Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
der Tische und der blau gekleideten Händler findet er Ryalth zwar nicht, aber er entdeckt eine geschlossene Tür, die zu einem kleineren Zimmer zu führen scheint.
    »Ser?«, fragt ein schmalgesichtiger, junger Buchhalter, der sich von einem Tisch erhebt, auf dem sich zerknitterte Papiere stapeln. Er geht ein paar Schritte vor und sieht Lorn an, als halte er es für vermessen, dass Lorn das Gebäude überhaupt betreten hat. »Kann ich Euch irgendwie weiterhelfen?«
    Ein anderer schlanker, grauäugiger Buchhalter erblickt den Oberst, er schnellt hinter seinem Schreibtisch in der Ecke hervor und kommt Lorn zu Hilfe. »Sygul … das ist Oberst Lorn – der Oberst Lorn«, stößt Eileyt hervor.
    »Oh, Ser … Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Ser.« Sygul verbeugt sich tief. »Es tut mir so Leid. Es ist nur … na ja … niemand hat jemals Euer Äußeres beschrieben …«
    Lorn lacht freundlich. »Leider bin ich keine fünf Ellen groß, und ich habe auch keine so breiten Schultern, die kaum durch die Tür passen.« Er sieht Eileyt an. »Ist sie da?«
    »Ja, sie ist da, und ich glaube, es wäre das Beste für uns alle, wenn wir Euch gleich zu Ihr bringen, bevor sie bemerkt, dass wir Euch hier so lange aufhalten.« Eileyt marschiert auf die geschlossene Tür zu, die sich links von den Tischen befindet.
    »… wusste nicht …«
    »… kannst nur hoffen, dass sie das nicht erfährt … du hast sie noch nicht erlebt, wenn sie wirklich wütend ist … als damals die Rechnung nicht stimmte, das war noch gar nichts …«
    Lorn lächelt verständnisvoll, während er dem Oberbuchhalter folgt.
    Eileyt klopft an die Tür. »Händlerin … eine wichtige Person möchte Euch sprechen. Höchst wichtig.« Er grinst.
    »Bringt diese Person herein, Eileyt.«
    Lorn öffnet die Tür und tritt ein.
    Ryalth und ein älterer, fast kahlköpfiger Händler in orangefarbener hamorischer Kleidung sitzen sich am Schreibtisch gegenüber. Das Kontor wirkt beinahe trist, obwohl der Schreibtisch, ein paar Stühle und mehrere Truhen im Zimmer stehen. Es gibt zwei hohe Fenster, die beide geschlossen sind.
    Der Händler dreht sich um und Lorn kann die Verärgerung in seinem Gesicht sehen. Ryalth hingegen bekommt große Augen und springt auf.
    Lorn lächelt. »Ich kann warten, aber Eileyt meinte, du solltest gleich von meiner Ankunft erfahren.«
    Ryalth deutet auf den sitzenden Händler. »Darf ich vorstellen, dies ist Duhabrah. Er ist der Vertreter seines Hauses in Cyad.«
    Lorn verbeugt sich. »Entschuldigt bitte die Störung, ich bin hoch erfreut, Euch kennen zu lernen.«
    »Der Oberst und seine Familie waren die Ersten, die Ryalor unterstützt haben.« Ryalth lächelt. »Er ist derjenige, der den Handel mit bernsteinfarbenen Goldspirituosen überhaupt erst ermöglicht hat … und auch den Handel mit einigen anderen Gütern. Von manchen dieser Waren haben wir gerade gesprochen.«
    Der Händler mustert Lorn nun genauer. »Ihr seid kein geborener Händler, möchte ich behaupten.«
    »Nein. Ich entstamme dem Geschlecht der Magi’i.«
    »Ein Lanzenkämpferoffizier mit Magi’i-Blut, der sich mit Handel beschäftigt!« Duhabrah lacht ein tiefes, donnerndes Lachen. »Händlerin … daraus lässt sich mehr schließen als aus allem anderen, es freut mich wirklich, hier zu sein.«
    Lorn verbeugt sich. »Ich werde Euch nun wieder Eurem Geschäft überlassen. Eileyt hat bestimmt nichts dagegen, mich ein wenig herumzuführen«, schlägt er vor. »Diese Räume kenne ich nämlich noch nicht.«
    Ryalth beantwortet seine Verbeugung mit einem Lächeln.
    Lorn macht kehrt und schließt leise die Tür hinter sich, dann wendet er sich an Eileyt. »Sie hat Euch wirklich gesagt, ich soll hineingehen, auch wenn sie Besuch hat?«
    »Ja, Ser.«
    Lorn nickt. Mit einer ausholenden Handbewegung zeigt er auf den großen Raum. »Erzählt mir ein wenig über die Menschen hier und was sie tun.«
    Eileyt räuspert sich. »Sygul – der neben der Tür – ist ein Jungbuchhalter. Er behält die Warentafeln in der Halle im Auge und lässt mich wissen, wenn sich die Werte um mehr als ein Zwanzigstel verändern – oder wenn er glaubt, dass sich etwas tut bei den Preisen für Getreide, Obst und die wichtigsten Metalle. Wir handeln selbst nicht damit, außer mit getrockneten Früchten und manchmal auch mit Eisen und Cuprit, aber die Händlerin Ryalth weiß aufgrund ihrer Erfahrung, welche Folgen solche Preisveränderungen haben können. Der Jungbuchhalter vergleicht auch die Frachtbriefe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher