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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe
Autoren: Amy Andrews
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Suche nach äußeren Erkennungszeichen, aber auch so wussten sie, dass sie auf etwas ganz Besonderes gestoßen waren.
    In ehrfürchtigem Schweigen umkreisten sie das von Korallen verkrustete Wrack. Adrenalin pumpte durch ihre Adern, als die Bedeutung des Fundes immer offensichtlicher wurde. Sie versuchten nicht hineinzugehen – das kam später, nachdem sie genauere Untersuchungen angestellt hatten. Zu viele Taucher waren schon in Wracks ums Leben gekommen, auf keinen Fall durften sie jetzt zu leichtsinnig sein.
    Außerdem war, wie Nathan ihnen immer eingetrichtert hatte, ein Schiffswrack ein geweihter Ort. Die letzte Ruhestätte der armen Seelen, die damit untergegangen waren, und als solche musste es mit Respekt behandelt werden.
    Sie entdeckten eine Galionsfigur, als der Bug in Sicht kam, doch sie war zu vermodert und bewachsen, um zu erkennen, ob es die berüchtigte lachende Meerjungfrau von Inigo Alvarez’ Schiff war. Ein Namensschild war nirgends zu sehen.
    Natürlich. Das wäre ja auch zu einfach gewesen.
    Rick und Stella tauchten zu der Stelle, wo das geisterhafte Schiff im Felsen festsaß. Rick war dabei den Schaden zu begutachten, da sah Stella etwas im Schein der Fackeln reflektieren. Ihr Herz pochte laut in der Unterwasser-Stille, während sie die Hand nach dem Gegenstand ausstreckte und ihn aufhob.
    Eine Goldmünze.
    Als Rick sich umdrehte, strahlte Stella über das ganze Gesicht und hielt die Münze hoch.
    Es war echtes Gold und in gutem Zustand. Im Gegensatz zu Bronzemünzen, die vom Salz zersetzt wurden, hielten sich reine Goldmünzen im Wasser meist unbeschadet.
    Es war eine spanische Münze.
    Trotzdem war das noch kein Beweis dafür, dass es sich um die Sirena handelte. Das würden Archäologen entscheiden müssen. Aber es war ein weiteres starkes Indiz.
    Rick erwiderte ihr Lächeln und nahm sie fest in den Arm.
    Ein paar Stunden später waren sie wieder an Bord und hatte die Behörden verständigt. Rick hatte ein Meeresarchäologen-Team angefordert und kümmerte sich um die Bergungserlaubnis.
    Stella stand an Deck und blickte in die Ferne zur Markierungsboje, als Rick hinter ihr auftauchte. Sie trug ein ärmelloses Top und einen Sarong, und er drückte ihr die gekühlte Champagnerflasche, die sie nur für diesen Anlass in Cairns gekauft hatten, an die eine Schulter und küsste die andere.
    Stella erschrak, dann drehte sie sich um und sank in seine Arme. „Danke“, flüsterte sie.
    Rick hielt sie ganz fest, während das Boot sanft auf den Wellen tanzte. Und er begriff, dass Nathans Traum ihr ebenso viel bedeutet hatte wie ihm.
    „Ich habe nachgedacht“, erklärte sie. „Wenn es sich bestätigt, dass es die Sirena ist, würde ich gern Dads Asche hier verstreuen.“
    Nathan hatte sich immer gewünscht, dass seine Asche über dem Meer verstreut würde, doch bisher war Stella noch nicht bereit gewesen, ihn gehen zu lassen.
    „Gute Idee.“ Er lächelte. „Lass uns auf Nathan anstoßen“, schlug er vor.
    Sie lösten sich voneinander, und er reichte ihr die Champagnerflöten. Der Knall des Korkens verlor sich in den Weiten des Meeres, und Rick füllte eilig die Gläser.
    „Auf Dad“, sagte Stella und erhob das Glas.
    Rick nickte, und sie stießen an. „Auf Nathan.“
    Er sah ihr zu, als sie an der prickelnden Flüssigkeit nippte, und sie lächelte ihn an. Die Brise erfasste ihr fast getrocknetes blondes Haar, und das Meer glitzerte hinter ihr wie Champagnerperlen. Sie sah aus wie eine Meerjungfrau, eine Sirena , und er fühlte sich glücklich.
    „Was?“, fragte Stella, als sie seinen Blick bemerkte.
    „Ich glaube, ich liebe dich“, murmelte er.
    Die Worte kamen wie von selbst, und er machte sich nicht die Mühe, sie zurückzunehmen, denn er wusste plötzlich, dass es die Wahrheit war. Er liebte sie wirklich.
    Er hatte sie schon immer geliebt.
    Stella blinzelte. „Okay … du hast genug Champagner gehabt“, scherzte sie.
    Er lachte, dann wurde er ernst und blickte ihr forschend ins Gesicht. „Tut mir leid, ich weiß, das kommt ein bisschen plötzlich, aber … andererseits auch nicht. Es läuft schon lange darauf hinaus.“
    Stella begriff, dass er es ernst meinte. Ihr Herz stolperte. „Aber … ich dachte, das Meer, das alles hier …“ Sie breitete die Arme aus. „… ist deine große Liebe.“
    Rick schüttelte den Kopf. „Ohne dich ist das alles bedeutungslos.“
    Stellas Herz schepperte wie ein Gong. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Dass sie ihn auch liebte, war
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