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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen
Autoren: Enid Blyton
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würde dir raten, mit Vanille anzufangen, dann Erdbeer zu probieren und als würdigen Schluß Zitrone zu nehmen.«
    »Gar nicht schlecht. Hoffentlich hast du genug Geld bei dir.
    Mir hat Mutter nicht allzuviel mitgegeben.«
    Sie setzten sich an eines der runden Tischchen und bestellten.
    Die kleine rundliche Frau lachte sie freundlich an. »Ihr habt Glück mit dem Wetter, das muß man sagen. Sind viele Wohnwagen auf der Wiese da oben?«
    »Nein, nicht sehr viele«, sagte Julian.
    »Wartet’s nur ab, ihr werdet bald genug Gesellschaft haben.
    Es sollen bald Zirkusleute kommen, und die schlagen ihre Zelte meistens dort auf. Das wird euch sicher Spaß machen.«
    »Prima«, rief Dick, »vielleicht können wir uns mit ihnen anfreunden. Wir mögen Zirkusleute gern, was Tim?«

Ein interessanter Zeitungsartikel 
    »Geben sie hier Vorstellungen?« fragte Georg und machte sich über das Erdbeereis her. »Wissen Sie, was sie bringen?«
    »Ach, alles mögliche«, sagte die Frau. »Sie haben einen Feuerfresser, der bringt die Dörfler auf die Beine, eher als jeder andere, das könnt ihr mir glauben. Ein Feuerfresser, habt ihr so etwas schon einmal gehört? Ich wundere mich nur, daß jemand damit seinen Lebensunterhalt verdienen kann.«
    »Und was noch?« fragte Anne eifrig, die sich kaum vorstellen konnte, daß ein Mensch Feuer schluckte.
    »Ja, da ist noch einer, ein Entfeßlungskünstler. Der befreit sich im Handumdrehen von allen Stricken und Fesseln. Ein wahres Wunder, das muß man sagen. Und dann ist da noch einer, der nennt sich Kautschuk. Er schlängelt sich durch Rohre und zwängt sich durch Fenster, die nur einen Spalt breit offen sind.«
    »Tatsächlich? Der gäbe einen guten Dieb ab«, sagte Georg.
    »Ich wünschte, ich könnte das auch.«
    Alle lachten, und dann fragte Anne: »Gibt’s noch mehr? Bis jetzt klingt alles sehr aufregend.«
    Die dicke Frau nickte und schüttelte sich. »Dann ist da noch ein Schlangenbändiger. Stellt euch das vor! Ich hätte Angst, daß die Biester mich beißen. Kilometerweit würde ich rennen, wenn mir eine begegnete.«
    »Ob sie giftig sind?« fragte Dick. »Wäre kein angenehmes Gefühl, wenn in der Nachbarschaft ein paar von dieser Sorte rumkriechen.«
    »Bloß nicht!« rief Anne entsetzt. »Dann bleibe ich keinen Tag mehr hier.« Ein neuer Kunde betrat den Laden, und die Frau mußte ihn bedienen. Die vier waren voller Aufregung und Erwartung. Was für ein Glück sie hatten, daß die Zirkusleute gerade jetzt hierherkamen!
    »Ein Feuerschlucker«, murmelte Dick. »Ich wollte schon immer mal einen sehen. Ich wette, es ist ein Trick dabei. Sonst würde er sich den Mund ganz schön verbrennen.«
    Julian lachte und stand auf. »Hauptsache, du verbrennst ihn dir nicht. Seid ihr fertig, ja? Dann wollen wir gehen und Georg unsere Wohnwagen zeigen. Sie sind übrigens ganz anders als die, mit denen wir damals unterwegs waren. Sie sind altmodisch und sehr bunt, genau wie die von den Zigeunern.«
    »Und wer hat sie euch geliehen?« fragte Georg, als sie den Laden verließen. »Ein Schulfreund, ja?«
    Julian nickte. »Meistens ist er mit seinen Eltern in den Ferien damit auf der Walze, aber dieses Mal sind sie nach Frankreich gefahren, und da konnten sie sie schließlich nicht mitnehmen.
    Glück, was?«
    Sie stiegen den grünen Hang hinaus bis zu der Wiese, und Georg sah zu der Burg hinüber.
    »Burg Faynights«, sagte sie, »uralt, nicht? Ich möchte nur wissen, was die schon alles erlebt hat. Ich bin dafür, wir sehen sie uns einmal genau an.«
    »Machen wir, kostet nur zwanzig Pfennig Eintritt«, sagte Dick. »Zwanzig Pfennig können wir opfern. Ob es da alte Verliese gibt?«
    Sie gingen den grünen Hang hinauf bis zu der Wiese, auf der die Wagen standen, und Georg stieß einen Begeisterungsschrei aus. »Oh, sind die hübsch, genau wie Zigeunerwagen, nur sauberer!«
    »Der rote mit Gelb und Schwarz ist unserer«, erklärte Dick, »und in dem blauen mit Schwarz und Gelb wohnt ihr beide.«
    »Wuff«, machte Tim, höchstwahrscheinlich, um sich in Erinnerung zu bringen.
    »Oh, entschuldige«, grinste Dick, »natürlich wohnst du auch da.« Die anderen lachten, denn es wirkte zu komisch, daß Tim durch sein Bellen immer den Anschein erweckte, als habe er alles verstanden, wovon sein Frauchen übrigens fest überzeugt war.
    Die beiden Wagen standen auf hohen Rädern, besaßen auf jeder Seite ein Fenster, zu der Tür an der Rückfront führten ein paar Stufen hinauf, und unter dem Dach zog sich
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