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Föhn mich nicht zu

Föhn mich nicht zu

Titel: Föhn mich nicht zu
Autoren: Stephan Serin
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Vormittagen in der Woche statt, in der Regel an den Schulen
     der Fachseminarleiter. Anders als beim Allgemeinen Seminar nehmen an einem Fachseminar Referendare unterschiedlicher Ausbildungsstände
     (1., 2., 3. oder 4.   Semester) teil. Die Auszubildenden, die schon länger dabei sind, sollen den |251| Neuankömmlingen ihre Erfahrungen weitergeben, indem sie sie zum Beispiel warnen, dass man im Seminar nichts lernt und nur
     schlechte Noten erhält, weshalb man es besser zum Ende des ersten Semesters wechselt.
     
    Fachseminarleiter: Neben ihrer Tätigkeit als Lehrer leiten sie ein Fachseminar, in dem sie Referendare in einem Fach ausbilden sowie bewerten.
     Für diese Tätigkeit erhalten sie Entlastungsstunden bei ihren normalen Unterrichtsverpflichtungen. Sie sind verpflichtet,
     ihre Seminarteilnehmer mehrmals pro Semester bei sich hospitieren zu lassen. In diesen Hospitationen können sich die Referendare
     ein Bild davon verschaffen, dass ihre Ausbilder auch keinen besseren Unterricht hinbekommen als sie selbst. In den anschließenden
     Auswertungen sind die Referendare dazu angehalten, sich möglichst lobend zu den eigentlich nur mittelmäßigen bis schlechten
     Vorführstunden der Fachseminarleiter zu äußern, um die Seminarleiter nicht gegen sich aufzubringen.
     
    GEW: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
     
    Gesundbrunnencenter: Einkaufstempel mit den gleichen Ladenketten wie das Alexa und das EASTGATE. Wesentliches Distinktionsmerkmal zu diesen: Es
     liegt im Bezirk Wedding.
     
    Hangman: Buchstabenspiel, bei dem sich zwei Mannschaften abwechselnd Worte überlegen, deren nur durch Striche an der Tafel markierte
     Buchstaben von der jeweiligen Mannschaft aufgeschlüsselt werden müssen, bis sie die Begriffe lösen kann. Wird ein falscher
     Buchstabenvorschlag gemacht, beginnt ein Spieler der Wortmannschaft einen Galgen mit einem Gehängten zu zeichnen. Ist die
     Zeichnung fertig und das Wort noch nicht gefunden, erhält die Ratemannschaft keinen Punkt. Bis in die Oberstufe hinein ist |252| Hangman der Klassiker unter den Schulspielen, weil Schülern und Lehrern oft nichts anderes einfällt, um die letzte Stunde
     vor den Ferien herumzubekommen. Synonyme: Galgenmännchen, Galgenraten, Galgenbaum, Galgenmann.
     
    Hauptseminarleiter: Ehemaliger Lehrer, der sich über den Zwischenschritt Fachseminarleiter vor heutigen Schülergenerationen in Sicherheit gebracht
     hat und nun Referendare im Allgemeinen Seminar ausbildet, deren Dienstvorgesetzter er ist. Formal ist er eigentlich kein Hauptseminarleiter,
     sondern der Leiter des Allgemeinen Seminars beziehungsweise der Leiter des jeweiligen Schulpraktischen Seminars. Weil die
     Aussprache des Titels «Leiter des 2.   Schulpraktischen Seminars Charlottenburg-Wilmersdorf» aber dreißig Sekunden dauern würde, hat sich der Begriff «Hauptseminarleiter»
     eingebürgert. Der Hauptseminarleiter verteilt die Referendare seines Seminars auf die in seinem Zuständigkeitsbereich liegenden
     Schulen und unterweist sie in allgemeindidaktischen, methodischen, schulrechtlichen sowie sonstigen ausbildungsrelevanten
     Fragen. Bei allen wichtigen Vorkommnissen muss er als Erster vom Lehramtsanwärter kontaktiert werden, zum Beispiel bei Erkrankungen,
     Problemen mit der Schule, beim Wunsch des Referendars, einer Nebentätigkeit nachzugehen, oder beim Wechsel des Freundes/​der
     Freundin. Er entscheidet auch, was objektiv gesehen guter Unterricht ist, was sich allerdings oft nicht mit den Vorstellungen
     anderer Hauptseminarleiter und der Fachseminarleiter deckt und sich außerdem alle paar Jahre ändert.
     
    Hospitation: Der Besuch einer Stunde eines anderen Lehrers zur Beobachtung bestimmter Unterrichtsaspekte wie Lehrerhandeln, Schülerhandeln
     oder Methoden- und Medieneinsatz. Auch der Haupt- oder der Fachseminarleiter hospitieren, indem sie den Unterricht des Referendars
     besuchen.
     
    |253| Kompetenzen: Das sind «die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte
     Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen (d.   h. absichts- und willensbezogenen) und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen
     erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können». 26 Jede Stunde soll einen Beitrag zur längerfristigen Kompetenzentwicklung der Schüler leisten. Kompetenzschwerpunkte der Unterrichtsreihen und jeweiligen Stunden
    
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