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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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Sasha ganz fest an mich und gebe ihr noch einen letzten Kuss. »Irgendwie bin ich verliebt«, sind meine letzten Gedanken, bevor ich einschlafe. Und natürlich ist mir klar, dass das nichts Gutes wird.
    Es ist gegen Mittag, als wir aufwachen. Sasha sieht mich an und grinst. Ich ziehe sie zu mir und gebe ihr einen dicken Kuss. »Gott sei Dank gibt es dieses Mal kein Drama«, denke ich insgeheim. Dann verbringen wir noch eine Stunde im Bett. Sasha kümmert sich um meine Morgenerektion, und danach reden wir. Es ist das erste Mal, dass wir miteinander reden und nicht betrunken sind, und es fühlt sich gut an. Ich traue mich nicht, über den letzten Morgen danach zu sprechen, denn ich bin froh, dass sie mich noch einmal angerufen hat und wir die Nacht zusammen verbracht haben. Doch ich fühle, dass der Status unserer Beziehung angesprochen werden muss.
    »Ich mag dich«, beginne ich.
    »Ich dich auch. Sonst hätte ich dich nicht angerufen.«
    »Du warst doch nur betrunken und hast dich deswegen getraut«, entgegne ich.
    »Nein. Vielleicht ein bisschen betrunken, aber ich wollte dich sehen und konnte meine Gefühle einfach nicht mehr kontrollieren.«
    »Und jetzt?«, frage ich.
    »Keine Ahnung. Ich will dich wiedersehen, aber natürlich ist das mit dem Altersunterschied ein Problem. Meine Mutter ist nur ein Jahr älter als du. Ich weiß nicht, wie ich es ihr oder meinen Freunden erklären soll.«
    »Warum gehen wir es nicht locker an?«, antworte ich. »Du musst niemandem etwas sagen. Wir treffen uns, wenn wir es wollen, und sehen, wo diese Geschichte mit uns hinführt. Ich lasse dir deine Freiheit und du mir meine. Ginge das?«
    »Ja, das geht. Aber ich will, dass du weißt, dass ich sehr eifersüchtig bin.«
    » O.K. , hab ich verstanden«.
    »Freunde?«, fragt sie und verwirrt mich.
    »Friends with Benefits«, antworte ich, wenngleich ich mehr von Sasha will. Danach reden wir noch eine Weile. Ich bin erstaunt, wie abgeklärt und erwachsen sie ist. Mit neunzehn war ich noch lange nicht so weit.
    Ich möchte gerne bleiben. Am liebsten den ganzen Tag und noch länger, aber zu Hause wartet mein Hund. Letzte Nacht ist mein Mitbewohner mit ihm Gassi gegangen, aber jetzt wird es langsam wieder Zeit für einen Spaziergang.
    »Wann sehe ich dich wieder?«, frage ich.
    »Die Woche über habe ich keine Zeit. Ich muss arbeiten und danach zur Uni.«
    »Nächstes Wochenende also. Das passt, denn ich fliege heute Abend nach Sibirien und bleibe bis Mittwoch«, sage ich.
    »Wir werden sehen«, sagt Sasha und verfällt langsam wieder in ihre gewohnte Kühle. Zum Abschied küsst sie mich jedoch noch einmal ganz lange, und ich drücke sie ganz fest an mich. Im Taxi bin ich glücklich, aber irgendwie auch verunsichert. Am Ende war Sasha wieder sehr unterkühlt. Es war nicht so schlimm wie letztes Mal, aber seltsam. »Wahrscheinlich«, denke ich, »lässt sie sich gehen und öffnet sich, wenn sie betrunken ist. Wird sie dann nüchtern, bereut sie, was sie getan hat, und geht auf Abstand. Na ja, meine Mutter hat immer gesagt: ›Besoffene und Kinder sagen die Wahrheit‹. Wenn dem so ist, besteht ja doch noch Hoffnung.«
    Die nächsten Tage verbringe ich in Krasnojarsk in Sibirien. Ich wurde eingeladen, dort einen Vortrag vor Studenten und dem Dekan zu halten.
    »Willst du sofort nach dem Vortrag nach Hause fliegen oder noch einen Tag bleiben, um die Stadt zu sehen«, hatten mich die Veranstalter damals im Sommer gefragt, als ich die Einladung annahm. Da der Trip komplett bezahlt wird, war ich ganz glücklich über das Angebot, einen Tag länger zu bleiben und die Stadt zu erkunden. Nur hatte ich damals nicht daran gedacht, dass es in Sibirien Ende Oktober schon sehr kalt ist. Beim Abflug in Moskau war es +5°C. Bei der Ankunft in Krasnojarsk am nächsten Morgen liegen die Temperaturen weit unter null, und es schneit. Mein Hotel befindet sich mitten in der Stadt, aber bei dichtem Schneetreiben kann ich mich einfach nicht motivieren, die Umgegend zu erkunden. Heute ist mein freier Tag. Es ist Sonntag. Wir sind morgens angekommen, und ich habe bis in den Nachmittag geschlafen. Am Abend werde ich von den Organisatoren zum Essen eingeladen. Das ist allerdings schon um sieben vorbei, danach sitze ich gelangweilt ein meinem Hotelzimmer. Ich hatte mir schon vor zwei Wochen ein paar Dates auf einer beliebten russischen Dating-Plattform herausgesucht. Doch jetzt habe ich irgendwie keine Lust, diese Mädels zu treffen, denn in meinem Kopf gibt es nur
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