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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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einem Krach auf den Boden fiel.
    »Entschuldigen Sie vielmals«, stotterte Dick, der bestürzt war über die erschrockene Frau. »Wir haben geklopft, aber Sie haben uns nicht gehört.«
    Sie starrte die Kinder an und fuhr sich mit der Hand übers Haar. »Ihr habt mir aber einen tüchtigen Schrecken eingejagt!
    Wo kommt ihr denn so spät am Abend her?«
    Dick hob den Stuhl auf, sie setzte sich schwer atmend nieder.
    »Wir haben dieses Haus hier gesucht«, antwortete Dick.
    »Das ist doch der Blauweiherhof, nicht wahr? Wir wollten uns erkundigen, ob wir hier übernachten dürfen - wir beide und noch zwei andere Kinder.« Die alte Frau zeigte auf ihre Ohren und schüttelte den Kopf.
    »Ich bin stocktaub«, erklärte sie. »Mit mir kann man sich nicht unterhalten. Ihr habt euch wohl verirrt?«
    Dick nickte.
    »Ihr könnt aber nicht hierbleiben. Mein Sohn duldet nä mlich keine Fremden. Geht lieber, bevor er kommt! Er kann recht ungemütlich werden, ja, das kann er!«
    Dick schüttelte den Kopf. Dann zeigte er hinaus in die dunkle, regnerische Nacht und auf Annes nasse Schuhe und Kleider. Die alte Frau verstand, was er meinte.
    »Ihr habt euch verirrt, ihr seid müde und naß und wollt nicht, daß ich euch wieder hinausschicke. Aber da ist mein Sohn, wißt ihr, der hat etwas gegen Fremde!«
    Dick zeigte auf Anne und dann auf das Sofa in einer Ecke des Zimmers. Schließlich wies er auf sich und zum Fenster hinaus. Die alte Frau verstand es.
    »Ich soll deine Schwester hier übernachten lassen und du willst hinausgehen?«
    Dick nickte. Er dachte, er würde für sich schon einen Schuppen oder eine Scheune finden. Anne aber mußte ein richtiges Dach über dem Kopf haben.
    »Mein Sohn darf keinen von euch hier antreffen«, meinte die Frau und zog Anne zu einem Schrank - so dachte Anne wenigstens. Aber als die Tür geöffnet wurde, erblickte sie eine sehr schmale steile Holztreppe, die zum Bodenraum führte.
    »Geh da hinauf und komme morgen früh nicht eher herunter, bis ich dich gerufen habe. Ich bekomme sonst Schwierigkeiten mit meinem Sohn!«
    »Geh nur, Anne«, sagte Dick etwas beunruhigt.
    »Ich weiß zwar nicht, was du dort oben vorfinden wirst, aber wenn es zu schlimm sein sollte, komm wieder herunter! Schau, ob du ein Fenster oder eine Dachluke findest, damit du mir etwas zurufen kannst. Dann weiß ich wenigstens, wie es dir geht!«
    »Ja«, antwortete Anne mit zitternder Stimme und stieg die steile, schmutzige Holztreppe hinauf, die unmittelbar auf den Dachboden führte. Eine ziemlich saubere Matratze lag da, daneben stand ein Stuhl mit einer zusammengefalteten Decke.
    Auf einem Brett befand sich ein Krug mit Wasser. Sonst war der Raum leer. Anne öffnete ein winziges Fensterchen und rief hinaus:
    »Dick, bist du da? Dick!«
    »Ja, hier bin ich. Wie sieht es oben aus, Anne, geht es einigermaßen? Hör zu, ich versuche jetzt, irgendwo in der Nähe unterzuschlüpfen - du kannst jederzeit nach mir rufen!«

Um Mitternacht
    »Ich habe es mir schlimmer vorgestellt«, antwortete Anne.
    »Aber was tun wir, wenn die anderen kommen, Dick?
    Willst du mal nach ihnen gucken? Ich glaube fast, daß Georg mit euch in einer Scheune schlafen muß. Die alte Frau läßt bestimmt niemanden mehr ins Haus.«
    »Ich will mich nach ihnen umsehen. Wir werden schon ein Nachtlager finden«, sagte Dick.
    »Iß nur den Rest von deinen Broten auf und auch den Kuchen. Trockne dir die Füße ab und mach dir’s recht bequem!
    Hier drauß en steht ein Schuppen, dort kann ich übernachten.
    Ruf mich, wenn du mich brauchst!«
    Anne ging vom Fenster weg. Sie war durchnäßt, müde, hungrig und durstig. Zuerst aß sie Brote und Kuchen auf, dann trank sie etwas Wasser aus dem Krug. Todmüde legte sie sic h auf die Matratze und breitete die Wolldecke über sich aus.
    Eigentlich wollte sie noch ein wenig lauschen, ob die anderen kämen, aber sie war zu müde und schlief sofort ein. Dick schlich noch ums Haus herum. Er war dabei auf der Hut, denn er wollte nicht dem Sohn der alten Frau in die Arme laufen.
    Obgleich er ihn noch gar nicht gesehen hatte, mißfiel ihm dieser Bursche. In einer kleinen Scheune fand er im Eck einen Strohhaufen. Vorsichtig leuchtete er mit seiner Lampe den Raum ab.
    »Das langt für mich«, dachte er. »Hier im Stroh kann es sogar hübsch gemütlich werden. Die arme Anne! Wenn, wenigstens Georg bei ihr wäre! Ich will mich noch nicht niederlegen und lieber auf die anderen warten. Es ist zwar gar nicht so spät aber es war ein
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