Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)
Autoren: Dean Koontz
Vom Netzwerk:
worden waren.
    Erika vier kam aus der Meute auf ihn zu, blieb dicht vor ihm stehen und sah ihm in die Augen, ohne sich einschüchtern zu lassen. Sie hob eine Faust, als wollte sie ihn schlagen, ließ sie jedoch wieder sinken, ohne zugeschlagen zu haben. »Ich bin nicht so niederträchtig wie du«, sagte sie und wandte sich ab.
    Und dort war Carson O’Connor, und hinter ihr stand Maddison mit einer Hand auf ihrer Schulter, an ihrer Seite ein Deutscher Schäferhund. Sie sagte: »Machen Sie sich gar nicht erst die Mühe, mich anzulügen. Ich weiß, dass mein Vater etwas gesehen hat, was ihn auf Ihre Spur geführt hat. Sie haben Ihren Zombies befohlen, ihn und meine Mutter zu töten.«
    »Ich habe sie beide persönlich getötet«, sagte Victor. »Und er hat wie ein kleiner Junge um sein Leben gebettelt.«
    Sie lächelte und schüttelte den Kopf. »Er hat um das Leben meiner Mutter gefleht, da bin ich mir ganz sicher. Für sie hätte er sich erniedrigt. Aber er hat nie um sein eigenes Leben gefleht. Schmoren Sie in der Hölle.«
     
    Das Buch verhöhnte James ebenso sehr, wie es zuvor die Kristallkugel getan hatte. Er lief mit zunehmender Frustration in der Bibliothek des Hauses Helios auf und ab.
    »Ich kenne den Weg zum Glück«, sagte das Buch.
    »Ich schwöre es dir, wenn du das noch ein einziges Mal sagst, reiße ich dich in Stücke.«
    »Ich werde dir sagen, wie du den Weg zum Glück findest.«
    »Dann sag es mir.«
    »Du solltest dir vorher besser einen Drink genehmigen«, sagte das Buch.
    In einer Ecke der Bibliothek war eine gut bestückte Hausbar eingerichtet. James legte das Buch lange genug hin, um sich einen doppelten Whiskey einzuschenken und ihn hinunterzustürzen. Als er das Buch wieder in die Hand nahm, sagte es: »Vielleicht wärst du besser dran, wenn du einfach wieder in die Dienstbotenunterkünfte zurückgehst und dich ins Bett legst.«
    »Sag mir den Weg zum Glück«, beharrte James.
    »Geh zurück, setz dich an den Küchentisch, stich dir mit der Fleischgabel in die Hand, und sieh beim Heilen zu.«
    »Sag mir den Weg zum Glück.«
    »Das mit der Fleischgabel schien dir Spaß zu machen.«
    Seit er den Whiskey gekippt hatte, hatte James während seines Wortwechsels mit dem verzauberten Buch in den Spiegel hinter der Bar und nicht auf das Buch in seinen Händen geblickt.
    Sein Spiegelbild ließ ihn erkennen, dass beide Stimmen seine eigene waren und dass das Buch, wie vielleicht schon die Kristallkugel vor ihm, gar nicht sprach.
    »Sag mir den Weg zum Glück«, beharrte James.
    Und im Spiegel sah er sich selbst sagen: »Für dich ist der einzige Weg zum Glück der Tod.«
     
    Die enorme Collage aus Abfällen zog sich über die Wände und den Boden der riesigen unterirdischen Kammer. Der Ort war geheimnisvoller als jeder andere, den Victor je zuvor gesehen hatte.
    In der Mitte des Raumes war ein Grab vorbereitet worden: drei Meter lang, einen Meter achtzig breit, sechs Meter tief. Neben dieser Vertiefung erhob sich ein riesiger Müllberg, der aus der Grube geschaufelt worden war, ein stinkender Haufen faulender Gegenstände aller Art.
    Als sie ihn zu seinem Grab geleiteten, nachdem sie ihm die Hände auf den Rücken gebunden hatten, sprach er die Todesworte, doch keiner von ihnen fiel tot um. Irgendwie waren sie befreit worden.
    Nick Frigg, der Boss der Müllkippe, schnallte Victor einen Metallkragen um den Hals, und Victor bettelte nicht um Gnade.
    Eine beschränkte Epsilon befestigte ein Stromkabel an dem Kragen.
    Victor vermutete, das Kabel führte bis an die Oberfläche und würde von der Stromversorgung der Müllkippe gespeist.
    »Ich werde nicht betteln«, teilte er ihnen mit. »Ihr verdankt mir eure Existenz. Und wenn ich sterbe, wird auch jedes Geschöpf sterben, das ich jemals erschaffen habe.«
    Die Menge starrte ihn schweigend an. Sie bezeichneten ihn nicht als Lügner, und sie verlangten auch keine Erklärungen.
    »Ich bluffe nicht«, warnte er sie. »Durch meinen modifizierten Körper winden sich Kabel, wie ihr wisst. Ich erhalte regelmäßig eine elektrische Ladung, speichere sie in Batteriezellen in meinem Torso und verwandele sie dann, wenn ich sie brauche, in eine andere lebenserhaltende Energie. Viele von euch wissen, dass das wahr ist.«
    Er konnte ihnen ansehen, dass sie es wussten.
    »Wenn ich sterbe, senden diese Zellen ein Signal aus, das via Satellit an jeden weitergeleitet wird, der aus dem Fleisch der Neuen Rasse gemacht ist, an jede wandelnde Fleischmaschine. Und ihr werdet
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher