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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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Nagel«, flüsterte der Fremde.
    »Hohe Eiche, Schwarzer See, Freche Franziska . Er sagt, Grete kennt alles . Diesen Zettel schickt er dir! Grete hat auch einen bekommen.«
    Ein Fetzen Papier flatterte durch die zerbrochene Fensterscheibe. Dick hob ihn verdutzt auf. Was bedeutete das? Hatte er geträumt? Eindringlicher meldete die flüsternde Stimme sich wieder: »Hast du alles gehört, Dick? Hohe Eiche, Schwarzer See, Freche Franziska! Grete kennt alles . Jetzt geh ich wieder.«
    Dick blieb wie vom Donner gerührt sitzen und begann nun scharf zu überlegen. Wer konnte nur dieser Bursche gewesen sein, der ihn mitten in der Nacht beim Namen nannte und ihm unmögliche Nachrichten überbrachte, die einem schläfrigen Jungen wie ihm gar nichts bedeuteten?
    Jetzt war Dick allerdings hellwach! Er stand auf und schaute aus dem Fenster. Nichts war draußen zu sehen, außer dem einsamen Haus und dem sternenklaren Himmel. Dick setzte sich wieder und dachte nach. Er knipste vorsichtig seine Taschenlampe an und betrachtete kopfschüttelnd den Fetzen Papier. Mit Bleistift waren einige Linien darauf gezeichnet.
    Was bedeuteten sie nur? Auch den Sinn der Worte, die hier und dort gekritzelt waren, verstand Dick nicht. Er konnte sich weder auf den Fremden noch auf dessen Nachricht und den Fetzen Papier einen Reim machen.
    »Ich glaube, das habe ich alles nur geträumt«, murmelte er schließlich und steckte das Papier in seine Tasche. Er legte sich nieder und verkroch sich fröstelnd im Stroh, denn es zog ein wenig vom Fenster. Eine Weile dachte er noch über dieses Rätsel nach, dann fielen ihm vor Müdigkeit die Augen zu. Wie er so im Halbschlaf vor sich hindöste, hörte er draußen schon wieder vorsichtige Schritte. Kam der Bursche noch einmal?
    Diesmal versuchte jemand, die Tür zu öffnen - aber Dick hatte einen Holzkeil zwischen den Riegel geschoben.
    Der Fremde rüttelte so fest an der Tür, daß der Holzkeil hinunterfiel. Da er dachte, die Tür habe sich nur verklemmt, rüttelte er nochmals.
    Nun öffnete sie sich. Er trat in die Scheune und machte die Tür hinter sich zu. Dick konnte ihn flüchtig erblicken. Nein, das war nicht derselbe Mann wie vorhin, dieser hier hatte einen dichteren Wuschelkopf. Hoffentlich wollte sich der Fremde nicht auch zu ihm auf den Strohhaufen legen! Nein, Gott sei Dank, er setzte sich auf einen Getreidesack und wartete. Nach einer Weile murmelte er ein paar Worte vor sich hin, Dick konnte aber nur wenig davon verstehen.
    »Was ist nur geschehen? Warten, warten, das ist alles, was ich zu tun habe«, brummte er, stand auf und rekelte sich. Dann ging er zur Tür und schaute hinaus, kam aber gleich zurück und setzte sich wieder auf den Sack.
    Langsam fielen Dick die Augen zu. Gehörte das alles noch zu seinem Traum? Ehe er sich das noch recht überlegen konnte, war er bereits mitten in einem wirklichen Traum gelandet. Darin gingen läutende Glocken um eine hohe Eiche spazieren. Dick schlief die ganze Nacht hindurch. Gegen Morgen erwachte er und setzte sich sofort auf. Er war allein in der Scheune.
    Wohin war der zweite Fremde gegangen? Oder war alles nur ein Traum gewesen?
     

Am nächsten Morgen
     
    Dick stand auf und streckte sich. Brrr, das war kein angenehmes Gefühl, so schmutzig zu sein! Außerdem hatte er Hunger. Ob ihm wohl die alte Frau etwas Brot mit Käse und ein Glas Milch verkaufen würde?
    »Anne wird auch hungrig sein«, überlegte er. »Hoffentlich geht es ihr gut!«
    Vorsichtig ging er hinaus und schaute zu dem kleinen Dachfensterchen empor, hinter dem Anne die Nacht verbracht hatte. Aha - dort stand sie schon mit ängstlichem Gesicht und wartete auf ihn.
    »Alles in Ordnung, Anne?« fragte Dick mit unterdrückter Stimme. Sie stieß das Fenster auf und lächelte ihm zu.
    »Ja, aber ich traue mich nicht hinunter, denn der Sohn ist noch im Hause. Ich höre, wie er mit der alten tauben Frau schimpft. Er scheint sehr schlechter Laune zu sein!«
    »Ich warte noch, bis er zu seiner Arbeit gegangen ist, dann will ich mit der Frau sprechen«, antwortete Dick.
    »Wir wollen ihr etwas zahlen, weil sie dich auf dem Dachboden übernachten ließ. Vielleicht kann ich sie sogar dazu überreden, daß sie uns etwas zu essen gibt.«
    »Das wäre fein«, meinte Anne. »Ich habe die ganze Schokolade aufgegessen, die ich im Rucksack hatte. Soll ich warten, bis du mich rufst?«
    Dick nickte und verschwand wieder schnell in der Scheune, denn eben hörte er Schritte. Ein untersetzter, etwas buckliger
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