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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel
Autoren: Enid Blyton
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letzten Sommer, als wir zelteten, nicht mehr beisammen.«
    »Ich weiß, das ist wirklich Pech!« gab Anne zu. »Es wäre wunderbar gewesen - Ferien auf der Insel! Aber vielleicht würde es deinen Vater gar nicht stören, wenn auch wir auf die Insel gingen?«
    »Als ob es dasselbe wäre, mit Vater zusammen auf der Insel zu sein, oder wenn wir alleine dort wären«, sagte Georg spöttisch. »Nein, nein, es wäre entsetzlich.«
    Ja natürlich, Anne war auch nicht im mindesten davon überzeugt, daß es auf der Felseninsel mit Onkel Quentin viel Spaß geben würde. Georgs Vater war ein so hitzköpfiger, ungeduldiger Mann, und wenn er mitten in einem Versuch steckte, war er ganz unerträglich. Das geringste Geräusch brachte ihn auf.
    »Du liebe Zeit, wie wird er den Dohlen zurufen, daß sie ruhig sein sollen, und die frechen Möwen anschreien!« meinte Anne und kicherte. »Er wird die Felseninsel nicht so ganz friedlich finden, wie er sich jetzt alles vorstellt!«
    Georg lächelte dünn. »Ich wäre lange nicht so traurig, wenn mein Vater nur selbst um Erlaubnis gebeten hätte.« Mit diesen Worten faltete sie den Brief und steckte ihn ein.
    »Das hätte er nie getan!« sagte Anne. »Das wäre ihm nicht im Traum eingefallen. Kopf hoch, Georg. Und zieh dich nicht in den Schmollwinkel zurück. Geh und hole Tim. Er wird dich bald wieder aufheitern.«
    Timotheus war Georgs Hund, den sie von ganzem Herzen liebte. Es war ein großes, braunes, mischrassiges Tier mit einem lachhaft langen Schwanz und einer breiten Schnauze, die tatsächlich zu lächeln schien. Ihre beiden Vettern und ihre Base hatten ihn ebenso gern. Er war so freundlich und lieb, so lebhaft und unterhaltend, und er hatte sehr viele Abenteuer mit ihnen bestanden. Zu fünft hatten sie schon sehr viel Schönes erlebt.
    Georg ging Tim holen. Das Internat erlaubte den Kindern, ihre Lieblingstiere bei sich zu haben. Andernfalls wäre Georg ganz bestimmt nicht dort geblieben. Sie konnte auch nicht einen Tag ohne Tim leben.
     
    Tim bellte aufgeregt, sobald sie in seine Nähe kam. Georgs verdüstertes Gesicht hellte sich tatsächlich auf. Guter Tim, guter, treuer Tim, er war besser als irgendein Mensch. Er war immer an ihrer Seite, immer ihr Freund, was sie auch tat, und für Tim war niemand auf der Welt so toll wie Georg.
    Bald gingen sie miteinander durch die Felder, und Georg unterhielt sich mit ihrem Freund, wie sie es immer tat. Sie erzählte ihm von ihrem Vater, der die Felseninsel in Beschlag nehmen wollte. Tim freute sich an jedem Wort, das sie sagte.
    Er hörte zu, als ob er alles verstehen könnte, und er wich nicht von der Seite seiner Herrin, auch dann nicht, als ein Hase vorbeilief. Tim merkte es immer, wenn Georg aufgebracht war.
    Dann hütete er sich vor Seitensprüngen. Immer wieder mal leckte er ihre Hand. Als Georg von ihrem Spaziergang zurückgekehrt war, fühlte sie sich viel wohler. Sie schmuggelte Tim durch eine Seitentüre und nahm ihn auf diese Weise hinein. Hunde waren im Schulgebäude selbst nicht erlaubt, aber Georg war in dieser Beziehung ganz ihr Vater, sie tat genau das, was sie wollte.
    Sie jagte Tim in ihr Schlafzimmer. Er kroch schnell unter das Bett und legte sich hin. Sein Schwanz klopfte freudig auf den Boden. Er wußte, was das bedeutete. Georg wollte ihn heute nacht in ihrer Nähe haben. Er würde auf ihr Bett springen können, wenn die Lichter aus waren, und sich an ihre Kniekehlen schmiegen können.
    Seine braunen Augen leuchteten vor Freude.
    »Lieg still jetzt«, bedeutete ihm Georg und ging aus dem Zimmer, um die anderen Mädchen aufzusuchen. Sie stieß auf Anne, die ihren Brüdern Julian und Dick gerade einen Brief ins Internat schrieb.
    »Ich habe ihne n von der Felseninsel geschrieben und von deinem Vater, der sie benutzen will«, sagte sie. Plötzlich blickte sie fragend auf Georg. »Möchtest du nicht diese Ferien bei uns verleben, Georg, anstatt daß wir ins Felsenhaus kommen? Dann wirst du dich nicht die ganze Zeit unglücklich fühlen, weil dein Vater auf der Insel ist.«
    »Nein, danke«, wies Georg sofort den Vorschlag zurück. »Ich gehe heim. Ich möchte Vater im Auge behalten! Womöglich fliegt sonst die Felseninsel in die Luft bei einem seiner Experimente.
    Du weißt doch, daß er mit Explosivstoffen herumwirtschaftet, nicht?«
    »Ja! Atombomben oder so was, gelt?« sagte Anne.
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Georg, »auf jeden Fall, ganz abgesehen davon, daß mir um meine Insel bange ist, sollten wir zum
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