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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies
Autoren: Enid Blyton
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werden lebendig begraben. So ein großes, großes dummes Pech! Wir müssen den Gang zurück und versuchen, uns den Männern oben durch Rufen bemerkbar zu machen. Und damit weiß dann Herr Henning unser ganzes Geheimnis.«
    »Ich glaube nicht, dass die Männer noch dort sind!« Dick warf einen Blick auf seine Uhr. »Sie machen um fünf Uhr Feierabend, und es ist jetzt Punkt fünf. Waren wir lange unterwegs! Frau Priller wird sich schon Sorgen machen.«
    »Schluss!« sagte Anne. »Habt ihr gehört: das Bohren hat gerade aufgehört.«
    »Dann hat es gar keinen Zweck, das wir in die Keller zurückgehen«, überlegte Julian. »Die Leute werden abgefahren sein, bevor wir dort sind. Hm - jetzt wird's ernst. Ich hätte daran denken müssen - jedes Kind weiß, dass man frische Erdschächte abstützen muss.«
    »Na, wir können ja umkehren und uns in die Keller setzen, bis die Männer morgen wiederkommen«, schlug Georg vor. Es klang fröhlicher, als ihr zumute war.
    »Woher willst du wissen, ob sie morgen wiederkommen?« fragte Dick. »Herr Henning hat sie vielleicht heute ausbezahlt und entlassen, weil er enttäuscht war und nicht mehr an einen Erfolg glaubt.«
    »Ach, mal doch den Teufel nicht an die Wand«, brummte Georg. Sie merkte, dass die Zwillinge Angst bekamen, allerdings galten ihre Sorgen wohl mehr ihrer Mutter als sich selbst.
    Tim hatte bis dahin geduldig neben Georg gestanden und hatte gewartet. Schließlich wurde es ihm jedoch zu dumm, er wollte an die frische Luft. Er trottete davon, aber nicht zu den Burgkellern hinauf, sondern den Gang nach abwärts.
    »Tim! Wohin gehst du denn?« schrie Georg ihm nach. Er drehte den Kopf und schaute sie an, machte jedoch keine Anstalten umzukehren. Er war offensichtlich entschlossen, jetzt auf eigene Faust etwas zu unternehmen.
    »Ju, schau mal! Tim will den Gang nach abwärts gehen«, rief Georg. »Warum ist uns das noch nicht eingefallen?«
    »Hm - ja, ich dachte, es wäre eine Sackgasse«, gestand Julian. »Ich fürchte, dass es auch so ist. Es weiß doch niemand, wo in der Kapelle der Zugang nach unten ist. Oder, ihr Zwillinge?«
    »Nein«, sagte Harry. »Wir wissen jedenfalls nichts davon, dass er jemals entdeckt wurde.«
    »Ein Versuch kann nichts schaden«, erklärte Georg und machte sich auf, hinter Tim her den Gang nach abwärts zu untersuchen. »Mir geht hier nämlich langsam die Luft aus.«
    Die anderen folgten in gedrückter Stimmung. Nur Schnippi war noch lustig, er hielt den Ausflug für einen großen Spaß.
    Der Gang verlief wiederum fast geradlinig. Ab und zu waren auch hier Erdklumpen aus Decke und Seitenwänden gefallen und sperrten den Weg. Einmal mussten die Kinder sogar auf dem Bauch kriechen. Und plötzlich war der Gang zu Ende: er erweiterte sich zu einer Kammer, 1 1/2 Meter hoch und je 2 Meter lang und breit, aus der es keinen Ausgang mehr gab.
    Julian blickte sorgenvoll zur niederen Decke hinauf. War sie aus Stein? Wenn ja, saßen sie in der Falle. Eine Steinplatte könnten sie nicht heben. Aber nicht die ganze Decke war aus Stein. Das Mittelstück von etwa einem Quadratmeter war aus Holz. Der Klotz lag auf Kanten auf, die in den Stein gehauen waren.
    »Sieht aus wie eine Falltür«, sagte Julian und untersuchte im Lichte seiner Taschenlampe die ganze Decke sehr genau. »Ob wir wohl unter der alten Kapelle sind? Dick und Harry, wenn wir uns zu dritt dagegenstemmen, können wir die Falltür vielleicht heben.«
    Auch Georg half, doch alle Mühe war vergeblich. Die Tür bewegte sich kaum.
    »Ich weiß, warum es nicht geht.« Harry pustete, und sein Gesicht war rot vor Anstrengung. »In der alten Kapelle stehen überall Säcke mit Korn und Kunstdünger. Sie sind bleischwer. Wenn zwei oder drei Säcke auf der Tür dort oben stehen, können wir sie nie aufstemmen.«
    »Ja - du wirst recht haben«, gab Julian zu. Die neu erwachte Hoffnung auf Rettung schwand wieder. »Wusstet ihr denn von dieser Falltür nichts, Zwillinge?«
    »Nein«, sagte Harry. »Komischerweise weiß niemand etwas davon. Aber das Lager steht eben auch immer voll Säcke, und wo keine Säcke sind, da ist der Boden fingerhoch voll Staub. Man kann also nichts sehen, und gefegt wurde wahrscheinlich schon 100 Jahre nicht mehr.«
    »Ja - und was tun wir jetzt?« fragte Dick. »Wenn wir zusammengedrängt in dieser kleinen Kammer bleiben, wird uns die Luft bald ausgehen.«
    »Pst - ich höre etwas!« flüsterte Georg plötzlich, »über uns.« Alle lauschten mit angehaltenem Atem, und
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