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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe
Autoren: Amy Andrews
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Potenzial erkannte und darauf bestand, es ihrer Chefin zu zeigen, die genau das suchte, was Stella geschrieben hatte – einen saftigen historischen Liebesroman. Als Lektoratsassistentin eines Londoner Verlags war Diana überzeugt, einen Bestseller zu landen, und Stella konnte ihr Glück kaum fassen, als Dianas Prophezeiung sich bewahrheitete.
    Sie lächelte ihre Freundin an, in der Hoffnung, nicht so verzweifelt zu wirken, wie sie sich fühlte. „Wirst du gefeuert, wenn du mit leeren Händen nach London zurückkommst?“
    Diana schüttelte den Kopf. „Nein. Lass uns heute Abend nicht darüber reden. Heute Abend werden wir uns besinnungslos betrinken, morgen reden wir über das Buch. Einverstanden?“
    Stella spürte, wie sich die Verkrampfung in ihren Schultern löste und lächelte. „Abgemacht.“
    Zwei Stunden später wurde es draußen tatsächlich schon dunkel. Der Wind heulte um das Haus, rüttelte an den Fensterläden, was die beiden Frauen, die es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht hatten, jedoch kaum bemerkten. Sie waren bei der zweiten Flasche Wein und fast am Ende einer großen Tüte Chips angelangt und lachten lauthals über alte Geschichten von der Uni.
    Ein lautes Klopfen an der Tür ließ sie beide aufschrecken, dann brachen sie sofort wieder in schallendes Gelächter aus.
    „Mein lieber Schwan.“ Diana fasste sich an die Brust. „Ich glaube, ich hatte gerade einen Herzinfarkt.“
    Stella lachte, während sie ein wenig schwankend aufstand. „Quatsch. Rotwein ist gut fürs Herz.“
    „Nicht in solchen Mengen“, widersprach Diana, und Stella brach erneut in Gelächter aus, als sie zur Tür ging.
    „Warte, wo willst du hin?“, murmelte Diana und kam mühsam auf die Beine.
    Stella runzelte die Stirn. „Die Tür aufmachen.“
    „Und wenn es ein zweiköpfiges Ungeheuer ist?“ Trotz ihres Alkoholpegels sah Diana den Regen gegen das Fenster hinter Stellas Schreibtisch schlagen. „Das ist der Inbegriff einer finsteren stürmischen Nacht da draußen.“
    Stella hatte Schluckauf. „Oh, ich wusste nicht, dass Monster anklopfen, aber ich werde es höflich bitten zu verschwinden.“
    Diana fing an zu gackern, und Stella lachte noch immer, als sie die Tür öffnete.
    Vor ihr stand Vasco Ramirez. In Fleisch und Blut.
    Das Licht aus dem Cottage badete sein gebräuntes Gesicht, fiel auf seinen Mund und erleuchtete seine blauen Bilderbuchaugen. Sein schulterlanges Haar, ein Relikt seiner Flegeljahre, hing in feuchten Strähnen herab, und an seinen unglaublich dunklen Wimpern hatten sich Wassertropfen gesammelt.
    Er glich dem Piraten bis aufs Haar.
    „Rick?“ Ihr stockte der Atem. Die Erinnerung an einen verunglückten Kuss vor fast zehn Jahren flatterte wie ein Schmetterling durch ihr Gehirn.
    Rick lächelte. „Was ist denn das für eine Begrüßung?“, neckte er die perplexe Stella, als er sie wie immer zur Begrüßung auf beide Wangen küsste.
    Ihr Kokosduft umhüllte ihn. Nathan hatte Stella jedes Jahr zum Geburtstag Kosmetikprodukte geschenkt, die nach Kokos rochen, und sie hatte die Cremes brav benutzt. Und tat es offensichtlich noch immer.
    Stella schloss die Augen und wartete darauf, dass die Engel in ihrem Kopf Halleluja sangen, während das Aroma von Salz und Meer sie umhüllte. Denn er war so perfekt, dass nur der Himmel ihn geschickt haben konnte.
    Sie blinzelte, als er sich von ihr löste. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Was weder mit seinem verführerischen Dreitagebart zu tun hatte noch mit der Berührung seiner Lippen, sondern mit seinem letzten Besuch.
    Rick kam nicht einfach so vorbei.
    Das letzte Mal, als er unangekündigt vor ihrer Tür stand, hatte er keine guten Neuigkeiten gehabt.
    „Ist Mum …?“
    Rick legte die Finger an ihre Lippen. „Pst. Linda geht es gut, Stella. Alles ist gut.“
    Fast wäre sie vor Erleichterung in seine Arme gesunken. Lächelnd zog er seine Hand zurück, und sie erwiderte sein Lächeln, und während der Wind um sie herum toste und der Regen ihnen ins Gesicht schlug, war es, als wären sie wieder Kinder an Bord der Persephone .
    „Also doch kein Moormonster?“, unterbrach Diana den magischen Moment.
    Rick blickte über Stellas Schulter in das vage vertraute Gesicht einer attraktiven Brünetten. Sie betrachtete ihn mit unverhohlener Bewunderung, und er lächelte amüsiert.
    Gott, er liebte eben Frauen.
    Vor allem Frauen wie diese. Unkomplizierte Frauen, die gern lachten und sich amüsierten und
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