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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)
Autoren: Dean Koontz
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geschickt darin, Kummer zu heucheln, und die Wahrscheinlichkeit, dass eine beliebige Statue der Jungfrau Maria Tränen vergoss, war weitaus höher, als dass es einer derjenigen tat, die in den Schöpfungstanks entstanden waren.
    Als der neue Bucky mit der Kamera in der Hand die Treppe hinuntereilte, fand er Janet und den Pizzalieferanten im Wohnzimmer. Sie hatte die Leiche auf einen eleganten Polstersessel gesetzt. Sie selbst saß auf der Sessellehne und hatte das Haar des Toten mit einer Hand gepackt, um seinen Kopf für die Kamera hochzuhalten.
    Sie beförderten den Leichnam auf das Sofa, wo sich Janet neben ihn setzte, und dann auf einen Barhocker im Arbeitszimmer, wo Janet seinen Kopf schlaff an ihre Schulter rollen ließ, als sei der Pizzalieferant betrunken. Sie zerrten den Leichnam zu etlichen anderen Orten im Haus, fotografierten ihn mit Damenhüten auf dem Kopf, zogen ihn dann nackt aus und bekleideten ihn für ein paar weitere Schnappschüsse mit Damenunterwäsche.
    Nichts von alledem brachte sie zum Lachen. Die Angehörigen der Neuen Rasse waren fähig, überzeugendes Gelächter hervorzubringen, aber ihre Fröhlichkeit war nicht echt. Sie taten, was sie mit dem Toten taten, weil ihr Hass auf die Alte Rasse gewaltig war, und das schien ihnen eine gute Ausdrucksweise für ihren Hass zu sein.
    Der Hund folgte ihnen bei diesem Fototermin von einer Örtlichkeit zur anderen, blieb in den Türen verschiedener Zimmer stehen und beobachtete sie, kam aber nie näher.
    Schließlich zogen sie den Pizzatypen wieder nackt aus, banden ihm einen Strick um den Hals, hievten ihn über einen Querbalken im Fernsehzimmer und ließen ihn dort baumeln wie einen großen Fisch an einer Messlatte im Hafen. Janet stellte sich neben den Leichnam, als sei sie stolz auf ihren Fang.
    »Ich glaube, ich weiß, was wir gerade tun. Willst du es wissen?«, fragte sie.
    Dieses ganze Benehmen war Bucky ebenso vernünftig erschienen wie ihr, obgleich er nicht wusste, warum. »Was tun wir denn?«, fragte er.
    »Ich glaube, wir haben unseren Spaß.«
    »Könnte es sein, dass das so geht?«
    »Ich glaube schon«, sagte Janet.
    »Jedenfalls ist es interessanter als alles andere, was wir jemals getan haben. Was willst du sonst noch mit ihm anstellen? «
    »Er fängt an, mich zu langweilen«, sagte Janet. »Ich glaube, es ist jetzt wirklich an der Zeit, ins Nebenhaus zu gehen und die Bennets umzubringen.«
    Der ursprüngliche Bucky hatte zwei Schusswaffen im Haus aufbewahrt. »Willst du eine Pistole mitnehmen und ihnen die Gesichter wegpusten?«
    Janet dachte darüber nach, schüttelte dann aber den Kopf. »Das klingt nicht lustig genug.«
    »Möchtest du es lieber mit einem Messer oder mit diesem Schwert aus dem Bürgerkrieg tun, das in meinem Arbeitszimmer an der Wand hängt?«
    »Jetzt weiß ich, was ich will«, sagte Janet. »Ich will sie beide einfach mit meinen bloßen Händen erledigen.«
    »Du willst sie erdrosseln?«
    »Das kenne ich doch schon, das können wir abhaken.«
    »Was hast du denn dann mit ihnen vor?«
    »Oh, ich habe so um die tausend Ideen.«
    »Soll ich die Kamera mitnehmen?«, fragte er.
    »Unbedingt. Die Kamera muss mit.«
    »Vielleicht können wir all diese Schnappschüsse in ein Album kleben«, schlug Bucky vor. »So machen das die Leute.«
    »Das würde mir gefallen. Aber wir sind nicht wirklich Leute.«
    »Ich wüsste nicht, warum wir kein Fotoalbum haben sollten. In vieler Hinsicht sind wir Leuten ähnlich .«
    »Wenn man davon absieht, dass wir ihnen überlegen sind. Wir sind die Superrasse.«
    »Wir sind die Superrasse«, stimmte Bucky ihr zu. »Bald werden wir die Welt beherrschen und den Mond und den Mars kolonialisieren. Uns wird das Universum gehören. Also scheint es, als könnten wir ein Fotoalbum haben, wenn wir das tatsächlich wollten. Wer könnte es uns denn verbieten? «
    »Niemand«, sagte Janet.

3.
    Ripley war allein in der Großküche in den Händen der Barmherzigkeit . Er saß auf einem Hocker an einer der freistehenden Edelstahlinseln, riss mit den Händen einen drei Pfund schweren Schinken auseinander und stopfte ihn sich in großen Brocken in den Mund.
    Ein durchschnittlicher Mann der Neuen Rasse musste
fünftausend Kalorien pro Tag zu sich nehmen, das Zweieinhalbfache dessen, was für einen Durchschnittsmann der Alten Rasse erforderlich war. In der letzten Zeit hatte Ripley Fressgelage veranstaltet und auf einen Schlag zehntausend Kalorien und sogar mehr in sich hineingestopft.
    Das Zerreißen war
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