Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
Vom Netzwerk:
noch Sasha. Also arbeite ich an meiner Rede, danach hole ich mir ein Bier und sehe mir mehrere Folgen Breaking Bad auf meinem Notebook an.
    Mein Vortrag am nächsten Tag ist ein Erfolg. Danach verbringe ich den restlichen Tag noch an der Universität in Workshops mit den Studenten. Es tut gut, Moskau den Rücken zu kehren und Russland mal ganz anders zu erleben. Gerade die Studenten haben sehr frische, teils auch naive Ideen, und ich lerne viel über die Mentalität der Menschen, die außerhalb Moskaus leben. Am Abend bin ich zurück im Hotel und wieder alleine. Draußen ist es fürchterlich kalt, und es schneit schon wieder. Nach einem Franziskaner Weißbier schreibe ich Sasha eine SMS : »Hallo aus Krasnojarsk. Langweile mich fürchterlich. Wäre froh, wenn du bei mir wärst und wir Spaß haben könnten. Vermisse dich. Chris.«
    Erst zwei Episoden von Breaking Bad später bekomme ich eine Antwort: »Hey, wir sind nur Freunde. Kannst du dich erinnern? Hoffe, die Langeweile ist nicht zu schlimm.«
    O.K. , jetzt bin ich nicht nur gelangweilt, sondern auch noch deprimiert. Blöderweise kann ich wegen des Zeitunterschieds von vier Stunden auch noch nicht schlafen. Also gehe ich mir an der Bar noch ein Bier holen. Irgendwie hatte ich gehofft, dass dort jemand, irgendjemand sitzt und sich genauso langweilt wie ich, doch die Bar ist leer. Also nehme ich mein Bier mit aufs Zimmer. Ich gehe noch einmal durch die Kontakte meiner Dating-Site und schreibe ein paar Mädels an. Vielleicht ergibt sich ein Chat. Vielleicht mehr. Nach einer Stunde ohne Antwort gebe ich auf und schaue bis fünf Uhr früh alle restlichen Episoden Breaking Bad an.
    Zurück in Moskau beschließe ich, Sasha nach dieser blöden SMS nicht mehr zu kontaktieren. Wenn sie etwas von mir will, soll sie sich melden.
    Zwei Wochen lang höre ich nichts. In der Zwischenzeit finde ich wieder zurück zu meinem alten Ich und meinen Liebhaberinnen. Doch irgendwie macht es mit ihnen keinen Spaß mehr. Ich beschließe, eine Auszeit von allem zu nehmen, und mache mit zwei von meinen Mädels Schluss. Bei den anderen melde ich mich einfach nicht mehr.
    Dann finde ich durch Zufall Sashas Pullover hinter der Couch. Hm, was mache ich jetzt mit dem Ding? Anrufen will ich sie nicht mehr. Ich lege den Pullover auf den Schrank. Soll er dort verstauben. Ist mir egal. Die nächste Woche ertappe ich mich aber dabei, dass ich immer wieder an Sasha denken muss. Vielleicht sollte ich sie doch anrufen? Schließlich ist sie seit Langem die erste Frau, für die ich starke Gefühle habe. Nein. Lieber nicht. Wieder denke ich an den Altersunterschied. Außerdem verhält sie sich komisch. Ich will nicht auf die Schnauze fliegen und hatte schon genug seltsame Erlebnisse und negative Gefühle mit ihr. Egal, scheiß drauf. Mal sehen was passiert. Ich nehme mir vor, sie zum Wochenende anzurufen und ihr zu sagen, dass ich ihren Pullover gefunden habe. Vielleicht will sie mich sehen und könnten wir zusammen ausgehen. Schließlich ist es schon Mitte Dezember und dies wäre die letzte Gelegenheit, bevor ich vier Wochen in Deutschland bin. Gerade als ich noch darüber nachdenke, ob ich das wirklich tun soll, klingelt mein Telefon.
    »Hey, hier ist Sasha. Ich wollte mich mal wieder melden.«
    »Das ist gut«, sage ich. »Ich habe gerade an dich gedacht, denn ich habe deinen Pullover gefunden. Wollen wir uns treffen?«
    »Ja gerne, deswegen rufe ich ja an. Ich wollte wissen, ob wir uns sehen können. Wie wäre es mit morgen Abend?«
    »Super. Abendessen? Ich lade dich ein, und du kannst dir das Restaurant aussuchen«, sage ich und bereue diesen Satz im Handumdrehen. Ich Idiot. Es ist ein unausgesprochenes Gesetz unter Ausländern, dass man den Russinnen nicht die Wahl des Restaurants überlässt. Üblicherweise endet man in einem Nobelschuppen und ist danach um 300 Euro ärmer. Egal, gesagt ist gesagt.
    »Ich ruf dich morgen an und sage dir, wohin wir gehen. Sagen wir um sechs?«
    » O.K. Machen wir’s so. Bis dann. Du. Hab mich sehr über deinen Anruf gefreut«, sage ich.
    »Bis morgen«, antwortet Sasha gewohnt unterkühlt.
    Am nächsten Tag gehen wir Abendessen. Sasha hat sich ein Sushi-Restaurant bei ihr um die Ecke ausgesucht, und das ist supergünstig. Wir essen, trinken Tee und reden bis Mitternacht. Danach bringe ich Sasha nach Hause und nehme ein Taxi zu mir. Wir haben uns am Freitag zum Tanzen verabredet. Es war schön, mit ihr zu reden. Sie ist so natürlich und ganz anders als die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher