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Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild
Autoren: Anja Belle
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starrte angestrengt auf die weiße Wolkenmasse unter uns. Doch der Soldat ließ sich nicht irritieren und stellte sich mit einem zackigen: „Gestatten: Oberfeldwebel Baumann“ vor, wobei er leicht die Hacken aneinander stieß. Diese Bewegung, gekoppelt mit einer Hand vor dem Bauch und einer leichten Verbeugung und seinem wahnsinnig sexy Strahlen, ließ mich sofort an die übertrieben dargestellten Manieren von dem Butler aus 'Dinner for One' denken und ich musste gezwungenermaßen lächeln. Sein Grinsen ging ihm bis zu den Ohren und fabrizierte hübsche kleine Lachfältchen um die Augen. Vielleicht waren ja nicht alle Männer solche Volltrottel wie Peter. Jedenfalls hatte der Herr Oberfeldwebel trotz seiner Vorurteile Manieren. „Anne. Anne Hofmann“, stellte ich mich revanchierend vor, schaute ihm in die Augen und war sofort gefangen. In diesem Blick könnte man sich verlieren.
    Ein weiterer Soldat kam aus der Pilotenkanzel und rief: „Landung in fünf Minuten!“ Der Oberfeldwebel riss sich von meinem Blick los und trollte sich zurück auf seinen Platz. Auch ich versuchte, meine steif gewordenen Glieder wieder in eine aufrechte Sitzposition zu manövrieren. Mein Herz schlug schneller und ich erwartete aufgeregt die Landung. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was mich gleich erwarten würde.
    Jedenfalls würde es nicht das Mindeste mit dem zu tun haben, was ich bisher in meinem Leben getan hatte: Passbilder, Hochzeiten und kleine Kinder zu fotografieren. Meine Welt veränderte sich komplett mit nur einem Flug.

Kapitel 2
    Ich hing Ewigkeiten am Zoll fest. Die bosnischen Beamten hatten ihre helle Freude daran, jeden Deckel, jede Kamera und jedes Kabel meiner Kameraausrüstung bis ins kleinste Detail zu untersuchen. Genervt stand ich daneben und erklärte jedes Teil einzeln, nahm es auseinander und baute es wieder zusammen. Verdammt, wenn ich das Flugzeug hätte sprengen wollen, dann hätte ich es doch wohl schon längst gemacht. Außerdem empfand ich es als sehr ironisch, dass ich bei der Einreise in ein Kriegsgebiet nach Waffen und Sprengstoff untersucht wurde, während hunderte Soldaten aus dem Flugzeug schwer bewaffnet und unbehelligt aussteigen durften. Ich empfand es als eine reine Schikane, um mir das Leben schwer zu machen, aber die Zöllner hatten kein Erbarmen mit mir. So konnte ich nur von Weitem sehen, wie Oberfeldwebel Baumann seinen Rucksack schulterte und mit seinen Kameraden lachend und scherzend die Halle durchquerte, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand. Dabei konnte ich einen kleinen Blick auf seinen Hintern erhaschen. Was für ein Knackarsch! Unwillkürlich kam mir die Vorstellung in den Kopf, wie sich dieser muskelbepackte Hintern wohl nackt in meinen Händen anfühlen würde, während die Hüfte rhythmische Bewegungen zwischen meinen Schenkeln vollführten. Der Gedanke an einen gut gebauten Mann in meinem Bett machte mir gute Laune und ich konnte spüren, wie sich mein Blut zwischen meinen Beinen sammelte und meine Vagina zu pochen anfing. In meinem Kopf setzte sich das Bild fest, wie diese muskulösen Unterarme meinen Kopf einrahmten, während sich dieser Körper über mich legte und mich mit seinem Gewicht festhielt. Mir wurde klar: nicht ich war hier das Freiwild inmitten lauter Raubtiere, ich war der Jäger inmitten lauter leckerer Häppchen, die nur darauf warteten, abgeschossen und verführt zu werden.
    Jetzt bedauerte ich es doch ein wenig, Baumann nicht danach gefragt zu haben, wo er stationiert sein würde.
    Ich würde sechs Monate zwischen lauter Männern verbringen. Die Stabilisation Force, kurz SFOR, bestand aus Soldaten vieler europäischer Länder und sollte dafür sorgen, dass nach dem Bürgerkrieg alles wieder in geregelten Bahnen laufen konnte. Männer, die von Zuhause weit entfernt waren. Junge, knackige, durchtrainierte Männer aller an diesem Einsatz beteiligten Nationen. Eigentlich keine schlechte Vorstellung. Schließlich hatte ich die nächsten Monate nichts weiter vor, als meine Beute zu beobachten und zu fotografieren. Mit meinem Auftrag hatte ich einen Grund, ständig nah bei den Soldaten zu sein. Mein Beruf hatte schon so seine Vorteile. Ich lächelte bei dem Gedanken daran. Meine Häppchen würden freiwillig vor meine Flinte laufen. Und ich würde mir aussuchen, wen ich abzuschießen gedachte. Da konnte Peter seine aufgedonnerte Martina ficken solange er wollte. Ich hatte ganze Regimenter zur Verfügung, um meine Gelüste zu befriedigen. Unter all den Macht
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