten, tapferen Dame den Hut ab.
    „Wir erfuhren von ihr ebenfalls, daß der Sternenantrieb Ihres Schiffes durch einen Schaltfehler durchbrannte und Sie bis in un ser Hoheitsgebiet trug, ehe Sie den Schaden beheben konnten.“
    Sternenantrieb! Auch das noch! Ich nahm mir zusätzlich fest vor, der guten, alten Tante eine Sonderpulle Schnaps zu verehren. Vermutlich hatte sie durch ihre Geistesgegenwart unser aller Leben gerettet. Wie man sich doch in manchen Menschen täuschen konnte!
    „Wir wissen, daß Sie keine Möglichkeit haben, zu Ihrem Heimatsystem zurückzufinden“, fuhr der goldumhüllte Frosch sehr richtig fort. „Sie sind durch die Tücken des außerkosmischen Pseudoraums in diese Gegenden verschlagen worden, und Ihre Heimatgalaxis ist nur noch eines von vielen Millionen von galaktischen Systemen. Nun …“
    Er legte eine kurze Pause ein, und ich hielt den Atem an. Was kam jetzt?
    „Hören Sie, lieber Freund. Meine Regierung hat mich beauftragt, Ihnen folgenden Vorschlag zu unterbreiten. Mit Hilfe Ihrer Sternkarten und Aufzeichnungen wird es uns durch Vergleich mit unseren galaktischen Atlanten möglich sein, Ihr Heimatsystem wiederzufinden. Die Regierung des galaktischen Reiches der Grools und der verbündeten Rassen erklärt sich bereit, Ihnen in dieser Hinsicht behilflich zu sein. Ferner wird es der Regierung in Anbetracht Ihres beschädigten Motors eine hohe Ehre sein, Sie und Ihre Reisegefährten mitsamt Ihrer Reisejacht in einem unserer großen Fernschiffe bis in unmittelbare Nähe Ihres heimatlichen Sonnensystems zu bringen!“
    Ich atmete tief ein. Nur ruhig jetzt, alter Junge! Nur ruhig! Nichts überstürzen! Die Frösche haben den Köder geschnappt, den ihnen Mrs. Underwood mit weiblichem Instinkt vorgeworfen hat!
    „Und unsere Gegenleistung?“ fragte ich mit Diplomatenmiene.
    „Als Gegenleistung bittet Sie meine Regierung, die Aufgabe eines Vermittlers zwischen unseren beiden Rassen zu übernehmen. Eines Vermittlers, der die ersten Unterhandlungen zwischen den Vertretern beider Regierungen in die Wege leitet. Eines Verbindungsmannes sozusagen, der absolut neutral bleibt und die beiden mächtigen Rassen zu friedlichen Beziehungen zusammenführt.“
    Ich erhob mich sofort. „Einverstanden.“ Der Reichsprotektor stand ebenfalls auf. Sein breiter, untersetzter Froschkörper balancierte auf langen, krummen Beinen, die mich lebhaft an Zach erinnerten. Er streckte mir die „Hand“ entgegen, und ich schlug kurz entschlossen ein.
    „Topp!“ sagte ich.
    „Quaak!“ entgegnete er, und wenn ein Ochsenfrosch jemals befriedigt dreinzublicken vermag, dann tat er es in diesem Augenblick.
    Was auf diese denkwürdige Unterredung folgte, entsprach genau unseren Abmachungen. Ich kehrte zu meinen Leuten zurück, die schlotternd vor Kälte und Hunger am Waldrand warteten, unterbreitete ihnen mit stolzgeschwellter Brust die überaus erfreuliche Wendung der Dinge.
    Wir kehrten eilig zu unserer braven TELLUS zurück, nahmen unsere Plätze ein und verließen den Planeten der Phönixmenschen unter höchster Beschleunigung, als ob uns der Teufel im Nacken saß.
    Zweihundert Kilometer über der Planetenoberfläche trafen wir mit einem wahrhaft gigantischen Kugelraumschiff der Grools zusammen, wurden mitsamt der TELLUS eingeschleust und fanden eine liebenswürdige, fast devote Aufnahme, wie es sich für die Vertreter eines so mächtigen Sternenreiches, wie das unsrige, gehörte. Wir befanden uns noch keine zwei Minuten im Inneren des groolischen Fernschiffes, als Mrs. Underwood überglücklich auf uns zugestürzt kam. Am längsten hielt sie sich natürlich bei ihrem Jungen auf, der es in den letzten Stunden tatsächlich verlernt hatte, dauernd in seiner Abenteuerschwarte zu schmökern, aber sie ließ es sich danach nicht nehmen, einen jeden von uns der Reihe nach zu umarmen. Ich beglückwünschte sie mit leiser
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