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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi
Autoren: Jesco von Puttkamer
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ersticken, gibt er im allerletzten Moment nach Art eines Jogi einen Schwall physischer Energie von einer Konzentration und Stärke frei, wie sie nur in Augenblicken höchster Todesnot aufgebracht werden kann. Es ist so etwas wie ein gigantischer Stromstoß, mit dem einzigen Unterschied, daß keine Elektrizität mit im Spiel ist, sondern physische Energie, – Gehirnwellen, wenn Sie wollen, – auf jeden Fall reine, nackte Lebenskraft. Vermutlich arbeiten in diesem Augenblick alle drei Geistesebenen zusammen, – Bewußtsein, Unbewußtsein und Über-Ich. Wer weiß? Vielleicht ist der physiologische Aufbau ihres Gehirns auch gänzlich anders beschaffen, als der unsrige. Jedenfalls ist der Stoß physischer Energie so groß, daß er den Körper nicht nur vor dem Naturelement Feuer schützt, sondern ihn auch auf irgendeine Weise regeneriert. Alte, erschlaffte Zellen werden durch den Schock erneuert. Krankheits- und Ermüdungsstoffe, Schlacke und Kalk werden ausgestoßen und verbrannt wie zum Beispiel die Epidermis, wie Haare, Zähne und Nägel. Sie werden zweifellos bemerkt haben, daß jenem verjüngten Snug-pffts sowohl die Haare, als auch die Außenhaut fehlten. Die Nägel übrigens auch, aber die sind ja einfach verhärtete Epidermis. Es dauert natürlich einige Zeit, bis das alles nachgewiesen ist, – aber auf jeden Fall sind sämtliche Zellen des ganzen Körpers neu belebt und regeneriert worden. Und so …“ der Professor zuckte die Achseln, „… tritt der Phönix verjüngt aus der Asche seines Scheiterhaufens hervor. Vielleicht verläuft der Prozeß auf diese Weise. Ich weiß es nicht. Aber es könnte durchaus so sein.“
    Wenn ich auch nicht viel von derartigen Dingen verstehe, so leuchtete mir doch die Erklärung des Professors irgendwie ein. Auf jeden Fall schien diese Phönixmethode auf Anhieb eine äußerst praktische Sache zu sein.
    Ich wurde aus meinen Überlegungen aufgeschreckt, als Anne Randolph plötzlich an meiner Hand zerrte und erregt auf die Waldlichtung deutete, die sich jetzt vor uns auftat.
    Ich blickte ebenfalls hin und erkannte mit einem leichten Kälteschauer, daß wir das Ende unseres Fußmarsches erreicht hatten. Die Fackeln unserer Leib-Eskorte strahlten zwar ein ganz jämmerliches Lieht aus, aber ihr Schein reichte weit genug, um ein niedriges, breites Metallgebäude aus der Dunkelheit herauszulösen. Hinter dem kastenförmigen Bau, der nur aus glatten, spiegelnden Wänden bestand, lag schattenhaft ein langgestrecktes, spindelförmiges Raumschiff.
    Ich verhielt erstaunt den Schritt und riß die Augen auf. Ein Raumschiff und ein Metallgebäude in dieser primitiven Kultur? Wie konnten die Snug-pffts …
    Aber nein! Mein Verstand begann nach der sekundenlangen Leerlaufperiode wieder zu arbeiten, und ich erkannte, daß wir im Begriffe waren, eine weitere fremde Rasse kennenzulernen. Die Snug-pffts konnten unter keinen Umständen ein Raumschiff bauen, geschweige denn Metall verarbeiten. Demnach mußte eine andere Rasse für das Bild verantwortlich zeichnen, das sich auf jener Lichtung unseren Augen bot. Und welche Rasse kam hier allein in Frage? Natürlich nur jene mysteriösen Großen Grools!
    Ich sah dem Zusammentreffen Mensch – Großer Grool mit einiger Spannung entgegen, das kann ich Ihnen versichern.
    Meine Leidensgefährten waren gleichfalls verblüfft stehengeblieben, – ebenso die snug-pufftische Wachmannschaft, die mir aber nicht im geringsten verblüfft zu sein schien. Jetzt löste sich der Häuptling aus einer Gruppe von Fackelträgern und kam auf mich zu. Anscheinend wollte er wieder einmal palavern.
    Meine Vermutung erwies sich als richtig, denn er legte mir nach bewährter Manier die Hand auf die Stirn und sagte telepathisch:
    „Ich werde dich jetzt vor den Ehrwürdigen Protektor führen, o Monster. Allein in seiner Macht steht die Entscheidung über eure Zukunft. Du wirst deinen Gefährten erklären, daß sie hier draußen zu warten haben, bis der Ehrwürdige Protektor sein Urteil gefällt hat. Nur einer von euch darf vor ihm erscheinen, und deinen Worten und Handlungen nach bist du der Anführer .“
    „Allerdings“, nickte ich.
    So wandte ich mich denn meinen Leuten zu und bedeutete ihnen, daß ich während der nächsten paar Minuten. abwesend sein würde. Zu Unruhe bestünde jedoch keinerlei Anlaß.
    Bevor ich mich dem Häuptling anschloß, winkte mich der Professor zu sich, drückte mir die Hand und wünschte mir viel Glück und Hals- und Beinbruch.
    „Ich bin noch
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