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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen
Autoren: Enid Blyton
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schon passiert sein? Klar war alles in bester Ordnung!
    Wenn Julian nur nicht anrief, um zu sagen, daß sie nicht kommen konnte! Sie lauschte atemlos.
    »Was sagst du? Ich begreife nicht, wovon du sprichst. Ja, natürlich ist Onkel Quentin hier. Warum sollte er nicht? Nein, er ist nicht verschwunden! Wovon sprichst du eigentlich?«
    Georg wartete voller Ungeduld. Was bedeutete das alles?
    Ach, wahrscheinlich gar nichts Besonderes. Endlich legte die Mutter den Hörer auf und sagte:
    »Sei doch nicht so zappelig, steh doch einen Augenblick still, du kannst ja morgen fahren. Julian hat nur angerufen, um zu erfahren, ob Vater vielleicht einer der Wissenschaftler ist, die plötzlich verschwunden sind. In der Abendzeitung muß etwas darüber stehen, und der gute Junge war in Sorge.«
    »Als ob Vater verschwinden könnte«, lachte Georg. »Julian hat ja einen Vogel. Das sind bestimmt welche, die sich von einem anderen Land haben kaufen lassen und wichtige Geheimnisse verraten. Das hätte ich ihm gleich sagen können!«

Wir mögen Zirkusleute gern 
    Weit entfernt von Kirrin, Georgs Heimatort, auf dem sanften Abhang eines Hügels sprangen am nächsten Morgen zwei Jungen die Stufen eines Wohnwagens hinunter, liefen zu dem danebenstehenden und schlugen gegen die Tür.
    »Anne, bist du wach? Es ist herrliches Wetter!«
    »Kommt rein«, rief eine Mädchenstimme. »Ich mache gerade das Frühstück.«
    Julian und Dick stießen die leuchtendblau gestrichene Tür auf. Anne stand vor dem kleinen Herd an der Rückwand des Wohnwagens und lachte. »Ich kann mich nicht umdrehen, ich muß auf die Uhr sehen, wegen der Eier. Noch eine Sekunde.«
    »Der Briefträger hat gerade eine Karte von Georg gebracht«, sagte Julian. »Sie kommt heute. Ich freue mich sehr auf sie und auf Tim natürlich auch.«
    »Wir holen sie ab«, rief Anne.
     
    »Versäumt hat sie nicht viel«, murmelte Dick. »Wir sind ja schließlich auch erst drei Tage hier.«
    Anne nahm die Eier mit einem Eßlöffel aus dem Topf. »Tu sie in die Eierbecher, Dick. Sie stehen gerade vor deiner Nase.«
    Dick nahm eins und ließ es mit einem Schrei fallen.
    »Aber du hast doch gesehen, daß ich sie gerade aus dem kochenden Wasser genommen habe«, rief Anne. »Nun kann ich noch einmal anfangen. Schade, daß Tim nicht da ist, er hätte es bestimmt aufgeleckt. Dann brauchte ich jetzt wenigstens nicht noch den Fußboden zu wischen.«
    »Wir frühstücken auf der Treppe, ja?« fragte Julian. »In der Sonne ist es richtig warm.«
    So setzten sie sich also auf die Stufen, aßen die gekochten Eier, Brot mit Schinken und Marmelade und danach jeder einen Apfel, Julian zog seine Jacke aus.
    Ihre Wagen standen, geschützt vor dem Wind, auf dem Abhang eines Hügels an einer dichten grünen Hecke, unter der sich die Primeln wie ein gelbes Band entlangzogen und das Schöllkraut in der Sonne glänzte.
    Nicht weit von ihnen entfernt standen drei andere Wohnwagen, fest verschlossen, denn die Bewohner schliefen noch.
    Auf dem gegenüberliegenden Hügel stand eine verfallene Burg. Sie war von einer starken Mauer umgeben und besaß vier Türme, drei sehr schlecht erhaltene, und nur der vierte schien in einigermaßen gutem Zustand zu sein. Und alle besaßen Schießscharten, aus denen vor Jahrhunderten die Bogenschützen ihre Pfeile abschossen.
    Ein sehr steiler Weg führte dort hinauf, und an seinem Ende gelangte man an das große Tor, dessen Pfeiler aus starken weißen Steinquadern bestanden. Die schmiedeeisernen Flügel waren stets geschlossen, und der einzige Eingang war die schmale Tür eines kleinen Turmes dicht daneben.
    Julian meinte, man müßte einen wunderbaren Blick von einem der Türme oder auch schon von der Mauer aus haben, und er meinte, kein Feind habe sich ungesehen anschleichen können.
    Die Burgleute hätten Zeit genug gehabt, die Tore zu schließen, die Mauer zu bemannen und so einer langen Belagerung standzuhalten.
    Die drei saßen noch eine Weile nach dem Frühstück auf den Stufen, blinzelten faul in die Sonne und hinüber zu der Burg, um deren Türme die Krähen flogen.
    »Es sind mindestens tausend«, murmelte Dick. »Ich wollte, wir hätten einen Feldstecher, dann könnten wir sie besser beobachten. Ich sehe es zu gerne, wenn sie alle plötzlich auffliegen und rund um den Turm jagen, ohne sich gegenseitig im Wege zu sein.«
    »Ob sie ihre Nester da haben?« fragte Anne.
    Dick nickte. »Bestimmt.«
    »Wenn Georg da ist, wollen wir mal hingehen, es kostet nur zwanzig Pfennig
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