Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
noch eine - und noch eine! Seht euch doch nur diese Helme an! Herrlich!«
    »Hat das heute noch Wert?« fragte Harry besorgt.
    »Wert? Wahrscheinlich sein Gewicht in Gold!« versicherte Julian. Er hatte ganz heiße Backen bekommen.
    »Julian - schnell!« rief plötzlich Harriet. »Hier ist eine Kiste!«
    Die anderen gingen ganz langsam zu Harriet hinüber. Sie wussten inzwischen, das jede schnelle Bewegung Wolken von feinem Staub aufwirbelte. Harriet stand vor einer großen, schwarzen Holzkiste mit Eisenbeschlägen an den Ecken und Eisenbändern um die dicke Mitte. »Was glaubt ihr, was drin ist?« flüsterte sie, und »drinist -drinist-ist-ist« flüsterte es aus allen Ecken zurück.
    Tim schnupperte an dem Holz - und wo er geschnuppert hatte, da war nichts mehr. Langsam und fast lautlos zerfielen die Seitenwände und der große Deckel in Staub, der sich rings auf dem Boden absetzte. Nur die eisernen Ecken und Bänder standen noch, unheimlich und nackt wie ein Gerippe. Und hinter dem Staub her rieselte es von innen glitzernd und klirrend heraus. Die Kinder standen stumm und staunend vor dem Schauspiel.
    Dann packte Anne Julian am Arm. »Ju! Was ist das? Sind das Goldmünzen?«
    Julian hob eines der rollenden Stücke auf. »Ja.

    Das ist Gold. Weil es nicht angelaufen ist. Nur Gold bleibt immer hell. Sicher musste bei der Flucht alles so schnell gehen, dass die Burgherrin diesen Schatz nicht mehr mitnehmen konnte. Und dann lag er fast 700 Jahre vergessen und begraben.«
    »Bis wir kamen!« sagte Georg. »Zwillinge -eure Eltern sind jetzt reiche Leute ohne Sorgen. Und das ist vielleicht erst der Anfang, vielleicht finden wir noch mehr. Ju, sieh mal, dort steht noch eine Kiste, eine kleinere. Ich platze vor Neugier! Hoffentlich ist auch Gold drin.«
    Aber die zweite Kiste enthielt keine Goldstücke. Schätze anderer Art quollen aus den schon zerfallenen Seitenwänden heraus.
    »Ringe!«
    »Ein goldener Gürtel!«
    »Eine Halskette mit blauen Steinen!«
    Anne und Georg hoben Stück für Stück aus dem Staub auf. Sie kamen sich vor wie im Märchen.
    »Ich habe noch etwas gefunden!« rief da Harry. »Seht - Schwerter und Degen und Dolche mit herrlichen gehämmerten Griffen.« Er stand vor einem Eisenschrank, der schief und lose an der Wand hing. Ein Teil der einst gestapelten Waffen war auf den Boden herausgefallen.
    »Wundervoll!« staunte Julian und nahm ein Schwert vom Boden auf. »Hu - aber schwer! Ich kann es kaum halten! Nanu - was ist jetzt los?«
    Wenige Meter von ihnen entfernt klatschte ein Steinklumpen aus der Decke herunter. Vor Schreck vergaßen die sechs Kinder für einen Augenblick ihre Schätze - und da erst merkten sie, dass das fortgesetzte Dröhnen der Bohrer über ihnen inzwischen zu einem fast ohrenbetäubenden Lärm geworden war.
    »Raus hier! Schnell!« schrie Julian. »Sie sind gleich durch die Decke durch! Sie wird einstürzen und uns begraben. Wir müssen sofort hinaus!« Das Schwert in der einen Hand, mit der anderen Anne gepackt, lief er zu dem Torbogen, der die Keller von dem unterirdischen Gang trennte. Die anderen rannten hinterher, die Zwillinge als letzte, denn sie hatten noch schnell etliche Goldmünzen und ein paar Ringe und Ketten zusammengerafft. Sie mussten ihrer Mutter etwas von den Schätzen zeigen!
    Gerade als sie den Torbogen erreichten, fiel wieder ein Stück der Decke herab. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie droben nicht mehr weiterbohren«, sagte Julian, während er zurückblickte. »Wenn die ganze Decke einfällt, richtet das hier unten einen riesengroßen Schaden an.«
    Tim übernahm die Führung, als jetzt die aufgeregte Kinderschar in dem dunklen Gang den Rückzug antrat. 

XVII. In der Falle
    Das Dröhnen des Bohrers begleitete die sechs Kinder noch ein weites Stück den Gang hinab. Die Vorstellung, dass Herr Henning jeden Augenblick die Schätze entdecken konnte, die sie selbst gerade entdeckt hatten, trieb sie zur Eile, und bald gelangten sie zu dem Platz, wo sie durch den Kaninchenbau in den Gang eingestiegen waren. Doch es war finster dort: das trichterförmige Eingangsloch war zugefallen. Entsetzt starrten sie auf die Bescherung.
    »Eingestürzt!« sagte Julian. »Was nun? Wir haben keine Spaten, um uns auszugraben.«
    »Wir können doch mit den Händen graben«, meinte Dick und begann, an dem frischen Erdhaufen zu scharren. Aber es rutschte nur noch mehr Erde von oben nach, und Julian griff sofort ein. »Schluss, Dick! Sonst gibt das einen Erdrutsch, und wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher