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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht
Autoren: Nora Roberts
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braucht Mut und Zuversicht.“
    „Ich dachte, Arroganz“, erwiderte sie lächelnd.
    Es dauerte einige Sekunden, bis er das Lächeln erwiderte. ,So könnte man es wohl auch nennen. Ihre Patientin wird sich noch ein paar Tage schwach fühlen und die Hand zwei oder drei Wochen schonen müssen.“
    „Möchten Sie, dass der Verband täglich gewechselt wird?“
    „Ja. Und er muss trocken gehalten werden. Ich möchte sie in zwei Wochen wieder sehen, um die Fäden zu ziehen.“ Der Arzt drehte sich zu Anna um. „Aber eigentlich könnten Sie das ebenso gut erledigen, was?“
    „Erst in einigen Monaten.“
    „Wissen Sie, Miss Whitfield, Sie haben in dieser Klinik einen guten Ruf.“
    Das überraschte sie. „Wirklich?“
    „Wirklich.“ Er warf das Handtuch fort. „Sogar bei den Schwestern.“
    „Das freut mich“, sagte Anna, und es stimmte.
    „Sie stehen kurz vor dem Abschluss. Wie sind Ihre Joten?“
    Stolz hob sie das Kinn. „Ausgezeichnet.“
    Er lachte leise. „Wo wollen Sie Ihre Assistentenzeit verbringen?“
    „Hier.“
    Er streckte die Hand aus. „Melden Sie sich bei mir.“
    Anna ergriff sie freudig. „Das werde ich tun.“
    „McGee!“ Fluchend eilte Daniel durchs Haus. Wo zum Teufel steckten die Dienstboten? Als Erstes hatte er nachgesehen, ob Annas Sachen in seinem Schrank hingen. Dass sie also wirklich eingezogen war, freute ihn. Er hatte keine Blaskapelle erwartet, aber dass kein Mensch ihn willkommen hieß, ärgerte ihn. Er riss sämtliche Türen auf und knallte sie wieder zu. Als er die Küche betrat, war seine Stimmung auf dem Nullpunkt.
    „Wieso ist kein Mensch da?“ rief er zornig.
    „Könntest du aufhören, hier herumzuschreien?“ bat Anna leise. „Ich habe sie gerade zu Bett gebracht.“
    Daniel fuhr herum. „In meinem Haus schreie ich so laut…“ Jäh brach er ab, als er sie in der Tür stehen sah und das Blut an ihrer Kleidung bemerkte. „Um Himmels willen!“ Er eilte zu ihr und zog sie an sich. „Was ist passiert? Hast du dich verletzt? Ich bringe dich ins Krankenhaus.“
    „Da war ich gerade.“ Bevor sie ihn daran hindern konnte, hob er sie auf die Arme. „Daniel, das ist nicht mein Blut. Daniel!“ Er war schon fast durch die Tür. „Sally hatte einen Unfall.“
    „Mit dir ist alles in Ordnung?“
    „Ja“, brachte sie gerade noch heraus, bevor er sie voller Erleichterung und mit wachsender Leidenschaft küsste. „Daniel, ich wollte dich nicht erschrecken.“
    „Das hast du aber.“ Er küsste sie erneut. „Was ist mit Sally?“ fragte er schließlich.
    „Ein Küchenmesser ist abgerutscht und hat eine Schlag ader am Handgelenk getroffen. McGee und ich haben sie ins Krankenhaus gebracht. Sie ruht sich jetzt aus.“
    Erst jetzt bemerkte er das Messer und das Blut auf dem Boden. „Ich gehe zu ihr.“
    „Sie schläft. Warte bis morgen früh.“
    Er warf einen zweiten Blick auf das Messer. „Bist du sicher, dass es ihr gut geht?“
    „Ja. Sie hat eine Menge Blut verloren, aber ich stand vor der Tür, als es passierte. McGee hat mir geholfen.“
    „Wo ist er?“
    „Er parkt meinen Wagen. Da ist er schon“, sagte sie, als der Butler erschien.
    „Mr. MacGregor.“ Blass, aber korrekt wie immer blieb McGee neben der Tür stehen. „Ich fürchte, das Abendessen wird sich verzögern.“
    „Miss Whitfield hat mir erzählt, wie sehr Sie ihr geholfen habe.“
    Über McGees sonst so starres Gesicht huschte etwas, das wie eine Gefühlsregung aussah. „Miss Whitfield war sehr besonnen … und, wenn ich das sagen darf, sehr tapfer.“
    Anna unterdrückte ein Schmunzeln. „Danke, McGee.“
    „Machen Sie sich wegen des Essens keine Sorgen“, meinte Daniel. „Wir versorgen uns selbst.“
    „Sehr wohl, Sir. Gute Nacht, Miss.“
    „Gute Nacht, McGee.“ Die Küchentür fiel hinter ihnen zu. „Daniel, du kannst mich jetzt absetzen.“
    „Nein.“ Mühelos trug er sie die Treppe hinauf. „So hatte ich mir deinen Einzug nicht vorgestellt.“ Er küsste ihren Hals. „Tut mir Leid.“
    „Niemand konnte etwas dafür.“
    „Weißt du, woran ich während der ganzen Sitzung gedacht habe?“
    „Nein, woran?“
    „Daran wie ich dich in meinem Bett… in unserem Bett willkommen heiße.“
    „So?“ Als er die Schlafzimmertür aufstieß, verschränkte sie die Hände in seinem Nacken. „Weißt du, woran ich gedacht habe, während ich meine Sachen ausgepackt habe?“
    „Nein, woran.“
    „An genau dasselbe.“
    Daniel ließ sich mit Anna zusammen auf die weiße Tagesdecke
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