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Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko
Autoren: Ulli Schubert
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den sie zeigt, wählt Pflicht, dann will ich, dass wir die Rollen tauschen. Er ist dann Finn und muss das ganze Wochenende meinen Vater ertragen!»
    «Und wenn die Flasche auf ein Mädchen zeigt?», gab Luca zu bedenken. «Außerdem drehst du sie nicht jedes Mal, und die anderen haben bestimmt richtig fiese Ideen. Vor allem die Mädchen!»
    «Fieser, als meinen Vater zu ertragen? Vergiss es!»
    «Ach Finn, mach dir keine Sorgen», sagte Luca. «Es wird schon alles gutgehen.»
    Doch mit dieser Vorhersage lag Finns bester Freund leider daneben. Zumindest am Samstag wurde der «Tag der offenen Tür» genau so schlimm, wie Finn es befürchtet hatte!
    Es begann schon damit, dass er eine Stunde zu früh aufwachte, weil er vor lauter Nervosität den Wecker falsch gestellt hatte. Beim Duschen verwechselte er das Shampoo mit dem Duschgel, was eigentlich nicht weiter schlimm war – außer dass Finns Körper jetzt nach Apfel duftete und seine Haare nach «Mann». Er zog zwei verschiedenfarbige Socken an, kippte am Frühstücksbüfett ein Glas Milch um, lief aus Versehen Sarah genau vor die Füße, sodass sie aus dem Gleichgewicht kam und ihren Frühstücksteller fallen lassen musste, aß von Lucas Teller und trank aus Brits Tasse, verschluckte sich dabei, bekam einen Hustenanfall, wobei er Josh, der ihm gegenübersaß, einen vollen Becher Kakao über die Hose kippte   …
    «He, ganz ruhig», sagte plötzlich eine vertraute Stimme hinter ihm, und im selben Moment spürte Finn Hände auf seinen Schultern, die ihn sanft massierten. Das tat gut! Finn atmete tief ein und ließ beim Ausatmen den Oberkörper sacken.
    «Gut so», sagte Manni Brenneisen. «Versuch, dich zu entspannen. Laufe ums Haus oder schwimme ein paar Bahnen. Du hast noch genug Zeit, die ersten Gäste kommen frühestens in einer halben Stunde.»
    Er täuschte sich. Die ersten Gäste fuhren genau in diesem Moment mit ihrem Wagen auf den Parkplatz der Fußballschule, und Finn erkannte das Auto durch die großen Fensterfronten des Speisesaals sofort!
    «Mir wird schlecht», murmelte er.
    «Sind das deine Eltern?», fragte Brit.
    Finn nickte.
    «Sie sind zu früh», stellte Luca fest.
    «Für mich wären sie selbst heute Abend um zehn noch zu früh!»
    Brit lachte.
    «Ich mag es, wenn du lustige Sprüche machst», sagte sie. «Hast du das von deinem Vater geerbt?»
    «Wohl kaum», knurrte Finn. «Ich habe ihn jedenfalls noch nie lachen sehen.»
    Brit kicherte.
    «He, das ist wahr», beharrte Finn. «Wenn mein Vater glaubt, dass etwas lustig gewesen sein könnte, dann geht er aus dem Haus, steigt in seinen Wagen, fährt kilometerweit in den Wald hinein, steigt aus, macht einmal ‹Ha!› – dann steigt er wieder ein und fährt nach Hause!»
    «Na komm», sagte Brit. «So schlimm wird es schon nicht werden, wir sind ja bei dir.»
    Gefolgt von den übrigen zehn «Pappnasen», verließen Finn und Brit den Frühstücksraum, durchquerten den Eingangsbereich der Fußballschule und trafen vor dem Haupteingang auf Finns Eltern, die inzwischen aus dem Auto ausgestiegen waren. Seine Mutter winkte ihm zu, während der Vater seinen ältesten Sohn ganz genau zumustern schien. Finn hatte das Gefühl, als würde sich eine Eisenfaust um seinen Hals legen. Es war alles genauso wie früher.
    Aber irgendetwas fehlte! Es dauerte ein paar Sekunden, bis Finn merkte, dass niemand gegen sein Schienbein trat oder ohne Unterbrechung schrie und jammerte.
    «Wo sind Mats und Marie?», fragte er. Er war kein Fan seiner kleinen Geschwister und hatte sie in Norderdünersiel noch nicht eine Sekunde lang vermisst, aber dass die Eltern ohne die Zwillinge angereist waren, überraschte ihn schon. Waren sie mit ihren viereinhalb Jahren etwa auch schon von zu Hause geflüchtet?
    «Warum grinst du so?», fragte der Vater ihn anstelle einer Begrüßung.
    «Lass ihn doch», sagte die Mutter. «Er freut sich eben, dass wir ihn besuchen kommen!» Sie ging ein paar Schritte auf Finn zu. «Na komm, nimm mich mal in den Arm.»
    Finn tat es, aber er fühlte sich nicht wohl dabei. Deshalb war er seinem Vater fast dankbar, als er ihn nach wenigen Sekunden von seiner Mutter wieder trennte. Er brauchte allerdings nicht darauf zu hoffen, dass sein Vater ihn retten oder beschützen wollte. Ganz im Gegenteil.
    «Keine Sentimentalitäten, habe ich gesagt», herrschte er seine Frau an. «Wenn du den Jungen nicht immer so verhätschelt hättest, würde er jetzt nicht in so einem   … so einem   … Sportidiotenzwinger
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