Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
daß man nichts von ihnen wollte, aber ihre Abscheu vor der Polizei war unüberwindlich.
    Onkel Quentin sprang nun doch auf, lief auf Terry Kane zu und ergriff dessen beide Hände.
    »Ich bin glücklich, ich war von Anfang an davon überzeugt, daß man Sie grundlos verdächtigte. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie glücklich ich bin, Sie in Sicherheit zu wissen.«
    »Das habe ich den Kindern zu verdanken, sagte Terry Kane, der sehr müde aussah. »Ich nehme an, Sie haben die Geschichte schon erfahren.«
    Onkel Quentin nickte. »Es klingt beinahe unglaublich. Doch es ist besser, wir sprechen später über alles. Vorerst brauchen Sie Ruhe und müssen schlafen.«
    »Nicht ehe dieser Pottersham hinter Schloß und Riegel sitzt«, widersprach Terry Kane. »Ich werde sofort mit den Polizisten zusammen zur Burg gehen, und es wäre mir sehr lieb, wenn eines der Kinder uns begleitete, um uns durch die Gänge zu führen.«
    »Sind Sie denn nicht auf diesem Weg in den Turm gebracht worden?« fragte Dick verwundert.
    »Höchstwahrscheinlich. Aber man hatte mir die Augen verbunden, und außerdem war ich noch etwas benommen von irgendeinem Schlafmittel, das man mir gegeben hatte.«
    »Ich werde Sie führen«, erbot sich Jo eifrig. »Ich habe mich heute lange genug da rumgetrieben, ich kenne mich genau aus.«
    »Ja«, sagte Bufflo, »geh du.«
    »Nimm Tim mit«, schlug Georg in einem Anfall von Großmut vor.
    »Oder vielleicht Liebling«, grinste Dick.
    »Ich brauche keine Begleitung, die drei Polizisten genügen mir«, lachte sie. »Solange sie nicht hinter mir her sind, finde ich sie sogar sehr nett!«
    Und gleich darauf machte sie sich mit ihnen und Terry Kane gehobener Stimmung auf den Weg.
    Die anderen aber wollten endlich schlafen, denn sie waren zum Umfallen müde. Nur Onkel Quentin blieb am Feuer zurück, um auf die Rückkehr Terry Kanes zu warten.
    »Gute Nacht«, sagte Julian zu den Mädchen. »Ich wäre ja gern dabeigewesen, wenn sie Pottersham und seine Freunde bringen, aber ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten.
    Übrigens war das Essen einfach großartig, fandet ihr nicht auch?«
    »Prima! Also dann bis morgen!«
    Sie schliefen alle bis in den Vormittag hinein, und Jo wartete ungeduldig, um ihnen von der Verhaftung Pottershams zu erzählen. Und hätte Tante Anita sie nicht daran gehindert, sie hätte alle geweckt. Aber endlich wachten sie doch auf, sprangen, als sie sich an den vorhergehenden Tag erinnerten, aus den Betten und rannten hinaus, um die letzten Neuigkeiten zu erfahren.
    »Hallo, Vater!« schrie Georg. »Hallo, Onkel Quentin!« riefen die anderen. »Hallo, Jo!«
    Und dann hörten sie ihr atemlos zu, als sie ihnen das Ende der Geschichte erzählte.
    »Sie haben sich gar nicht gewehrt«, sagte sie etwas enttäuscht.
    »Ich glaube, Liebling hat sie so zahm gemacht. Sie haben aufgegeben, ohne ein Wort zu sagen.«
    »Kinder«, rief Alfredos Frau, »ich habe kleines Frühstück für euch, wollt ihr kommen?«
    Und ob sie wollten! Sogar Jo konnte dieser Einladung nicht widerstehen, obwohl sie schon gefrühstückt hatte. Und Onkel Quentin leistete ihnen Gesellschaft und sah staunend auf das Treiben ringsumher.
    Bufflo übte mit dem Seil und der Peitsche, Kautschuk schlängelte sich durch die Speichen der Wagenräder, Herr Schleicher putzte seine Schlangen, Dacca steppte auf einer Treppenstufe seines Wohnwagens, und Alfredo kam mit den beiden Fackeln und dem Metallschälchen. »Ich werde Ihnen jetzt eine Vorstellung geben«, verkündete er, zu Onkel Quentin gewandt.
    Der starrte den großen Mann verständnislos an.
    »Er ist ein Feuerschlucker«, erklärte Dick.
    »Oh, nein, danke, mein Lieber«, sagte Georgs Vater.
    »Aufregungen habe ich in der letzten Zeit genug gehabt.«
    Alfredo war sehr enttäuscht. Er hatte gehofft, durch eine kleine Extravorstellung die versehentliche Festnahme wieder gutmachen zu können. Niedergeschlagen ging er davon, und seine Frau rief ihm nach:
    »Du, dummer Mann. Wer will schon sehen Feuerschlucken? Du keinen Verstand, du, großer dummer Mann!«
    Sie verschwand im Wohnwagen, und Onkel Quentin sah ihr, erstaunt über diesen plötzlichen Ausbruch, nach.
    »Ein wirklich außerordentlich seltsames Völkchen«, murmelte er kopfschüttelnd, »außerordentlich seltsam! Ich werde übrigens heute nach Hause fahren, Georg. Wie ist es, wollt ihr nicht alle den Rest eurer Ferien in Kirrin verbringen?«
    »Oh, nein, Vater!« rief sie entsetzt. »Auf keinen Fall! Keiner von uns will fort,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher