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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe
Autoren: Amy Andrews
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es einfach.
    Du und Rick, ihr werdet ihn finden.
    Macht mich stolz.
    Daddy
    Stella schluckte schwer, und für einen Moment verschwamm die kühn geschwungene Schrift vor ihren Augen. Seit bei der Autopsie herausgekommen war, dass ihr Vater Krebs im fortgeschrittenen Stadium hatte, fragte sie sich, ob der Tauchunfall tatsächlich ein Unfall gewesen war.
    Der Brief schien zu bestätigen, dass er gewusst hatte, dass seine Tage gezählt waren, und beschlossen hatte, auf seine Weise zu gehen.
    Sie blickte zu Rick. „Hast du dasselbe bekommen?“
    Er nickte, und sie widmete sich erneut dem Inhalt des Umschlags. Ganz hinten war eine von Hand gezeichnete Karte.
    Genauer gesagt, eine halbe Karte.
    „Was ist das?“, fragte sie, weil sie die Kritzeleien ihres Vaters am Rand nicht entziffern konnte.
    „Die andere Hälfte hier von“, erklärte Rick, zog ein zusammengefaltetes Papier aus der Hosentasche und breitete es auf dem Couchtisch aus.
    Diana beugte sich vor. „Ist das eine … Schatzkarte?“
    Rick lächelte. „So ähnlich. Darauf sind die Stellen eingezeichnet, an denen das Schiff von Captain Inigo Alvarez gesunken sein könnte. La Sirena. “
    Mit angestrengter Miene versuchte Diana, sich an ihr Schulspanisch zu erinnern. „Die …?“
    „ Die Meerjungfrau“ , half Stella zu übersetzen.
    „Wie aufregend“, seufzte Diana. „Inigo Alvarez …“ Sie ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. „Klingt sexy.“
    Rick lachte. „Das war er auch. Ein Pirat des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts, der als Robin Hood der sieben Weltmeere galt. Er nahm von den Reichen und gab es den Armen.“
    Stella bedachte Rick mit einem tadelnden Blick. „Robin Hood der sieben Weltmeere …“ Sie schüttelte missbilligend den Kopf. „Das ist nur Seemannsgarn, und das weißt du. Ermutige sie nicht noch.“
    „Schade“, meinte Diana bedauernd.
    „Okay, vielleicht war er genauso blutrünstig und skrupellos wie die anderen, aber es gibt genug historische Quellen, die seine Existenz und die der Sirena belegen“, sagte Rick ruhig. „Früher hast du auch daran geglaubt“, erinnerte er Stella.
    Sie hatten beide daran geglaubt. Jeder Bergungsunternehmer schien eine Geschichte über den geheimnisumwitterten Captain Alvarez zu kennen, und als Kinder hatte sie jede einzelne aufgesogen, bis der Pirat in ihrer Fantasie zum Leben erwacht war. Rick nahm die Unterlagen, die der Karte beigelegt waren, dieselben wie in seinem Umschlag: Nathans Nachforschungen über den Seeräuber, der sie beide fasziniert hatte.
    „Was ist aus ihm geworden?“, wollte Diana wissen.
    „Er ist einfach verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt“, erzählte Rick. „Damals kursierten Gerüchte, La Sirena sei bei einem Sturm gesunken, voll beladen mit erbeuteten Schätzen.“
    „Wo?“, flüsterte Diana gebannt, während Stella sich betont gleichmütig zurücklehnte. „Irgendwo hier, stimmt’s?“, hakte sie nach, während sie Stellas Hälfte der Karte nahm und beide Teile auf dem Tisch zusammenfügte.
    Rick schüttelte den Kopf. „Offenbar hat Nathan das geglaubt. Niemand weiß das genau, aber Nathan hatte als Schatzsucher einen siebten Sinn, und wenn er glaubt, dass Inigos Schiff hier irgendwo liegt, dann wette ich, da ist was dran.“
    „Warum hat er dann nicht selbst danach gesucht?“ Stella stand auf und ging zur Küchenspüle, um ihr fast volles Weinglas auszukippen. Plötzlich war sie wütend auf ihren Vater.
    Wenn er gewusst hatte, dass er sterben würde, warum hatte er ihr nichts gesagt? Warum hatte er sich keiner Therapie unterzogen? Warum war er nicht nach Hause gekommen?
    „Wann hätte er die Zeit haben sollen, Stella, bei so vielen anderen Projekten?“
    Der Vorwurf in seiner Stimme ließ sie aufblicken, und plötzlich fühlte sie sich schuldig. Sie hatten beide gewusst, dass Nathan vorhatte, Inigos Schatz zu finden … eines Tages … wenn er in Rente ging …
    „Warum zum Teufel hat er uns je eine Hälfte der Karte gegeben? Er muss doch gewusst haben, dass ich dir meine gebe.“
    Rick stand auf und kam auf sie zu. „Ich glaube, er wusste, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, und vielleicht war das seine Art, dafür zu sorgen, dass wir in Kontakt bleiben. Ich glaube, er wollte, dass wir den Schatz gemeinsam suchen, und ich finde, wir sollten seinen Wunsch respektieren. Was meinst du? Die Wettervorhersage ist günstig. Willst du mit mir auf Schatzsuche gehen?“
    Stella starrte Rick an. „Bist du verrückt? Meine Lektorin kriegt
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