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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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anstrengender Tag für uns. Wie es wohl Tim gehen mag? Ich wollte, er wäre hier!«
    Dick glaubte, daß Georg und Julian den gleichen Weg gehen würden wie er und Anne. In der Nähe des Tores fand er einen verfallenen Schuppen. Er setzte sich dort auf ein Brett und wartete auf Georg und Julian. Währenddessen aß er seine Brote und den Kuchen auf. Das war wenigstens ein kleiner Trost. Dick gähnte. Er war todmüde und schläfrig, außerdem hatte er nasse Füße. Niemand kam - nicht einmal der Sohn der alten Frau.
    Sie saß noch immer bei der Lampe und nähte.
    Nachdem Dick ungefähr zwei Stunden im Dunkeln gewartet hatte, machte er sich um Georg und Julian ernstliche Sorgen. Die Frau stand endlich auf und räumte ihren Arbeitskorb weg. Nun war sie im Zimmer nicht mehr zu sehen.
    Aber die Lampe brannte noch immer. Vermutlich hat sie für ihren Sohn das Licht brennen lassen, dachte Dick. Auf Zehenspitzen schlich er zum Fenster. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, und der Himmel wurde klarer. Die Sterne kamen hervor, auch der Mond zeigte sich.
    Dick wurde wieder ein wenig munterer. Er spähte in den beleuchteten Raum. Dort lag die alte Frau auf dem Sofa, sie hatte eine Decke bis zum Kinn gezogen und schien zu schlafen.
    Dick ging wieder zu seinem Schuppen zurück. Nein, es war sinnlos, noch auf Georg und Julian zu warten. Sie hatten sich bestimmt verirrt. Vielleicht mußte Herr Karsten Tims Bein behandeln, und Julian hatte sich entschlossen, in Leuchtenberg zu übernachten. Dick gähnte wieder.
    »Jetzt bleib ich nicht mehr länger auf«, entschloß er sich. »Ich falle noch von dem Bretterhaufen, wenn ich mich nicht sofort auf mein Stroh lege. Wenn Julian und Georg kommen, werde ich sie schon hören.«
    Vorsichtig ging er mit der Taschenlampe wieder in die Scheune zurück. Er zog die Tür hinter sich zu und verriegelte sie von innen mit einem Haken. Er wußte nicht, warum er das tat - vielleicht dachte er insgeheim an den rüden Sohn der alten Frau. Dick warf sich auf das Stroh und schlief sofort ein.
    Draußen wurde es immer klarer, der Mond stand am Himmel, wohl noch nicht voll, aber immerhin groß genug, um die Nacht zu erhellen. Er schien auf das einsame kleine Steinhaus und die verfallenen Gebäude, die dazu gehörten. Dick schlief fest.
    Er träumte von Tim und Georg und dem blauen Weiher und den Glocken, ja, hauptsächlich von den Glocken.
    Plötzlich erwachte er. Im ersten Augenblick wußte er nicht, wo er sich befand. Was stach ihn da überall? Dann erinnerte er sich - natürlich, das war Stroh, er lag ja in einer Scheune! Er wollte sich schon wieder ins Stroh kuscheln, als er ein Geräusch hörte. Kratzte nicht jemand an die Holzwand der Scheune? Dick setzte sich auf. Hoffentlich liefen hier keine Ratten herum! Er lauschte. Nicht von innen, sondern von außen Wurde an die Wand gekratzt. Jetzt hörte das Geräusch auf, nach einer Weile war es wieder da. Dann klopfte es gerade über Dicks Kopf leise an das zerbrochene Fenster. Dick überlegte. Ratten kratzten, und scharrten wohl herum, aber sie klopften nicht an Fensterscheiben. Wer hatte da so überaus vorsichtig angeklopft? Dick hielt den Atem an und lauschte.
    Da hörte er eine Stimme - sie flüsterte heiser:
    »Dick! Dick!«
    Dick war verblüfft. War das Julian? Woher in aller Welt konnte er denn wissen, daß er, Dick, gerade in dieser Scheune la g? Der Junge sperrte Mund und Augen auf. Es klopfte wieder, diesmal meldete sich die Stimme ein wenig lauter.
    »Dick, ich weiß, daß du da bist! Ich habe dich doch hineingehen sehen! Komm nur ruhig ans Fenster!«
    Dick kannte diese Stimme nicht. Das war nicht Julian, und schon gar nicht Georg oder Anne. Aber woher wußte dieser Unbekannte seinen Namen und vor allem, daß er in der Scheune war? Wie sonderbar!
    »Sei doch nicht so dickköpfig!« flüsterte die Stimme. »Ich muß sofort wieder weg. Hier ist eine Nachricht für dich!«
    Dick entschloß sich, etwas näher ans Fenster zu treten.
    Womöglich fiel dem Mann draußen ein, in die Scheune zu gehen. Er kniete sich vorsichtig im Strohhaufen unterhalb des Fensters auf und bemühte sich, mit besonders tiefer Stimme zu sprechen: »Hier bin ich.«
    »Das hat aber lange gedauert«, brummte der Fremde draußen.
    Dick warf einen Blick durchs Fenster - was für große, abstehende Ohren doch dieser Mann hat! dachte er. Dick lehnte sich wieder zurück und dankte Gott, daß man ihn in der Dunkelheit der Scheune nicht erkennen konnte.
    »Hier ist eine Nachricht von
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