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Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss
Autoren: Jennifer Estep
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Carson erfahren. Aber ich weiß genau, sollte ich Morgan irgendwas erzählen, würde sie sich hinter meinem Rücken über mich lustig machen, wie Jasmine es auch getan hat.«
    »Tut mir leid.«
    Daphne zuckte wieder mit den Schultern. »Muss es nicht. Ich habe Morgan genau gesagt, was ich von ihr halte und was für ein dämliches Flittchen sie ist, weil sie hinter Jasmines Rücken mit Samson geschlafen hat. Und dann habe ich den anderen Mädchen all die E-Mails gegeben, die ich von Jasmines Laptop geholt habe. Die, in denen Morgan und Jasmine ihre Lästereien über alle anderen ausgetauscht haben.«
    Ich wäre fast an meiner Pizza erstickt. »Das hast du nicht!«
    Daphne warf mir ein verschlagenes Grinsen zu. »Habe ich wohl. Du hättest ihre Gesichter sehen sollen. Sie waren so sauer, dass sie mitten im Speisesaal angefangen haben, Morgan anzuschreien. Als ich gegangen bin, waren sie immer noch damit beschäftigt.«
    Das war nicht die blutige, grausame Rache, die Jasmine sich gewünscht hatte, aber wahrscheinlich war es zumindest etwas. Vielleicht würden die anderen Mädchen jetzt erkennen, wie Morgan wirklich war, und konnten sich von ihr fernhalten.
    »Was ist mit dir?«, fragte Daphne. »Hast du dich mit Metis getroffen? Was hat sie gesagt?«
    Ich war noch nicht bereit, Daphne zu erzählen, dass die Göttin Nike mich zu ihrem Champion erwählt hatte, also kehrte ich diesen Teil unter den Teppich. Aber ich erzählte Daphne alles andere, inklusive der Tatsache, dass Metis der Meinung war, ich sei in Gefahr, weil Jasmines Familie nur aus Schnittern bestand.
    »Ich habe Jasmines Familie kennengelernt«, sagte Daphne. »Metis macht sich zu Recht Sorgen. Ihr Bruder ist besonders unheimlich. Ich fand immer, dass er ein wenig zu überspannt wirkt, egal, wie süß er ist.«
    »Das hat Metis mir nicht erzählt«, gab ich zurück. »Aber sie hat meinen Stundenplan umgestellt. Jetzt muss ich jeden Morgen, bevor der Unterricht anfängt, Privatstunden bei einem Kampftutor nehmen. Metis will, dass ich lerne, mein Schwert auch wirklich zu benutzen.«
    Ich wedelte mit der Hand in Richtung Vic, der in seiner Scheide an der Wand direkt neben dem Wonder Woman -Poster hing.
    »Kampftutor?«, fragte Daphne. »Metis hat dir einen Tutor zugewiesen? Wen?«
    »Logan Quinn.«
    Daphnes Augen glänzten. »Wirklich? Das ist sehr interessant.«
    »So wird es nicht«, sagte ich mit bitterer Stimme. »Logan hat es mir selbst gesagt. Er hat mir so ziemlich die ›Ich mag dich, aber wir können aus irgendwelchen dämlichen Gründen nicht miteinander ausgehen‹ -Rede gehalten. Und dann hat er direkt vor meinen Augen seine Zunge in Savannah Warrens Hals gesteckt.«
    Daphne verzog mitfühlend das Gesicht.
    Ich hatte Daphne nicht erzählt, wie ich in Bezug auf Logan empfand, aber ich war mir ziemlich sicher, dass die Walküre es erraten hatte. Wahrscheinlich war es für sie so offensichtlich, wie ihre Gefühle für Carson es für mich gewesen waren.
    »Es tut mir leid, Gwen.«
    Ich zuckte nur mit den Schultern.
    Wir aßen ein paar Minuten schweigend, bevor Daphne das Gespräch zurück auf ein sichereres Thema lenkte – Carson und für wie wundervoll sie ihn hielt.
    »Habe ich dir schon erzählt, dass er mir ein Lied geschrieben hat?«, fragte Daphne mit träumerischer Stimme. »Es geht ungefähr so …«
    Trotz meiner anderen Probleme ließ ich mich von Daphnes Geschichte mitreißen, und bald schon lachten und kicherten wir, als wären wir schon Ewigkeiten beste Freundinnen. Wieder einmal verspürte ich dieses Gefühl der Normalität, des Friedens. Mit einer Freundin über einer Pizza reden. Ich konnte mir keine bessere Art vorstellen, den Abend zu verbringen.
    Sicher, es lief immer noch eine Menge. Eine Göttin hatte mir ein Schwert gegeben und mich zu ihrem Champion erklärt, und Jasmines Familie und der Rest der bösen, bösen Schnitter wollten mir ziemlich üble Dinge antun. Ich hatte dem Jungen, in den ich verknallt war, gerade mitgeteilt, na ja, dass ich in ihn verknallt war, und er hatte mir erklärt, dass wir nicht zusammenkommen konnten, um dann mit einem anderen Mädchen abzuziehen.
    Mein Blick wanderte zu dem Foto meiner Mom, das direkt unter Vic auf dem Schreibtisch stand. Ich hatte vor, auch das Bild von ihr und Metis rahmen zu lassen und dort aufzustellen. Vielleicht war es ja nur meine Einbildung, aber wann immer ich das Bild in letzter Zeit ansah, schien es, als würde meine Mom mich direkt anlächeln. Als könnte sie mich von dort,
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