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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel
Autoren: Enid Blyton
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beiden Brüder ruderten kräftig und trieben das Boot schnell voran. Georg stimmte ein Ruderlied an, und alle fiele n ein. Wie herrlich, wieder in einem Boot auf weiter See zu sein.
    »Georg«, rief ihre Mutter ängstlich, als sie sich der Felseninsel näherten, »paß auf! Jetzt kommen diese schrecklichen Felsen! Das Wasser ist heute so klar, daß ich sie alle sehen kann.«
    »Oh, Mutter, ich bin doch schon hundertmal zur Felseninsel gerudert!« lachte Georg.
    »Du kannst ganz beruhigt sein. Ich kenne sie alle, ja wirklich.
    Ich fände den Weg durch die Klippen mit geschlossenen Augen.«
    Es gab einen versteckten Platz, wo man sicher an der Insel landen konnte. Es war eine kleine Bucht, ein natürlicher kleiner Hafen, der in einen sandigen Strand auslief. Er war auf allen Seiten von Felsen umgeben.
    Georg und Julian bahnten sich einen Weg zur Ostküste der Insel, umgingen eine Gruppe von sehr spitzen Felsen, und da lag die Bucht, ein weicher Einschnitt des Wassers, der in die Küste hineinlief. Anne hatte sich die Insel betrachtet, während die anderen ruderten. Da lag das alte zerfallene Felsenschloß in der Mitte der Insel, gerade so wie ehedem. In seinen eingestürzten Türmen nisteten Hunderte von Dohlen. Seine alten Wände waren mit Efeu bewachsen.
    »Ein wunderschönes Plätzchen«, sagte Anne seufzend. Dann starrte sie den merkwürdigen Turm an, der sich von der Mitte des Schloßhofes erhob. Er bestand nicht aus Steinen, sondern aus einem weichen, glänzenden Stoff, der stückweise zusammengefügt war. Anscheinend konnte der Turm auf diese Weise leicht nach der Insel gebracht und dort schnell aufgestellt werden.
    »Komisch«, meinte Dick. »Schaut euch mal den kleinen Glasraum da oben an. Sieht wie eine Aussichtsplatte aus!
    Wozu die wohl da ist?«
    »Kann man im Innern des Turmes hochsteigen?« wandte sich Dick an Tante Fanny.
    »O ja. Es führt eine Wendeltreppe hinauf«, sagte seine Tante.
    »Der kleine Glasraum ganz oben ist, glaub’ ich, besonders wichtig. Ferner laufen da einige merkwürdige Drähte, die Onkel Quentin für seine Experimente braucht. Ich glaube nicht, daß es mit dem Turm sonst noch irgendeine Bewandtnis hat.«
    Anne konnte dem Gespräch nicht folgen. Es klang alles so kompliziert. »Ich würde gern mal auf den Turm hinaufsteigen«, sagte sie.
    »Ja, vielleicht erlaubt es dir der Onkel«, sagte Tante Fanny.
    »Wenn er gut gelaunt ist«, fügte Georg hinzu.
    »Aber Georg, so darfst du nicht sprechen«, sagte ihre Mutter vorwurfsvoll.
    Das Boot lief währenddem in den kleinen Hafen ein und landete sanft im Ufersand. Es war schon ein anderes Boot hier, das von Onkel Quentin.
    Georg sprang mit Julian heraus, und sie zogen das Boot noch ein Stückchen weiter aufs Ufer, damit die anderen herausklettern konnten, ohne ihre Füße naß zu machen. Tim sprang hocherfreut den Strand hinauf.
    »Aber Tim! Mach keine Dummheiten!« erhob Georg warnend ihre Stimme. Und der Hund schaute seine Herrin verzweifelt an. Wollte sie ihn etwa daran hindern, sich nach Kaninchen umzusehen?
    Ah, da war ja schon eins! Und dort noch eins und noch eins!
    Sie hockten überall und schauten auf die kleine Gruppe, die sich vom Strand her näherte. Sie legten die Löffel zurück und schnupperten mit dem Näschen.
    »Oh, sie sind noch immer so zahm!« rief Anne erfreut.
    »Tante Fanny, sind sie nicht süß? Schau doch mal das Junge da an! Es wäscht sein Gesicht!«
    Sie blieben stehen und schauten den Kaninchen zu. Sie waren erstaunlich zahm. Es kamen nur sehr wenig Leute auf die Felseninsel, und die Tiere vermehrten sich in aller Ruhe und liefen überall umher, wo sie wollten, ganz unerschrocken.
    »Oh, das ist …«, fing Dick an, aber da änderte sich schnell das Bild. Tim hatte plötzlich seine Selbstbeherrschung verloren und stürzte sich auf die überraschten Kaninchen. Im Nu war nichts mehr zu sehen als weiße Stummelschwänzchen, die auf und ab flitzten. Und dann waren die Kaninchen in ihren Höhlen verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.
    »Tim!« rief Georg empört, und der arme Sünder ließ den Schwanz hängen und schaute Georg schuldbewußt an. »Was!« schien er zu sagen. »Nicht einmal jagen darf ich die Kaninchen? Was für eine hartherzige Herrin! Wau! Wau!«
    »Wo wohnt denn nun Onkel Quentin?« fragte Anne, als sie auf den großen zusammengestürzten Torbogen zugingen, der den Eingang zu dem alten Schloß bildete. Dahinter lagen die Steinstufen, die zum Schloßhof führten. Sie waren verwittert und
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