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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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Mädchen von letzter Nacht auch am Morgen danach immer noch hübsch ist. Schon zu oft bin ich aufgewacht und war unangenehm überrascht, wie sehr der Alkohol meine Sicht getrübt hat. Darin bekommt man auch keine Routine. Sasha regt sich. Sie wacht auf. Dann reißt sie die Augen auf. Nein, das Ganze geht nicht langsam und gemütlich vor sich, sondern ruckartig. Sasha sieht erst zur Decke, dann nach links und rechts und findet mich neben sich im Bett. Sie verzieht das Gesicht und scheint schockiert.
    »Also, das hatte ich noch nie«, denke ich und bin enttäuscht über ihre Reaktion, weiß aber auch nicht so richtig, wie ich mich nun verhalten soll. »Also erst mal abwarten«, denke ich.
    »Wie komme ich hierher? Was ist passiert?«
    Ich bin sprachlos und sehe sie nur an. Dann springt Sasha auf und sucht ihre Sachen zusammen.
    »Ich muss gehen«, sagt sie verstört.
    Jetzt endlich habe ich ein paar passende Worte gefunden. »Was soll das denn? Wie, du kannst dich nicht an letzte Nacht erinnern? Das ist ja wohl eine blöde Tour. Man muss Verantwortung für sein Handeln übernehmen, auch wenn man betrunken war.«
    Etwas Besseres fällt mir nicht ein. Sehe ich wirklich schon so alt aus? Na ja, vielleicht am Morgen, nach so vielen Drinks. Ich sollte wirklich ein bisschen weniger trinken.
    »Wir sehen uns. Irgendwann«, sagt Sasha, als sie aus unserem Apartment stürmt. Sie wartet nicht auf eine Antwort von mir. Draußen im Treppenhaus hat sie es so eilig, dass sie es bevorzugt, die Treppe zu nehmen, als auf den Aufzug zu warten. Ich bin enttäuscht und geschockt. Obwohl diese Reaktion sicher besser ist als die von mir erwartete. Doch sie hätte wohl kaum unterschiedlicher sein können. Ja, ich bin gekränkt. Ich fühle mich nicht wie vierzig, sondern wir fünfundachtzig. Dabei bin ich selbst daran schuld. Was lasse ich mich auch mit so jungen Hühnern ein?
    Am nächsten Tag klingelt mein Telefon. Es ist Sasha. »Was will die denn jetzt noch?«, denke ich. Mir noch eine verpassen? Na ja, schlimmer kann es nicht mehr werden. Ich leide immer noch.
    »Hallo, ich wollte mich nur kurz melden, denn ich habe wohl meinen Pullover bei dir liegen lassen. Meine Ohrringe und einen Armreif vermisse ich auch.«
    Ich schau auf das Regal neben dem Bett. »Ja, deine Ohrringe und der Armreif liegen hier. Wann wollen wir uns sehen? Ich könnte dich zum Abendessen einladen.«
    Was zum Teufel ist in mich gefahren? O.K. , ich kann mich mit ihr treffen und ihre Sachen zurückgeben, aber warum lade ich sie zum Abendessen ein? Nach der Flucht gestern? Mein Gehirn funktioniert wohl immer noch nicht so richtig.
    »Wir werden sehen. Ich hab diese Woche sowieso keine Zeit. Lass uns zum Wochenende telefonieren«, antwortet Sasha. Das Ganze allerdings in einem derart negativen Tonfall, dass ich auch so verstehe, dass sie wirklich nur ihre Sachen will.
    An den folgenden Tagen ertappe ich mich mehrmals dabei, dass ich an Sasha denke. Die Abfuhr macht mir wohl immer noch zu schaffen. Andererseits gefällt sie mir irgendwie. Ja, ja, sie ist neunzehn und der Altersunterschied viel zu groß. Was will ich eigentlich? Erst hatte ich Angst davor, dass sie sich in mich verliebt und meine Freundin werden will. Jetzt ist genau das Gegenteil passiert, aber das gefällt mir anscheinend auch nicht. Ist es Eitelkeit? Oder habe ich doch Gefühle entwickelt? Vielleicht reizt mich gerade, dass sie mich nicht haben will und ich sie eigentlich auch nicht haben darf. Rein gesellschaftlich gesehen. Dann verwerfe ich diese Gedanken wieder, denn ich darf es mir einfach nicht erlauben, darüber nachzudenken. Ist sowieso alles blödsinnig.
    Am Donnerstag schreibe ich Sasha eine SMS : »Was ist nun mit deinen Sachen? Ich habe morgen eine Party, gleich bei dir in der Nähe. Komm doch vorbei, und hol sie dort ab.«
    Insgeheim hege ich die Hoffnung, dass sie ein bisschen bleibt und noch einmal mit mir trinkt. Die Antwort lässt lange auf sich warten.
    »Kann ich Freunde mitbringen?«
    »Na klar«, schreibe ich zurück. »Dann bis morgen.«
    Es ist Freitag, und wir haben eine Privatparty in einem Fitnessstudio. Max und ich schleppen zwei schwere Lautsprecher, einen Projektor und den ganzen DJ -Kram. Erst durch die Metro, später auf der Straße, denn überall ist Stau, und es lohnt sich nicht, ein Taxi zu nehmen. Mittlerweile sind wir ohnehin schon viel zu spät dran. Als wir ankommen, sind wir beide total verschwitzt und außer Atem. In diesem Moment bekomme ich eine SMS von Sasha:
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