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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition)
Autoren: Dan Wells
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dass alle auf ähnliche Weise mit einem Namen und einem weiteren Begriff beschriftet waren, wenngleich die meisten anderen Bezeichnungen erheblich länger waren: BETRIEBSLEITUNG , VERKAUF , MARKETING . Handelte es sich um Titel? Waren es Abteilungen? Der Begriff IT war offenbar eine Abkürzung, deren Bedeutung Kira allerdings nicht kannte. Interne … Testanlage. Sie schüttelte den Kopf. Dies war kein Labor, und Afa Demoux war kein Wissenschaftler gewesen. Was hatte er hier getan? War er wirklich hergekommen, um die eigene Büroausstattung zu bergen? Oder war seine Arbeit so wichtig oder gefährlich gewesen, dass ein anderer sich die Mühe gemacht hatte, die Gegenstände zu stehlen? Um eine willkürliche Plünderung hatte es sich gewiss nicht gehandelt. Niemand stieg einundzwanzig Stockwerke hoch, um ein paar Computer mitzunehmen, die er auch im Erdgeschoss hätte finden können. Wer auch immer hier gewesen war, hatte in voller Absicht genau diese Computer mitgenommen – weil etwas Wichtiges darin gespeichert war. Aber wer? Afa Demoux? Jemand aus East Meadow? Ein Partial?
    Wer sonst hatte sich hier eingemischt?

3
    »Hiermit ist die Sitzung eröffnet.«
    Marcus stand hinten im Saal und verrenkte sich den Hals, um die Menschenmenge zu überblicken, die sich hier versammelt hatte. Die Senatoren konnte er gut erkennen – Hobb, Kessler und Tovar, dazu ein neuer, dessen Namen er nicht kannte. Sie saßen an einem langen Tisch auf der Bühne, die beiden Angeklagten waren jedoch nirgends zu sehen. Das Rathaus, das sie früher für solche Sitzungen benutzt hatten, war vor zwei Monaten einem Angriff der Stimme zum Opfer gefallen, lange bevor Kira das Heilmittel für die RM -Seuche entdeckt und die Stimme sich wieder dem Rest der Gesellschaft angeschlossen hatte. Da der alte Saal zerstört war, mussten sie nun die Aula der alten East Meadow High School benutzen. Die Schule war vor einigen Monaten geschlossen worden, also warum nicht? Natürlich, dachte Marcus. Die Gebäude bleiben, auch wenn sich alles andere verändert. Der ehemalige Anführer der Stimme zählte jetzt zu den Senatoren, und zwei ehemalige Senatoren waren angeklagt. Marcus stellte sich auf die Zehenspitzen, aber die Aula war gerammelt voll, und alle Zuschauer mussten stehen. Anscheinend waren sämtliche Einwohner von East Meadow gekommen, um Weists und Delarosas Verhandlung zu verfolgen.
    »Mir wird schlecht.« Isolde hielt sich an Marcus’ Arm fest. Er stellte sich vorsichtshalber wieder mit dem ganzen Fuß auf den Boden und grinste über Isoldes Morgenübelkeit. Dann schnitt er eine schmerzliche Grimasse, weil sie energisch zupackte und ihm die Fingernägel in die Haut bohrte. »Hör auf, mich auszulachen!«, zischte sie.
    »Ich habe doch gar nicht laut gelacht.«
    »Ich bin schwanger«, erklärte Isolde. »Ich besitze unglaublich scharfe Supersinne und rieche deine Gedanken.«
    »Du riechst sie?«
    »Es ist eine stark eingeschränkte Superkraft«, gab sie zu. »Aber ehrlich, bring mich rasch an die frische Luft! Sonst wird es in diesem Raum noch unerträglicher, als es ohnehin schon ist.«
    »Willst du ganz nach draußen?«
    Isolde schüttelte den Kopf, schloss die Augen und atmete tief durch. Einen Bauch sah man noch nicht, aber die Morgenübelkeit war schrecklich – sie hatte sogar Gewicht verloren, statt zuzulegen, weil sie nichts im Magen behalten konnte. Schwester Hardy hatte ihr mit stationärem Aufenthalt im Krankenhaus gedroht, falls sich ihr Zustand nicht bald besserte. Sie hatte eine Woche freigenommen, um auszuspannen, und das hatte ein wenig geholfen. Allerdings war sie viel zu stark politisch interessiert, um einer solchen Verhandlung fernzubleiben. Marcus sah sich in der Aula um, bemerkte in der Nähe einer offenen Tür einen Sitzplatz und schob sie hinüber.
    »Entschuldigung, Sir«, sagte er leise, »dürfte meine Freundin den Stuhl besetzen?«
    Obwohl der Mann nicht einmal darauf saß, funkelte er Marcus böse an. »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst«, entgegnete er leise. »Und jetzt halt den Mund, damit ich zuhören kann!«
    »Sie ist schwanger.« Er nickte erfreut, als sich das Verhalten des Mannes schlagartig änderte.
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?« Der Flegel trat sofort zur Seite und bot Isolde den Stuhl an. Dann entfernte er sich, um sich einen anderen Stehplatz zu suchen. Das funktioniert jedes Mal, dachte Marcus. Auch nach der Aufhebung des Zukunftsgesetzes, das Schwangerschaften für alle Frauen verbindlich gemacht
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