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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen
Autoren: Enid Blyton
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Eintritt, und ich schwärme für alte Gemäuer.«
    »Ich auch«, sagte Julian. »Hoffentlich bringt Georg ihr Fernglas mit. Dann könnten wir von da oben aus meilenweit sehen!«
    Anne stand auf. »Ich muß jetzt abwaschen und die Wagen aufräumen, ehe Georg kommt.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß sie überhaupt merkt, ob saubergemacht ist oder nicht«, grinste Dick. »Es ist Zeitverschwendung, weiter nichts.«
    Aber Anne hatte viel zuviel Spaß daran, alles hübsch zu Ehren des Besuches zu machen. Sie lief hinüber zur Hecke und pflückte einen Strauß Primeln, teilte ihn und stellte die eine Hälfte in einen kleinen blauen Krug und die andere in eine violette Glasvase.
    »Paßt gut zu den grünen Vorhängen«, murmelte sie und begann zu fegen und Staub zu wischen, und dabei überlegte sie, ob sie Dick zum Fluß schicken sollte, um dort abzuwaschen.
    Aber dann unterließ sie es, denn er war nicht gerade zart im Umgang mit zerbrechlichem Geschirr, und es gehörte noch nicht einmal ihnen, sondern den Besitzern der Wagen.
    Es war ein halb zwölf Uhr und alles blitzblank und die Bettwäsche für Georg herausgelegt, und Anne murmelte:
    »Ferien, wie ich sie mag, irgendwo draußen leben zwischen Feldern und Hügeln, friedlich und ohne Aufregungen.«
    »Was höre ich da?« grinste Dick, der den Kopf zum Fenster hereinsteckte. »Hörte ich da eben etwas von Aufregungen? Wartest du auf welche?«
    »Um Himmels willen, nein!« war die entsetzte Antwort. »Das ist das letzte, was ich mir wünschen würde.«
    Dick grinste noch breiter. »Man kann nie wissen. Bist du fertig? Wir wollen Georg abholen.«
    Einen Augenblick später kam Anne die Stufen herunter. »Wir schließen die Wagen lieber ab«, sagte Dick, »unseren hab ich schon.« Er steckte den Schlüssel in die Tasche, und dann liefen die drei den Abhang hinunter bis zu dem Weg, der ins Dorf führte.
    »Ich freue mich sehr, daß ich jetzt zusammen mit Georg im Wagen wohne, und sehr darauf, den guten alten Tim wiederzusehen«, sagte Anne. »Nicht, weil ich mich nachts alleine fürchte, aber es ist gemütlicher so, besonders, wenn Tim im Traum grunzt und schnarcht.«
    »Wenn du Schnarchen so gerne hörst, würde ich dir empfehlen, mit Dick zusammen zu schlafen«, schlug Julian vor. »Was träumst du eigentlich immer, Dick?«
    »Ich schnarche niemals«, sagte Dick ungeduldig, »aber dich solltest du mal hören, du ...«
     
    »Da, seht mal, ist das dahinten nicht der Zug?« rief Anne plötzlich. »Ja, ja, das muß er sein. Es kommt vormittags nur der eine. Los, los, beeilt euch!« Sie begannen zu laufen, und der Zug fuhr in dem Augenblick ein, als sie atemlos durch die Sperre jagten. An einem der Fenster entdeckten sie ein Mädchen mit kurzgeschnittenem lockigem Haar, und Anne schrie:
    »Georg, Georg, Tim!«
    »Hallo!« schrie Georg zurück und fiel beinahe aus der Tür.
    »Wurf«, machte Tim, war mit einem Satz auf dem Bahnsteig und hinter ihm stand Georg, und ihre Augen leuchteten. Sie umarmte Anne und versetzte Dick und Julian einen begeisterten Rippenstoß. »Da bin ich. Es war schrecklich zu wissen, daß ihr hier ohne mich seid. Ich glaube, ich habe meiner Mutter ein paar eklige Tage bereitet.«
    »Kann ich mir lebhaft vorstellen«, lachte Julian und hakte sie ein. »Gib mir deinen Koffer. Wir gehen erst mal ins Dorf, da gibt es einen Laden, in dem man prima Eis bekommt.«
    »Wunderbar, mir ist sehr nach Eis zumute«, sagte Georg glücklich. »Sieh mal, Tim hat auch Appetit darauf. Er läßt schon die Zunge heraushängen. Ja, ja, mein Guter, du bekommst natürlich auch eins.«
    »Wuff«, machte Tim wieder und leckte einem nach dem anderen die Hand.
    »Ich werde mir nächstens immer einen Waschlappen mitnehmen, wenn ich ihn treffe«, lachte Anne. »Nicht, Tim, ist ja schon gut.«
    »Oh, Georg hat ihr Fernglas mitgebracht«, rief Dick plötzlich, der entdeckt hatte, daß die langen Lederriemen, die über ihrer Schulter hingen, nicht zu dem Photoapparat gehörten.
    »Prima, jetzt können wir die Krähen beobachten und die Reiher im Sumpf.«
    »Klar habe ich es mitgebracht«, sagte Georg. »Es sind die ersten Ferien, in denen ich es habe, und die Gelegenheit muß ich natürlich ausnutzen. In die Schule läßt Mutter es mich sowieso nicht mitnehmen. Sagt mal, der Eisladen ist wohl am Ende der Welt, was? Wie lange müssen wir denn noch laufen?«
    »Schon da, hier im Milchgeschäft gibt’s welches«, verkündete Julian und schob sie vor sich her durch die Tür. »Ich
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