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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi
Autoren: Jesco von Puttkamer
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reichlich Gelegenheit zum Palavern bieten würde. Da ihnen praktisch nichts anderes übrigblieb, zuckten sie resignierend die Achseln, nahmen die Frauen in die Mitte und gingen los, umringt von schweigenden Snug-pffts. Zach und ich gingen an der Spitze; Travis Pendleton und Egon Schmidt bildeten den Schluß.
    Wir durchquerten das Dorf in geschlossener Formation und gelangten dann auf einen schmalen Weg, der in engen Schlangenwindungen durch das dichte Unterholz des Waldes führte. Unterwegs blieb ich ein Stück zurück, bis mich der Professor eingeholt hatte. Ich fiel mit ihm in gleichen Schritt und erkundigte mich nach seinem Befinden.
    Er hatte das Abenteuer auf dem Scheiterhaufen ohne Schaden überstanden und fühlte sich nicht übel, wenn auch ein wenig müde und hungrig. Aber das ging uns allen so, und damit tröstete er sich denn auch. Er schien in Gedanken noch immer bei dem Freudenfeuer zu weilen, denn er schüttelte verwundert den Kopf und meinte staunend:
    „Wissen Sie, Mr. Marsh, ich hätte niemals geglaubt, daß es so etwas tatsächlich gibt! Phönixmenschen, die verjüngt der Asche ihres eigenen Scheiterhaufens entsteigen! Ich kann es immer noch nicht fassen. Es ist einfach unglaublich, um es gelinde aus zudrücken. Man müßte eine wissenschaftliche Abhandlung darüber schreiben. Schade, daß wir niemals zur Erde zurückkehren werden. Was das für einen Staub aufwirbeln würde!“
    „Wissen Sie denn, wie diese Verjüngung funktioniert?“ fragte ich.
    „Allerdings“, entgegnete Randolph zu meinem größten Erstaunen. „Bevor man mich auf den Scheiterhaufen brachte, legte mir der Häuptling die Hand auf die Stirn und versuchte, mich darauf vorzubereiten, was seiner Meinung nach mit mir passieren würde. Seine laienhaften Erklärungen genügten mir, um mir ein ungefähres Bild des eigentlichen . Vorgangs zu verschaffen.“
    Die Fackeln der Snug-pffts beleuchteten unseren Weg mit flackerndem Schein und zauberten gespenstische Schatten aus dem dichten Gestrüpp zu beiden Seiten. Ich spürte auf einmal, wie sich eine schlanke Hand in meine baumelnde Linke schob und sich sanft mit ihr verschränkte. Ich blickte zur Seite.
    Es war Anne Randolph, die neben mir ging, und ich fühlte mich plötzlich wieder enorm stark. „Diese Verjüngungsmethode durch Feuer scheint sich erst im Laufe der Evolution dieser Rasse herausgebildet zu haben“, fuhr der Professor fort. „Die Anlagen waren natürlich schon immer vorhanden, aber die eigentliche Begabung der spontanen Verjüngung muß sich erst viel später entwickelt haben. Wenn ich die Worte des Häuptlings richtig verstanden habe, geht die Entstehung auf eine alte religiöse Geheimlehre zurück. Diese Rasse ist schon sehr alt, – ungemein viel älter als die der Menschen, aber ein unerklärlicher Einfluß von außen – vielleicht von der Sonne – hat sie stets daran gehindert, sich weiter zu entfalten. Als sich dieser äußere Einfluß zum erstenmal zeigte, gingen die Geburtenziffern der Snug-pffts abrupt zurück. Mutation, wahrscheinlich. Eine unglückliche Veränderung der Gene. Die Rasse drohte unterzugehen, – und da entstand jene Geheimlehre, aus der dann als Resultat diese Phönixmethode hervorging. Nach den Worten des Häuptlings waren es die sogenannten Großen Grools, die den Phönixmenschen den richtigen Weg zeigten und so den drohenden Untergang der Rasse verhinderten.“
    „Und wer sind diese Großen Grools?“ warf ich ein.
    Der Professor zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Vielleicht eine Rasse von gottähnlichen Superwesen, wer weiß? Auf jeden Fall konnten die Snug-pffts mittels der Phönixmethode ihre Rasse bis heute am Leben erhalten, aber sie hatten niemals die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, als bis zu diesem primitiven Stadium. Natürlich hat sich die Fortpflanzungsfähigkeit in begrenztem Maße wieder eingestellt. Was die Phönixmethode selbst betrifft, so kann ich natürlich nur Vermutungen anstellen, die sich allerdings auf verschiedene Äußerungen des Häuptlings stützen. Ich bin kein Mediziner. Aber es scheint, daß das Feuer nur eine Art äußerer Katalysator ist, der den Prozeß auslöst. Wird ein Snug-pfft alt, so unterzieht er sich beim Fest der mondlosen Nacht dem heiligen Ritual der Verjüngung. Er besteigt den Scheiterhaufen und liefert sich den Flammen aus, – die natürlich für ihn ebenso schädlich sind, wie für jede andere organische Substanz. Um inmitten des lodernden Holzhaufens nicht zu verbrennen oder zu
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