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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi
Autoren: Jesco von Puttkamer
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fort, „haben Sie bereits von den Snug-pffts erfahren, daß mich meine Regierung als Reichsprotektor dieses Planeten eingesetzt hat. Ich bin sicher, daß sich Ihre galaktische Regierung einer ähnlichen, wenn nicht gar derselben Methode bedient, um ihr riesiges Reich zu verwalten. Meine Rasse, die Grools, beherrscht einen linsenförmigen Raumsektor von etwa Zweihunderttausend Lichtjahren Durchmesser und rund zehntausend Lichtjahren Dicke, der etwa hundert Milliarden Sterne enthält. Jedoch nur der hundertste Teil davon besitzt Planeten, und von diesen sind es wiederum rund zweihundert Millionen, die Lebensbedingungen und eigenes Leben aufweisen. Allerdings hat sich nur auf etwa fünftausend Welten ein intelligentes Leben entwickeln können, und von diesen Rassen befinden sich zur Zeit noch etwas mehr als zwei Drittel in einem primitiven Stadium. Um diesen zurückgebliebenen und zum Teil unterentwickelten Völkern schützend und beratend zur Seite zu stehen, hat unsere galaktische Regierung für jeden dieser Planeten einen Reichsprotektor, bestimmt, der für das Wohl und Wehe seines Volkes verantwortlich ist. Ich vermute jedoch, wie ich schon sagte, daß sich Ihre Regierung mit gleichen Problemen beschäftigen muß.“
    „Allerdings, Sir“, log ich frech. Ich hatte meine Chance erkannt. „Und vielleicht wäre es zum Nutzen beider Rassen, wenn unsere Regierungen ihre Erfahrungen in der Handhabung dieser und ähnlicher gemeinsamer Probleme austauschen würden.“
    „Ganz richtig!“ stimmte der Reichsprotektor zu. Seine Exzellenz war sichtlich erfreut. Ich begann mich in meiner Rolle als großer Gesandter des terrestrischen Sternen reiches wohlzufühlen. Ich dachte an die Millionen von fruchtbaren, industriereichen Planeten meines Heimatreiches, an den sternenumspannenden, finanzkräftigen Handel und an unsere Zehntausende und Hunderttausende von Superschlachtschiffen, die mir mit ihren Energiekanonen das Rückgrat stärkten und meinen Standpunkt untermauerten. Und dann fiel mir ein, daß dies alles ja nur Schwindel war, und ich fühlte kaltes Grausen.
    Der Reichsprotektor verengte seine Augen, um mich wieder zu fixieren. Sein Froschmaul klappte einige Male mit einem gutturalen, quakenden Geräusch auf und zu, und dann sagte er:
    „Dies ist zweifellos ein großer Tag in der Geschichte unserer beiden Rassen. Leider jedoch war Ihr Empfang auf dieser Welt wenig erfreulich gewesen. Ich muß. mich noch nachträglich für die rauhe Behandlung entschuldigen, die Ihnen mein Volk hat zuteil werden lassen. Selbstverständlich wäre Ihrem weißhaarigen Gefährten auf dem Scheiterhaufen nicht das geringste zugestoßen. Ich stand schon mit einigen Energieschirmen bereit, um die tödliche Hitze von ihm abzuhalten, als Sie überraschenderweise dazwischensprangen. Eine unerhörte Leistung, nebenbei! Meinen Glückwunsch!“
    Ich verneigte mich unwillkürlich und kam mir dabei wie ein Idiot vor. Das bedeutete also, daß ich mich umsonst mit jenen Phönixwesen herumgeschlagen hatte? Zum Teufel!
    Der Große Grool schien verschmitzt zu lächeln, als er fortfuhr:
    „Ich glaube, daß ich Ihnen noch einige weitere Erklärungen schulde. Es hat Sie sichtlich in Erstaunen versetzt, daß ich Sie in Ihrer Heimatsprache angesprochen habe. Nun – das ist nicht ganz so unglaublich, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Die Erklärung ist tatsächlich im Grunde sehr einfach. Wir bemerkten Ihr Schiff bereits, als es in dieses Sonnensystem eindrang, und stellten mühelos fest, daß es, unter keinen Umständen unserem Sternenreich entstammen konnte. Es handelte sich demnach um ein Schiff von einem anderen galaktischen System. Natürlich mußten wir mit der gebotenen Vorsicht vorgehen und zunächst ausfindig machen, wer diese Eindringlinge waren, und welche Absichten sie verfolgten, bevor wir ihnen die Landung auf einer unserer Welten gestatten konnten.“
    Der Reichsprotektor schwieg einen Moment, quakte kurz und fuhr fort:
    „Es war natürlich ein leichtes für uns, die Insassen für kurze Zeit mit einem scharf gebündelten Strahl zu lahmen und währenddessen ein Mitglied dieser Rasse mit einem Transportstrahl zu entführen. Selbstverständlich ist ihm nichts zugestoßen.“
    „Mrs. Underwood!“ entfuhr es mir, und ich richtete mich kerzengerade auf.
    „So ist ihr Name“, stimmte der Große Grool bei. „Eine überaus bemerkenswerte Vertreterin Ihrer Rasse, lieber Freund. Sie können stolz auf sie sein. Natürlich, benötigten wir nur
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