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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi
Autoren: Jesco von Puttkamer
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ohne Zach und mich. Ein buntes Sammelsurium von Namen und Typen.
    Travis Pendleton, der Schriftsteller, und Professor Randolph, der Astronom. Auch Mrs. Underwood war mir bereits keine Unbekannte mehr, ebenso ihr Sohn, Henry F. Aber die übrigen hatte ich noch nicht näher beachtet.
    Da war das Ehepaar Schmidt – er von Beruf Werkmeister, und sie seine angetraute Hälfte, von Beruf Hausfrau. Ferner hatte es eine Miss Stanton für richtig befunden, sich meiner Reisegruppe anzuschließen.
    Ihrem Anmeldeformular zufolge behauptete sie, Lehrerin zu sein. Dann kam Miss Anne Randolph, und ich brauchte keine höheren Gedankengänge einzuschalten, um zu erraten, daß sie das Töchterlein des Professors war.
    Noch eine dritte Miss war vertreten: Miss Betty Van’t Hoff aus West-Vancouver, 6171 St. Georges Crescent.
    Den Abschluß bildete schließlich ein Reporter vom Stab der Zeitschrift „Life“, Hans Jenner mit Namen.
    Ich stierte einen Moment ärgerlich vor mich hin.
    Ein Astronom, der mir dauernd auf die Finger sehen würde. Ein berühmter Autor, der mich in Gedanken sezieren würde. Ein Reporter, der mich mit seinen idiotischen Fragen zur Raserei bringen würde.
    Wahrlich eine großartige Gruppe! Ich lachte kurz auf.
    „Nun?“ Zach nahm seine Finger von den Knöpfen und Hebeln und wandte sich mir grinsend zu.
    „Wie üblich!“ gab ich zurück. „Es ist zum Weinen. Ich hätte die größte Luft, umzukehren und Lazzerini den ganzen Krempel vor die Füße zu schmeißen. Mir so eine Gesellschaft zu geben!“
    „Hmm, du kannst dich auch mal täuschen, Dan“, meinte er. „Vielleicht hast du heute mal eine Gruppe erwischt, die zwar zunächst einen verteufelten Eindruck macht, sich aber später als eine Bombengesellschaft erweist.“
    Ich gebe zwar ungemein viel auf Zachs Meinung, aber diesmal konnte ich seine Überlegung nicht gelten lassen.
    „Nur in Theorien und Büchern“, entgegnete ich bitter. „Nein, Kumpel, die Sache sieht ganz mies aus. Aber laß dich nicht stören. Es wird Zeit, daß ich meine Eröffnungsrede halte!“
    Ich erhob mich, trat in den schmalen Gang zwischen den Sesseln und wandte mich um.
    Da saßen sie – zehn Personen. Die meisten von ihnen hielten es nicht für nötig, zum Cockpit und in meine Richtung zu blicken, sondern starrten mit angehaltenem Atem aus ihren Sichtluken. Zugegeben: es mochte ganz interessant sein, in den Raum hinauszuschauen, dessen Bläue mit zunehmendem Abstand von der Erde immer dunkler wurde, um sich schließlich zu Schwarz zu verwandeln. Aber es gab jetzt wichtigere Dinge zu tun, als sich die Hälse nach der zurückweichenden Erde zu verrenken.
    Nun, – ich hatte für solche Gegebenheiten ein probates Mittel auf Lager. Ich räusperte mich tief in meiner Gurgel, so daß mein Brustkasten wie ein Schallverstärker wirkte, und richtete mich zu der vollen Länge meiner Zwei-Meter-zehn auf. Sie hätten mal sehen sollen, wie schnell sich mir alle Augen zuwandten!
    Ich räusperte mich noch einmal und begann:
    „Meine Damen und Herren. Wir werden in wenigen Minuten die letzten Spuren der irdischen Atmosphäre hinter uns lassen. Damit nimmt unsere große Rundreise ihren Anfang, auf die Sie schon seit Wochen mit.
    Spannung gewartet haben. Ich möchte Sie zunächst herzlich an Bord der TELLUS willkommen heißen, die Sie getreu über viele Milliarden Kilometer hinweg und nicht zuletzt zwei ganze Wochen in die Zukunft bringen wird. Mein Name ist Daniel Marsh, und ich habe die angenehme Aufgabe, Sie durch die Wunderwelten von sieben Planeten zu führen. Ich werde mich bemühen, Ihnen diese Reise zu einem großartigen, unvergeßlichen Erlebnis zu gestalten.“
    Sie applaudierten.
    Ich grinste dankbar, wie sich das gehörte, und fuhr fort:
    „Meine Damen und Herren, bevor ich Ihnen unser Programm für die nächsten vierzehn Tage näher erläutere, möchte ich nicht verfehlen, Sie auf ein oder zwei Punkte hinzuweisen, die Sie während der Reise beachten müssen, wenn die Reise zu einem Erfolg werden soll.“
    Ich legte eine kurze Verschnaufpause ein und sah mich mit betont freundlichem Lächeln unter meinen Schäflein um. Sie blickten mich noch immer aufmerksam an, und ich wußte, daß sie sich bemühten, jedes meiner Worte aufzunehmen.
    „Das ist zuerst einmal das leidige Thema der Pünktlichkeit. Um einen ungehinderten Ablauf des Reiseprogramms zu gewährleisten, müssen wir strikt darauf bestehen, daß die jeweils bekanntgegebenen Zeiten genau eingehalten werden. Wer sich
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