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Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss
Autoren: Jennifer Estep
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wo sie jetzt war, irgendwie sehen. Vielleicht konnte sie das. Schließlich war die Mythos Academy ein Ort der Magie – hier wurden Legenden real, und alles war möglich.
    Ich hatte auch noch etwas anderes verstanden. Die Leute, die einen lieben, sterben nie wirklich – nicht, solange man die Erinnerung an sie lebendig hält und sie im Herzen trägt. Und meine Mom würde immer einen Platz in meinem Herzen haben.
    Daphne schnippte vor meinen Augen mit den Fingern. »Erde an Gwen!«
    »Was? Was hast du gesagt?«
    Sie deutete auf die Pizzaschachtel zwischen uns, in der nur noch ein Stück lag. »Ich habe dich gefragt, ob du das letzte Stück Pizza haben willst.«
    Ich sah sie an, dann wanderte mein Blick noch mal zu Vic, dem Bild meiner Mom und dem Rest meines gemütlichen Zimmers. Schließlich blieb er an der Statue von Nike hängen, die ich im Buchladen der Schule gekauft hatte. Die geflügelte Göttin des Sieges stand auf meinem Schreibtisch direkt neben dem Bild meiner Mom.
    Während ich die Statue ansah, öffneten sich plötzlich Nikes Augen, genau wie es bei Vic an diesem ersten Abend in der Bibliothek geschehen war. Sie hatten dieselbe Farbe wie Vics Auge, dieselbe Farbe wie meine Augen. Eine wunderschöne Mischung aus Purpur und Grau, die mich immer an die Dämmerung erinnerte.
    Während ich mit hängendem Kiefer hinsah, schloss sich ein Auge langsam, um sich dann wieder zu öffnen. Zwinkerte sie mir zu? Ich blinzelte, und im nächsten Moment waren die Augen der Statue wieder geschlossen, als wäre es nie anders gewesen.
    Aber diesmal machte mir dieser Anblick keine Angst. Stattdessen fühlte ich mich, als hätte ich mir irgendwie die Anerkennung der Göttin verdient, als hätte ich irgendeine Art von … Frieden oder etwas in der Richtung gewonnen. Einen Sieg errungen. Zumindest für heute Abend.
    »Gwen?«, fragte Daphne wieder. »Geht es dir gut?«
    »Ich sag dir was«, meinte ich und sah meine Freundin an. »Warum teilen wir uns das letzte Stück nicht einfach?«
    Daphne lächelte. »Finde ich okay.«
    »Ich auch.«
    Also machten wir es so.

Ich mache für dieses Buch Kampf der Titanen verantwortlich. Als ich ein Kind war, gab es zwei Filme, die wir jedes Mal ansahen, wenn in der Schule ein Film geschaut wurde – Die Braut des Prinzen (unglaublich) oder, ihr habt es erraten, Kampf der Titanen (die alte Version mit Harry Hamlin, nicht die neue mit Sam Worthington).
    Mir kommen die Ideen für Bücher oft nicht einfach über Nacht. Manchmal scheint es, als müssten sie jahrelang reifen. Ich glaube, so ist es bei Frostkuss und der Mythos Academy -Reihe gewesen. Alles fing mit einem Filmabend an. Ich erinnere mich, dass ich dachte, wie cool die Mythologie doch in diesem Film wirkte. Aber zusätzlich war es auch interessant zu sehen, wie all diese Götter, Göttinnen, Menschen und Monster miteinander interagierten.
    Über die Jahre habe ich die verschiedensten Bücher über Mythologie gelesen, darunter auch die Ilias und die Odyssee . Überwiegend habe ich diese Bücher als Hausaufgaben gelesen, aber ich habe sie trotzdem genossen. Na ja, die meisten zumindest. Manche sind besser als andere. Aber es hat mich immer wieder erstaunt, wie viele verschiedene Geschichten und verschiedene Versionen dieser Geschichten es gibt.
    Und mein Interesse an Mythologie machte dort nicht halt. Ich habe weitergelesen und mehr Filme und Fernsehserien geschaut.
    Viele Jahre später habe ich die erste Folge von Xena – Die Kriegerprinzessin gesehen. Sofort war ich süchtig. Das waren lustige (und zugegebenermaßen geschmacklose) Storys über Götter, Göttinnen und die ultimative Wahnsinnskämpferin, die sich gegen alle behaupten konnte. War das nicht cool?
    Dann kam der Film 300 , der einfach nur ein lautes, knalliges, blutiges, gewalttätiges visuelles Spektakel war. Ich hatte Spaß mit der Geschichte von Kriegern, die selbst im Angesicht einer überwältigenden Übermacht tapfer weiterkämpfen.
    Und irgendwo in meinem Hinterkopf entstand die Idee, dass es cool wäre, eines Tages meine eigene, auf Mythologie basierende Geschichte zu schreiben und dem Ganzen mit meinen eigenen Charakteren, meiner eigenen Magie und allem anderen eine ganz eigene Richtung zu geben.
    Ich erinnere mich nicht mehr genau, an welchem Tag mir das Licht aufging. Ich dachte schon eine Weile darüber nach, einen Jugendroman zu schreiben, aber ich kämpfte noch mit dem Konzept. Dann dachte ich: Was, wenn ich eine kluge, tapfere, ein wenig bissige Heldin hätte
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