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Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Titel: Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)
Autoren: Sky du Mont
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die dreißig Leute eingeladen. Ich bezweifle zwar, dass sie so viele Freunde hat, aber wahrscheinlich gab es Freibier …«
    »Jetzt wirst du verletzend. Immerhin ist Renate meine Mutter – die Großmutter deiner Kinder!«
    Meistens gehen Diskussionen über Renate so aus. Mit anderen Worten: Logik und Einsicht sind hierbei nicht gefragt.
    Ich zögere einige Sekunden und gebe dann wie üblich nach. Dann geht alles schnell. Wir steigen ins Taxi und fahren in unser Hotel. Ein Gutes hat es ja – ohne Gepäck passen wir alle in einen Wagen. Und es wird noch besser: Am selben Abend wird unser Gepäck ins Hotel geliefert.
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Tagebucheintrag: 4. August,
22:45 Uhr – Hotelzimmer
    Mein iPod geht nicht. Der Akku ist leer, und ich habe das falsche Kabel eingepackt. Das wird lustig morgen am Strand. Nichts mit Kopfhörer ins Ohr und abtauchen … Ob es hier in diesem Kaff einen Elektroladen gibt? Als wir ins Hotel gefahren sind, sahen die Straßen eher trist aus. Aber ich hatte Glück. Meine beiden Damen haben nichts bemerkt, da sie zu beschäftigt waren, den morgigen Tag zu planen. Shopping steht auf dem Programm. Na, das wird eine Enttäuschung! Man sollte meinen, dass der Strandbesuch Priorität hätte, wenn man 2000 Kilometer in den Süden fliegt. Nicht bei Bea und Clara.
    Ich werde mir die Kopfhörer einfach in die Ohren stopfen und so tun, als könnte ich was hören. Mit Glück lassen sie mich dann in Ruhe.
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    Meine Zweifel waren berechtigt, es gibt nur billige Souvenirläden, erklärt man uns am nächsten Morgen an der Rezeption unseres Hotels.
    »Typisch, das hast du so geplant! Ich wusste es gleich, dass ein Plan dahintersteckt!«, giftet mich Beate an, und meine Tochter ergreift sogleich ihre Partei: »Ich wollte viel lieber nach Rügen, aber du hast uns ja alle unter Druck gesetzt! Nein, ich will in die Sonne, und ihr könnt inzwischen super einkaufen gehen«, äfft mich meine pubertierende Tochter nach. Hilfesuchend sehe ich zu meinem Sohn, der aber gerade einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nachgeht und völlig verklärt mit seinem Nintendo spielt. Von dem habe ich keine Hilfe zu erwarten.
    »Freust du dich denn nicht auf das Konzert in Barcelona? Depeche Mode unterm Sternenhimmel … ist das etwa nichts?«, versuche ich Beas Stimmung zu heben.
    »Mal sehen, ob da nicht im letzten Augenblick wieder was dazwischenkommt. Aber jetzt lass uns nicht hier sinnlos Zeit verplempern. Du wolltest doch zum Strand, oder?«
    Die Stimmungsschwankungen einer Frau gehören zu den Dingen, die mich immer wieder tief beeindrucken.
    Fünf Minuten später, Ryan und ich haben unsere Badesachen zusammengepackt und wollen gerade los, als wir aufgeregte Stimmen aus dem Bad hören. Beate erklärt Clara gerade, warum sie sich für den Strand keine »Smokey Eyes« schminken darf.
    »Papa, was ist denn Smokeyscheiß?«, will Ryan wissen.
    »Pst, keine Ahnung«, flüstere ich ihm zu.
    »Nein und nochmals nein! Du wirst dich am Strand nicht anmalen. Du spinnst wohl!« Was natürlich die logische Antwort Claras provoziert: »Klar, und was ist mit dir? Du malst dich doch auch an.« Womit sie natürlich recht hat, aber Logik bringt sie in diesem Fall bei Bea nicht weiter. Prompt kommt die Antwort: »Bei mir ist das auch was anderes, ist doch logisch …« Bevor wir in diese dramatische Schminkdiskussion mit hineingezogen werden, verlassen wir schnell das Zimmer und begeben uns auf direktem Weg zum Strand.

Strandurlaub
und andere unerfreuliche Dinge
    Als wir den Strand erreichen – allein die Überquerung der Küstenstraße war eine sportliche Leistung –, erwartet uns ein Meer von Sonnenschirmen und Menschen. Allein zehn Minuten dauert es, bis wir ein Plätzchen finden, auf dem wir unser Handtuch und Ryans grünes Gummikrokodil ablegen können. Wohlgemerkt: Das Krokodil ist noch nicht aufgeblasen. Es folgt nun das so beliebte Einschmieren meines Sohnes mit Sonnencreme. Hätte ich nur auf Bea gewartet, denke ich, als ich versuche, Ryan stillzuhalten, da der – magnetisch vom Wasser angezogen – ungeduldig herumzappelt. Bevor ich fertig bin, rast er los. Ich hinter ihm her, was ich acht Stunden später mit einem gewaltigen Sonnenbrand büßen muss.
    Eigentlich müsste ich mir um Ryan keine Sorgen machen. Es sind so viele Menschen im Wasser, dass es keinen Platz zum Ertrinken gibt, aber man weiß ja nie … Etwas besorgt über die hygienischen Zustände, sucht mein Blick nach Toiletten. Kann aber keine sehen. »Mach den Mund zu,
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