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Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko
Autoren: Ulli Schubert
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mein Vater gleich durch. Vier sind genug», meinte Finn und deutete auf Brit, Dani, Luca und Josh.
    «Wir warten hier. Wenn du Hilfe brauchst – einmal schreien genügt», sagte Filip und machte damit deutlich, dass er keineswegs enttäuscht war, weil Finn ihn nicht als Begleitschutz ausgewählt hatte.
    «Viel Erfolg», hörte Finn Julia noch sagen, bevor er einmal tief durchatmete und die Tür öffnete.
    Sein Vater saß an Lucas Schreibtisch und blätterte in dessen Hausaufgabenheft. Finns Mutter stand an der offenen Balkontür und schaute auf den Swimmingpool und das kleine Wäldchen, die hinter dem Haus lagen.
    «Sieh an, unser Herr Sohn traut sich noch nicht einmal, allein ein Gespräch mit uns zu führen», lästerte der Vater gleich los. «Und deine Handschrift ist eine Katastrophe!»
    «Das ist mein Schreibtisch», sagte Luca freundlich. «Und es ist auch meine Handschrift.»
    «Oh», machte Finns Vater und ließ das Hausaufgabenheft auf die Schreibtischplatte fallen. Fehler waren in seinem Leben nicht vorgesehen. Jetzt hatte er einen begangen, und das irritierte ihn sichtlich.
    «Das sind meine Freunde», sagte Finn und stellte sie vor. «Brit, Dani, Josh und mein Mitbewohner Luca.»
    «Sehr erfreut», sagte die Mutter, ging auf die vier zu und wollte ihnen zur Begrüßung die Hand geben.
    «Lass den Blödsinn», grantelte Finns Vater, der sich offenbar schon wieder gefangen hatte. «Wir sind nicht für irgendwelche Kennenlern-Spiele hergekommen, sondern um Finn ein Friedensangebot zu machen.»
    «Ach», sagte Finn.
    «Ja, das staunst du, was? Dein ach-so-schrecklicher Vater ist durchaus in der Lage, eventuelle Fehleinschätzungen zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren. Also, hier ist mein Vorschlag: Ich bin bereit, alles, was vorgefallen ist, zu vergessen, deine Leistung anzuerkennen, die du hier offenbar erbringst, und deinen Aufenthalt in der Fußballschule weiterhin zu bezahlen.»
    «Echt?», sagte Finn erstaunt. «Okay, einverstanden!»
    «Moment», bremste der Vater Finns Begeisterung, bevor sie richtig ausbrechen konnte. «Natürlich knüpfe ich ein paar Bedingungen an meine Großzügigkeit.»
    «Das war ja klar», seufzte Finn. «Und welche?»
    «Ganz einfach», meinte sein Vater. «Du wechselst in eine andere Mannschaft, und du suchst dir andere Freunde.»
    «Wie bitte?» Finn glaubte nicht, was er gerade gehört hatte. «Warum sollte ich das tun?»
    «Das sind meine Bedingungen», sagte der Vater. «Du hast fünf Minuten, um dich zu entscheiden. Die Zeit läuft!»
    «Aber   … das ist doch absurd!», protestierte Finn.
    «Du kannst gern mit mir diskutieren», sagte der Vater. «Allerdings wird das nichts ändern, und es geht alles von deiner Zeit ab.»
    Brit zog Finn am Arm.
    «Mach es», sagte sie laut genug, dass der Vater sie hören musste. «Er kann es doch sowieso nicht kontrollieren.»
    «Ach ja, und dieses   …» – der Vater betrachtete Brit von oben bis unten und schüttelte dabei unablässig und verächtlich den Kopf – «…   dieses Mädchen wirst du natürlich auch nicht wiedersehen.»
    «Sag einfach ja.» Brit sah Finn beschwörend an.
    «Brit hat recht», sagte Josh. «Sag ja, sonst musst du die Fußballschule verlassen!»
    «Kann sein», sagte Finn. Er hatte nicht mehr als das Versprechen des Professors, dass er auf alle Fälle in der Fußballschule bleiben durfte. Bisher hatte er sich immer auf den alten Mann verlassen können. Aber bisher hatte es auch noch nie so ein großes Problem gegeben! Was, wenn seine Idee nichts taugte?!
    «Noch eine Minute», sagte sein Vater – und in diesem Moment wusste Finn, wie seine Antwort lautete. Es gab nur diese eine Möglichkeit, und die sagte er seinem Vater mitten ins Gesicht.
    «Leck mich!»
    Dem Vater fiel die Kinnlade runter.
    «Was bildest du dir eigentlich ein?», sagte Finn leise, aber bestimmt. «Ich soll eine wichtige Entscheidung treffen, und du stehst daneben und zählst die Sekunden. Was soll das? Wir sind doch nicht in einer Quizshow!»
    «Okay, das war’s», sagte der Vater. «Gute Entscheidung, mein Sohn, so spare ich eine Menge Geld.» Er riss die Tür auf und drehte sich zu seiner Frau um. «Komm, wir gehen! Ich habe hier nichts mehr verloren!»
    «Ja, hau bloß ab!», rief Finn ihm nach. «Dir geht es doch gar nicht darum, was gut für mich ist. Dir geht es immer nur um dich! Es macht dir Spaß, mich niederzumachen, mich zu schikanieren und zu kontrollieren. Aber damit ist jetzt Schluss!»
    Im Zimmer, draußen
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