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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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Russinnen, die ich sonst kennengelernt habe. Sie war dieses Mal auch gar nicht unterkühlt, sondern sehr offen. Am Ende haben wir über alles geredet. Auch über uns und den ersten Abend.
    »Weißt du«, sagt Sasha, »Ich war nicht wegen dir so schockiert, sondern wegen mir. Ich war schon lange nicht mehr so betrunken. Ich wusste ganz genau, dass ich die Entscheidungen der letzten Nacht getroffen hatte, und ich war deswegen schockiert über mich selbst. Ich habe mich dir gegenüber geschämt. Aber ich konnte mich auch erinnern, dass du mir immer die Wahl gelassen hast, und ich weiß deswegen, dass du ein Guter bist.«
    »Na ja«, denke ich, »wenn die wüsste. So ein Engel bin ich auch wieder nicht.«
    Freitag treffen wir uns zum Tanzen. Wir sind beide nüchtern, und es fällt uns schwer, aufeinander einzugehen und locker zu werden. Wir beschließen, uns gemeinsam zu betrinken. Nach ein paar Drinks in einer Bar läuft es schon besser.
    Dann ruft Toby an. Er und Marina sind im Soljanka, ob wir denn auch kommen würden.
    »Wollen wir gehen?«, frage ich Sasha. Die nickt und grinst.
    »Ich muss noch mal kurz auf die Toilette«, sagt sie und verschwindet, während ich mich anstelle, um die Jacken zu holen. Neben mir steht auf einmal Natalie, mit der ich vor einiger Zeit eine Affäre hatte. Sie war wohl auch in der Bar. Ich hatte sie gar nicht gesehen. Wir geben uns ein Küsschen und tauschen Floskeln aus. Dann steht Sasha grinsend neben mir. Natalie ist geschockt, weil Sasha so jung aussieht. Sie steckt mich sofort in die »Er ist verrückt geworden«-Schublade und sucht fluchtartig das Weite. Es reicht nicht mal für eine anständige Verabschiedung.
    Im Soljanka warten schon Toby und seine Frau Marina.
    »Wer ist das denn?«, fragt Toby. Er ist es gewohnt, dass ich immer wieder mit neuen Mädels auftauche.
    »Sasha. Die hat Frau-Helmbrecht-Potenzial«, füge ich hinzu. Ich bin schon leicht betrunken und habe deswegen eine lockere Zunge.
    »Die ist aber noch verdammt jung, oder?«, meint Toby.
    »Neunzehn«, antworte ich kurz und prägnant.
    »Mensch, Chris! Das wird doch nichts. Der Altersunterschied ist viel zu groß«, belehrt mich Toby.
    »Mann, das weiß ich doch selbst. Aber was soll ich tun? Sasha ist seit Jahren das beste Mädchen, das ich getroffen habe. Soll ich das einfach ignorieren, nur weil der Altersunterschied zu groß ist? Ich habe für mich beschlossen, es einfach zu probieren und zu sehen, was daraus wird. Und das ganz ohne Stress. Ich werde versuchen, meine Gefühle zu kontrollieren, um am Ende nicht auf die Schnauze zu fallen und zu arg zu leiden.«
    »Du musst wissen, was du tust«, sagt Toby.
    Danach tanzen wir. Toby und Marina ignorieren Sasha mit Absicht. Beide mögen meine Exfreundin sehr gerne und denken, es wäre am besten für mich, wenn wir wieder zusammenkämen. Doch das wird nicht passieren. Wir sind einfach zu verschieden. Ein paar Drinks später nimmt Toby mich zur Seite, um mit mir über meine Ex zu reden. Marina steht daneben und nickt. Sasha hat irgendwie genug und beschließt, sich noch einen Drink zu holen. Als Toby endlich fertig ist und ich nach Sasha sehe, steht die neben einem Typen an der Bar und redet mit ihm. Das passt mir nicht, aber ich hatte ja gesagt, dass wir beide unsere Freiheiten haben. Also lasse ich sie machen. Ich rede wieder mit Toby und Marina und erwarte Sasha jeden Augenblick zurück, doch die kommt nicht. Als ich wieder nach ihr sehe, sind Sasha und ihr Gesprächspartner verschwunden.
    »Und? Wo ist deine Frau Helmbrecht?«, fragt Toby provokativ.
    »Keine Ahnung. Sie wird wohl auf dem Klo sein«, antworte ich.
    Nach einer halben Stunde ist klar, dass Sasha nicht auf dem Klo ist, und meine Stimmung ist auf dem Nullpunkt.
    »Wollen wir zu mir auf einen Absacker? Ich habe diesen neuen DJ -Controller, den kann ich euch vorführen.«
    Toby nickt, und wir gehen in Richtung Ausgang.
    »Ich schau noch mal nach meiner Kleinen. Vielleicht finde ich sie noch irgendwo. Geht schon mal zur Garderobe. Wir treffen uns dort.«
    Danach laufe ich den gesamten Klub ab, aber sehe Sasha nirgendwo. Gerade als ich zur Treppe laufen will, sehe ich sie an der Bar des zweiten Raumes stehen. Mit dem Typen von vorhin. Eng zusammen. Ich gehe zu ihr.
    »Wir gehen nach Hause zu mir auf einen Absacker. Willst du mitkommen?«, frage ich und erwarte ein klares Ja!
    Aber Sasha zuckt nur mit den Achseln, sieht ihren neuen Bekannten an und sagt: »Nein. Ich bleibe hier.«
    Ich drehe mich wortlos
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