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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel
Autoren: Enid Blyton
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würde furchtbar gern hinübergehen«, sagte Anne sofort. »Es sieht so seltsam aus. Ist Onkel Quentin ganz allein auf der Insel, Tante Fanny?«
    »Ja, ich habe es aber gar nicht gern, daß er allein ist«, war die Antwort. »Einmal, weil ich ganz bestimmt weiß, daß Onkel Quentin seine Mahlzeiten nicht pünktlich einnimmt, und dann auch deshalb, weil ich Angst habe, daß ihm etwas zustößt, wenn er seine Versuche macht. Wie kann ich es denn erfahren, falls ihm etwas passiert wenn er allein ist.«
    »Verabrede doch ein Zeichen mit ihm, Tante Fanny, jeden Morgen und Abend«, sagte Julian in seiner vernünftigen Art.
    »Der Turm ist doch wie dafür geschaffen. Onkel Quentin könnte dir morgens mit einem Spiegel herüberblinken, in Heliographie weiß er Bescheid, und dann am Abend könnte er dir mit einer Lampe funken. Nichts wäre einfacher!«
    »Ja, ich habe auch schon an so etwas gedacht«, stimmte die Tante zu. »Ich wollte morgen mit euch allen hinübergehen und ihn besuchen, und dann, Julian, könntest du etwas Derartiges mit deinem Onkel verabreden. Er scheint auf dich etwas zu hören.«
    »Du lieber Himmel, glaubst du vielleicht, daß Vater es gern hat, wenn wir in sein verstecktes Lager einbrechen und seinen seltsamen Turm besichtigen?« fragte Georg überrascht. »Nein, nein, das geht nicht. Schließlich ist es ja meine Insel, und es ist schrecklich, noch jemand …«
    »Ach, Georg, fang nicht wieder von vorne an«, unterbrach sie Anne und seufzte. »Du und deine Insel! Kannst du sie denn deinem Vater nicht einmal leihen?! Tante Fanny, du hättest Georg sehen sollen, als dein Brief ankam. Sie sah so wild aus, daß ich ganz erschrocken war!«
    Alles lachte - außer Georg und Tante Fanny. Sie schaute bekümmert drein. Georg war immer so schwierig! Sie tadelte ihren Vater und lehnte sich einmal ums andere gegen ihn auf, aber wie sehr, sehr ähnlich sie ihm doch war, wenn sie ein bockiges Gesicht aufsetzte und mit ihrem leicht erregbaren Gemüt und ihrer Wildheit! Wenn doch Georg auch so gut zu leiten wäre wie ihre Kusine!
    Georg schaute in das sorgenvolle Gesicht ihrer Mutter, und sie schämte sich. Sie legte ihre Hand aufs Knie und sagte: »Es ist gut, Mutter! Ich will nicht mehr so viel Aufhebens davon machen. Ich will alles runterschlucken, wirklich. Ich weiß, daß Vaters Arbeit wichtig ist. Ich will morgen mit euch zur Insel fahren.«
    Julian klopfte Georg freundlich auf die Schulter. »Guter alter Georg, du hast nicht nur gelernt nachzugeben, sondern liebenswürdig nachzugeben! Georg, wenn du so handelst, bist du mehr ein Junge denn je.«
    Georg strahlte. Sie freute sich immer, wenn Julian sie als Jungen anerkannte. Sie wollte nicht klein und verzärtelt sein.
    Aber jetzt machte auch Anne ein böses Gesicht. »Es sind nicht nur Buben, die es lernen können, bescheiden nachzugeben«, sagte sie. »Eine ganze Menge Mädchen tun es, und warum ich dann nicht?«
    »Meine Güte, da entsteht noch ein Feuerbrand!« sagte Tante Fanny und lächelte. »Aber jetzt Schluß mit dem Streit, hier ist das Felsenhaus. Sieht es nicht reizend aus mit den Primeln im Garten, dem grünenden Goldlack und den Narzissen, die überall hervorgucken?«
    Ja, es war schön hier. Die vier Kinder und Tim polterten ins Haus, und dort fanden sie zu ihrem größten Entzücken Johanna, die alte Köchin, wieder vor.
    Sie war zurückgekommen, um in den Ferien zu helfen. Sie strahlte die Kinder an und liebkoste Tim, der bellend um sie herumsprang.
    »Na, da kommt mal her und laßt euch anschauen! Seid ihr nicht alle wieder gewachsen? Wie groß Sie sind, Herr Julian, Sie sind mir ja über den Kopf gewachsen.
    Und das kleine Fräulein Anne, na, sie hält sich jetzt auch tüchtig ran!«
    Das war Anne natürlich aus dem Herzen gesprochen. Julian ging zurück zur Haustür, um seiner Tante die kleinen Koffer aus dem Gepäckraum des Wagens zu holen. Die großen Reisekoffer kamen später. Julian und Dick schleppten alles gemeinsam die Treppe hinauf.
    Anne schloß sich ihnen an, sie war begierig, ihr altes Schlafzimmer wiederzusehen. O wie schön es doch war, wieder einmal im Felsenhaus zu sein! Sie sah zu ihren Fenstern hinaus. Eines lag an der Rückseite des Hauses mit dem Blick aufs Moor, das andere gab die Aussicht auf die See frei.
    Herrlich! Sie trällerte vor sich hin, während sie ihren Koffer auspackte.
    »Weißt du«, sagte sie zu Dick, als er mit Georgs Koffer erschien, »weißt du, ich bin im Grunde recht froh, daß Onkel Quentin auf die
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