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Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko
Autoren: Ulli Schubert
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wohnen!»
    «He, was soll das denn?!», regte Brit sich auf, und auch die anderen «Pappnasen» beschwerten sich lautstark. Doch Finns Vater beachtete sie gar nicht.

    «So, genug geplaudert», sagte er zu Finn. «Du zeigst mir jetzt dein Zimmer. Ich hoffe für dich, dass es sauber und aufgeräumt ist! Danach zeigst du mir deine Hausaufgaben und alle Arbeiten, die du hier geschrieben hast. Und wehe dir, die Noten gefallen mir nicht!»
    «Was dann?», fragte Brit.
    Doch Finns Vater antwortete ihr auch diesmal nicht.
    «Abmarsch, mein Sohn!», befahl er stattdessen. Er setzte sich in Bewegung und wollte den geraden Weg nehmen, mitten zwischen den «Pappnasen» hindurch, die in einem dichten Pulk vor dem Eingang standen. «Platz da, ihr   … Sportler!»
    Doch die «Pappnasen» dachten überhaupt nicht daran, zur Seite zu weichen. Breitbeinig blieben sie vor der Eingangstür stehen und verschränkten die Arme vor der Brust.
    «Jetzt verstehe ich, warum Finn vor Ihnen Angst hat», sagte Brit und sah Finns Vater verächtlich an.
    «Ach, so ist das also?» Der Vater drehte sich um. «Mein feiner Herr Sohn macht mich vor seinen Freunden schlecht? Na, dann kann mein feiner Herr Sohn auch sehen, wer ihm in Zukunft sein feines Leben finanziert. Von mir bekommt mein feiner Herr Sohn nämlich keinen Cent mehr!»
    Die letzten Worte schrie er seinem Sohn entgegen, während er gleichzeitig aufgebracht auf ihn zumarschierte.
    Finn reagierte. Er hatte diese Demütigungen, dieses Niedermachen so satt. Genau davor war er im Sommer geflohen. Und genau das hatte er jetzt auch vor. Er wolltedavonrennen, so schnell er konnte. Doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Kein einziger Körperteil gehorchte ihm. Finn war wie gelähmt. Er sackte in sich zusammen und fiel auf den harten Boden. Aber das spürte er schon gar nicht mehr.

Als Finn wieder erwachte, lag er auf seinem Bett. Aber er war nicht allein. Brit saß neben ihm, und auch Luca, Josh, Filip und Dani waren da.
    «Er ist wach», sagte Luca, und einer der anderen sechs Mitspieler, die offenbar alle mitgekommen waren, holte die Ärztin.
    Frau Liebmann kam sofort und untersuchte Finn gründlich.
    «Was ist mit mir?», fragte er besorgt. Er war noch nie in Ohnmacht gefallen.
    «Stress», sagte die Ärztin. «Dein Körper konnte nicht mehr, und da hat er einfach abgeschaltet.»
    «Werde ich wieder gesund?»
    «Du bist nicht krank im eigentlichen Sinn», erklärte die Ärztin. «Du brauchst nur ein paar Tage Ruhe, damit sich dein Körper wieder erholen kann. Die letzten Tage waren wohl ein bisschen viel für dich.»
    «Darf er beim Rollstuhl-Fußball mitmachen?», fragte Brit.
    «Das kann er selbst entscheiden», sagte Frau Liebmann und sah ihn an. «Du tust in den nächsten Tagen nur, was dir Spaß macht.»
    Finn grinste. Das hatte er doch irgendwo schon mal gehört!
    «Herr Petersen und Manni Brenneisen haben mit deinem Vater gesprochen. Ich hoffe, er hat verstanden, dass du nicht nur ein guter Fußballer bist, sondern auch ein netter und toller Typ, den hier alle sehr gern mögen», sagte die Ärztin.
    «
Fast
alle», schränkte Finn ein. «Wenn ich nur an Dennis denke   …»
    «Wie schön, du kannst schon wieder Sprüche machen. Dann bin ich hier ja wohl überflüssig», sagte die Ärztin und verabschiedete sich.
    Finn lächelte, bis sie das Zimmer verlassen hatte.
    «Die hat gut reden», sagte er dann leise. «Mein Vater hat noch nie etwas verstanden. Der wird sich nicht ändern.»
    «Hat er das ernst gemeint, dass er für dich nicht mehr bezahlen will?», fragte Dani.
    Finn nickte. Genau das machte ihm am meisten Sorgen. Wo sollte er denn jetzt hin?!
    «Ich könnte meine Eltern fragen, ob du bei uns wohnen kannst», bot Dani an. «Wir haben noch ein Zimmer frei.»
    «Echt?», fragte Finn.
    «Abwarten», sagte Josh. «Hier zieht heute niemandaus, verstanden? Wir spielen jetzt erst einmal gegen die alten Leute Rollstuhl-Fußball, und danach werden wir weitersehen.»
    Er hatte recht, auch wenn Finn wusste, dass sein Vater noch nie in seinem Leben eine einmal getroffene Entscheidung zurückgenommen hatte.
    Die «Pappnasen» zogen ihre Fußballtrikots und Turnschuhe an und gingen nach unten. Inzwischen war es auf dem Gelände der Fußballschule richtig voll geworden. Überall waren Menschen: am Grill, vor der Getränkebude, beim Kuchenstand. Man konnte auf eine Torwand schießen, kleine Kinder ließen sich schminken, die älteren Bewohner machten einen Fußball-Jonglier-Wettbewerb, ein
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