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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber
Autoren: Enid Blyton
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Entdeckungsreise, von dem Geheimgang, von ihrer Gefangennahme und der Rettung durch Jan. Und dann schwieg er.
    Wie sollte er der armen Frau beibringen, daß einer der Schmuggler ihr Mann war. Er sah die anderen verzweifelt an.
    Anne begann zu weinen, und auch Georg schossen die Tränen in die Augen.
    Es war Jan, der, stolz, einmal etwas sagen zu können, mit der Neuigkeit herausplatzte.
    »Wir haben Herrn Wigand in der Höhle gesehen! Jo! Wir haben ihn gesehen!«
    Frau Wigand starrte zuerst ihn an und dann in die ängstlichen, entsetzten Gesichter der anderen.
    »Ihr habt ihn in der Höhle gesehen? Das ist nicht wahr! Was sollte er da?«
    »Ja, wir glauben«, begann Julian stockend, »wir glauben, daß er … daß er … äh, daß er ein Schmuggler ist. Wir sahen ihn zu dem Motorboot hinter den Riffen rudern. Und wenn das so ist, ja, dann wird er, ich meine, er wird … er wird in Schwierigkeiten gera…«

    Weiter kam er nicht. Frau Wigand sprang auf und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige. Er hatte nicht einmal Zeit, auszuweichen.
    »Du böser Junge!« rief sie und schnappte förmlich nach Luft.
    »So etwas von Herrn Wigand zu behaupten. Von ihm, dem ehrlichsten, anständigsten, gottesfürchtigsten Mann unter der Sonne! Er ein Schmuggler! Er zusammen mit solchen Verbrechern!«
    Julian wich ein paar Schritte zurück, ganz entsetzt über den Wandel, der mit der gutmütigen, kleinen Frau vor sich gegangen war. Ihr Gesicht glühte, ihre Augen blitzten, und auf unerklärliche Weise schien sie ihm plötzlich größer geworden zu sein. Noch niemals hatte er jemanden so wütend gesehen.
    Der kleine Jan anscheinend auch nicht. Er hatte sich unter dem Tisch in Sicherheit gebracht.
    Tim knurrte. Er mochte Frau Wigand zwar sehr gern, aber er konnte auf keinen Fall zulassen, daß sie seine Freunde so behandelte. Doch die kümmerte sich nicht im geringsten um seine Gefühle. Zitternd vor Aufregung fuhr sie von neuem auf Julian los.
    »Du entschuldigst dich! Auf der Stelle entschuldigst du dich!
    Und dann werden wir ja sehen, was Herr Wigand zu deinem Gerede sagt, wenn er nach Hause kommt.«
    Julian war vollkommen verwirrt und ratlos. Eine Löwin, die ihr Junges verteidigte, hätte nicht angriffslustiger sein können.
    Unbeholfen legte er seine Hand auf ihren Arm und bat:
    »Regen Sie sich doch bitte nicht auf. Es tut mir sehr leid, daß ich Sie so böse gemacht habe.«
    Frau Wigand schüttelte ihn unwillig ab. »Böse, ja, das bin ich!
    So etwas von Herrn Wigand zu behaupten. Er war bestimmt nicht in der Höhle. Ich weiß es genau. Wenn ich nur wüßte, wo er ist. Ich bin so unruhig. Ich ängstige mich. Wo mag er nur sein?«
    »Auf dem Strandräuberweg!« verkündete Jan aus seinem sicheren Versteck unter dem Tisch hervor. »Wir haben ihn eingesperrt. Wir haben die Falltür zugemacht, jo!«
    »Auf dem Strandräuberweg?« Frau Wigand sank auf ihren Stuhl. Zur größten Erleichterung der Kinder stürzte sie sich nicht auf Jan, wie sie gefürchtet hatten. Fragend sah sie Julian an.
    Der nickte. »Ja, wir sind diesen Weg von der Küste heraufgekommen. Er endet im Maschinenschuppen. Dort ist in einer Ecke die Falltür. Jan hat uns geführt. Wir haben sie hinter uns geschlossen und Säcke und alles mögliche daraufgestellt.
    Und ich denke, äh, ich denke, Herr Wigand kann nicht heraus.«
    Ohne ein Wort zu sagen, starrte die Gutsherrin ihn entgeistert an. Die Kinder fühlten sich immer unbehaglicher. Die arme, unglückliche Frau!
    »Das ist nicht wahr!« flüsterte sie. »Das glaube ich nicht!
    Nein, nein, er wird gleich zur Tür hereinkommen. In diesem Augenblick. Ich sage es euch! Er ist nicht da unten! Er ist kein schlechter Mensch! Er wird gleich kommen! Ihr werdet es erleben!«
    Danach herrschte Stille. Und in dieser Stille hörten sie plötzlich schwere Schritte auf dem Gutshof.
    »Ich habe Angst!« schrie Jan. »Ich habe Angst!« Alle fuhren zusammen. Die Schritte kamen näher und näher, kamen um das Haus herum und die Stufen hinauf.
    Frau Wigand sprang auf. »Ich weiß, wer es ist! Ich weiß es!«
    Jemand öffnete die Tür, Herr Wigand!
    Seine Frau stürzte auf ihn zu und umarmte ihn.
    »Oh, Wigand, was für schreckliche Geschichten haben diese Kinder von dir erzählt! Du seiest in der Höhle gewesen, zum Motorboot gerudert, um Schmuggelware zu holen, und endlich auf dem Strandräuberweg in die Falle gegangen. Denn sie haben die Tür zugemacht, und …«
    Der Gutsherr schob sie zur Seite. Alle sahen ihn entsetzt an.
    Wie
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