Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
war er aus dem geheimen Gang entkommen? Die Falltür hatte er bestimmt nicht hochheben können, trotz seiner Riesenkräfte. Wie furchterregend sah er aus, mit seiner schwarzen Mähne und den tiefliegenden Augen unter den buschigen Brauen.
    »Was bedeutet das alles?« fragte er.
    »Ja«, begann Julian stockend, »wir haben, das heißt, wir sind, äh, wir sind auf Entdeckung aus gegangen, im alten Turm. Und da sind wir den Schmugglern auf die Spur gekommen. Wir dachten … wir glaubten, Sie seien dabeigewesen. Und dann haben wir die Falltür zugemacht und …«
    »Das ist wichtig«, sagte Herr Wigand schnell, »sehr wichtig sogar. Aber zuerst möchte ich etwas richtigstellen. Ihr habt euch geirrt, ich bin kein Schmuggler. Ich arbeite mit der Polizei zusammen. Es muß ein anderer gewesen sein, der da unten in der Höhle war, nicht ich! Ich wartete am Strand, um die Bande zu fassen. Und was wißt ihr? Was ist mit der Falltür? Habt ihr wirklich die Männer da unten eingesperrt?«
    Im ersten Augenblick waren die Kinder sprachlos vor Verwunderung und zugleich unsagbar erleichtert. Julian faßte sich am schnellsten, sprang auf und sagte eifrig:
    »Ja, Herr Wigand, wir haben die Falltür geschlossen. Und wenn Sie die Kerle fangen wollen, rufen Sie die Polizei, wir kriegen sie. Wir brauchen nur im Schuppen auf sie zu warten.«
    »In Ordnung.« Herr Wigand wandte sich zum Gehen.
    »Kommt!«
     

Was ist in Dick gefahren?
    Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen, und auch Jan kam unter dem Tisch hervorgekrochen. Ein solches Ereignis durfte er auf keinen Fall versäumen! Aber an der Küchentür drehte der Gutsherr sich um.
    »Die Mädchen bleiben hier. Und du auch, Jan!«
    »Ja, bleibt ihr nur bei mir«, sagte Frau Wigand, die über all den neuen, unerwarteten Begebenheiten ihren Zorn ganz vergessen zu haben schien.
    Doch Jan hatte sich schon blitzschnell zur Tür hinausgeschlängelt. Niemand konnte ihn jetzt halten. O nein!
    Nicht alle Tage wurden Schmuggler gefangen! Und auch Tim mußte mit dabeisein, aufgeregt wie alle anderen.
    Die Gutsherrin ließ sich erschöpft auf einen Stuhl fallen.
    »Was für eine Unruhe, so spät in der Nacht. Warum hat Herr Wigand mir nur nie erzählt, daß er mit der Polizei zusammenarbeitet? Warum hat er mir nie verraten, daß er Schmuggler an der Küste jagt?« Verständnislos schüttelte sie den Kopf.
    Unterdessen liefen Dick und Julian fiebernd vor Spannung neben ihm über den Gutshof. Verflogen war alle Müdigkeit. Jan hielt sich vorsichtshalber im Hintergrund, und Tim leistete ihm wie immer Gesellschaft. Am Schuppen angelangt, riß der Gutsherr sofort die Tür auf.
    »Wir haben …«, begann Julian, und dann schwieg er fassungslos. Herrn Wigands Taschenlampe beleuchtete den Winkel, in dem die Falltür lag.
    Sie war offen! Unbegreiflicherweise war sie offen und alles, was die Kinder daraufgestellt hatten, beiseite geschoben.
    »Sie sind entwischt!« schrie Julian. »Wer hat sie herausgelassen? So ein Pech, so ein verdammtes Pech!« Herr Wigand schnob wütend durch die Nase und schlug die Falltür zu, daß es krachte. In diesem Augenblick hörten sie draußen die Stimmen der Scheuner, die von der Suche nach den Kindern zurückkamen.
    Sie hatten das Licht im Schuppen gesehen, und als sie Dick und Julian entdeckten, riefen sie erfreut: »Da seid ihr ja! Wo wart ihr nur die ganze Zeit? Wir haben euch überall gesucht.«
    Mit dem eben Erlebten vollauf beschäftigt, enttäuscht und plötzlich wieder sehr müde, erwiderten die beiden diese herzliche Begrüßung kaum. Herr Wigand brummte nur kurz, es sei alles in Ordnung. Morgen könne man sich weiter über diese Angelegenheit unterhalten. Er für sein Teil ginge jetzt zu Bett.
    Die Scheuner verschwanden nach einem kurzen Gutenachtgruß. Herr Wiegand kehrte schweigend ins Haus zurück, und die Jungen folgten ihm bedrückt und niedergeschlagen. Jan aber war ohne Abschied in der Dunkelheit untergetaucht.
    »Fünf Minuten nach drei«, stellte der Gutsherr nach einem Blick auf die Uhr fest, als sie die Küche betraten. »Ich werde noch ein oder zwei Stunden schlafen«, wandte er sich an seine Frau, »und dann aufstehen. Schicke du die Kinder zu Bett. Zum Erzählen bin ich zu müde. Gute Nacht.« Und damit zog er umständlich den völlig durchnäßten Mantel aus.
    Frau Wigand gab den Kindern einen Wink, und sie stolperten, zum Umfallen erschöpft, die Treppen hinauf. Sekunden später schliefen sie alle tief und fest. Sie hörten weder das Krähen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher