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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)
Autoren: Dean Koontz
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reinlassen«, beteuerte ihm Janet. »Wir werden sagen, es sei etwas ganz Fürchterliches passiert und wir müssten dringend mit ihnen reden. Das tun Nachbarn nämlich – sie trösten sich gegenseitig, wenn fürchterliche Dinge passieren.«
    Hinter den Türen zur Veranda und den Falten der Seidenvorhänge schimmerte weiches bernsteinfarbenes Licht in den vorderen Zimmern.
    Als sie die Stufen zur Veranda hinaufstiegen, sagte Bucky: »Was ist denn Fürchterliches passiert?«
    »Ich habe den Pizzalieferanten umgebracht.«
    »Ich glaube nicht, dass sie uns reinlassen, wenn wir ihnen das erzählen.«
    »Wir werden es ihnen nicht erzählen. Wir werden einfach nur sagen, es sei etwas Fürchterliches passiert.«
    »Etwas Fürchterliches, aber nichts Bestimmtes«, stellte Bucky klar.
    »Ja, genau.«
    »Wenn das klappt, müssen sie erstaunlich vertrauensselige Leute sein.«
    »Bucky, wir sind keine Fremden. Sie sind unsere Nachbarn . Außerdem lieben sie uns.«
    »Sie lieben uns?«
    Vor der Tür senkte Janet ihre Stimme. »Vor drei Tagen waren wir abends zum Barbecue hier. Helene hat gesagt: ›Wir sind ganz vernarrt in euch beide.‹ Erinnerst du dich nicht mehr?«
    »Aber sie hatten getrunken. Helene war nicht mal halbwegs nüchtern, als sie das gesagt hat.«
    »Sie hat es trotzdem ernst gemeint. Sie lieben uns, und sie werden uns reinlassen.«
    Bucky wurde plötzlich argwöhnisch. »Wie können sie uns lieben? Wir sind noch nicht mal die Leute, für die sie uns halten.«
    »Sie wissen nicht, dass wir nicht die Leute sind, für die sie uns halten. Sie werden es noch nicht einmal dann wissen, wenn ich anfange, sie zu töten.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Vollkommen«, sagte Janet und drückte auf die Klingel.
    »Ist die Alte Rasse wirklich so leichtgläubig?«
    »Sie sind Schlappschwänze«, behauptete Janet.
    »Schlappschwänze?«
    »Totale Schlappschwänze.« Auf der Veranda ging das Licht an, und Janet sagte: »Hast du deine Kamera?«
    Während Bucky die Kamera aus seiner Hosentasche zog, tauchte Helene Bennet hinter einem schmalen Fenster links neben der Tür auf und blinzelte überrascht, als sie die beiden sah.
    Janet erhob ihre Stimme, damit sie durch die Glasscheibe zu hören war, und sagte: »Oh, Helene, es ist etwas ganz Fürchterliches passiert.«
    »Janet hat den Pizzalieferanten umgebracht«, sagte Bucky so leise, dass Helene es nicht hören konnte. Er tat es nur,
damit seine Frau sich freute, denn das schien ihm eine Bemerkung von der Sorte zu sein, die man machte, wenn man seinen Spaß hatte, und sie waren noch nie so dicht daran gewesen, ihren Spaß zu haben.
    Sorgenfalten erschienen auf Helenes Gesicht. Sie trat von dem Fenster zurück.
    Als Bucky hörte, wie Helene den ersten der beiden Türriegel öffnete, sagte er zu Janet: »Tu etwas Spektakuläres mit ihr.«
    »Ich hasse sie so sehr«, erwiderte Janet.
    »Ich hasse sie auch«, sagte Bucky. »Ich hasse ihn. Ich hasse sie alle. Tu etwas ganz Erstaunliches mit ihr.«
    Helene schob den zweiten Riegel zurück, machte die Tür auf und trat zur Seite, um die beiden einzulassen. Sie war eine attraktive Blondine mit einem netten Grübchen in der rechten Wange, doch von dem Grübchen war jetzt nichts zu sehen, weil sie nicht lächelte.
    »Janet, Bucky, ihr wirkt am Boden zerstört. O Gott, ich fürchte mich davor zu fragen, was passiert ist.«
    »Etwas Fürchterliches ist passiert«, sagte Janet. »Wo ist Yancy?«
    »Er ist draußen auf der Veranda hinter dem Haus. Wir genehmigen uns gerade einen Schlummertrunk und hören uns Etta James an. Was ist passiert, meine Liebe, was fehlt euch?«
    Bucky schloss die Haustür hinter sich und sagte: »Etwas Fürchterliches ist passiert.«
    »Oh, nein«, sagte Helene mit besorgter Stimme. »Wir mögen euch beide schrecklich gern. Ihr seht so aus, als hättet ihr einen schweren Schlag einstecken müssen. Außerdem seid ihr klatschnass, ihr tropft das ganze Parkett voll. Was ist passiert?«
    »Etwas Fürchterliches ist passiert, aber nichts Bestimmtes«, sagte Bucky.
    »Hast du die Kamera bereit?«, fragte Janet.
    »Bereit«, erwiderte Bucky.
    »Die Kamera?«, fragte Helene.
    »Wir wollen es für unser Fotoalbum festhalten«, sagte Janet und tat Helene etwas an, was spektakulärer war als alles, was sich Bucky hätte ausmalen können.
    Tatsächlich war es sogar so spektakulär, dass er sprachlos dastand, die Kamera vergessen hatte und es verpasste, das weitaus Beste von allem auf Schnappschüssen festzuhalten.
    Janet war eine
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