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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer
Autoren: Shalvis Jill
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Falle.«
    » Falle ?« Mühelos und gelenkig sprang sie hinaus und tätschelte das Flugzeug. »Hör nicht auf ihn, Baby«, sagte sie liebevoll. »Du bist eine Schönheit und grundsolide.«
    »Sie... reden mit Ihrem Flugzeug?«
    »Klar.«
    Kopfschüttelnd griff er sich seine beiden Rucksäcke; den roten des Firefighters, der all seine persönlichen Dinge enthielt, und den mit der Grundausstattung. In diesem Rucksack befand sich alles, was ein Firefighter bei einem Waldbrand oder einem Flächenbrand möglicherweise da draußen
brauchte – und was er nie wieder benutzen zu müssen gehofft hatte.
    Er beäugte die scharfgezackten Bergspitzen gen Norden – zumindest das, was er durch den Rauch hindurch sehen konnte – und bemerkte mit Grausen die dichte Vegetation. Es war jetzt Ende August. Er wusste, dass sie einen unglaublich nassen Winter und seitdem keinerlei Niederschlag gehabt hatten. Mit all dem neuen, dichten, kräftigen Pflanzenwuchs waren die Dinge so schlimm, wie sie nur sein konnten.
    »Gehen wir.« Sie nickte in Richtung der beiden Metallgebäude einige hundert Meter vor ihnen, die eher wie ein alter Filmdrehort als wie ein echter Flughafen aussahen. »Es ist eine verlassene Silbermine«, sagte sie auf seine unausgesprochene Frage hin. »Aber sie verfügt über die einzige gute und solide Straße in der Gegend, mit der richtigen Länge und auch gerade genug. Perfekte behelfsmä ßige Start- und Landebahn. Fügen Sie zwei Hangars hinzu und einen einsamen Tankwart, ein Typ namens Julio, der die Maschine nur auftankt, wenn man ihm als Trinkgeld Schnaps gibt, und schon haben Sie einen Flughafen.«
    »Richtig.«
    Sie zuckte die Achseln. »He, es funktioniert. Also...« Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß und erweckte in ihm irgendwie den Drang, sich aufrechter hinzustellen. »Immerhin haben Sie keine Spucktüte gebraucht.«
    »Ich bin stärker, als ich aussehe«, äffte er sie nach.
    Sie lächelte, offensichtlich war ihr ihre Direktheit nicht peinlich, was sowohl erfrischend als auch ein wenig verblüffend war. »Sie sehen immer noch etwas grün, aber kräftig genug aus«, entschied sie. »Sie werden diese Stärke brauchen bei dem, was vor Ihnen liegt.«

    Als wäre sein Magen nicht schon schwach genug, überschlug er sich erneut. Es war so lange her. Ein Jahr.
    Ein ganzes Leben.
    Und es hätte noch länger gedauert, wenn Brody nicht interveniert hätte.
    Der Gedanke an seinen Bruder, der wahrscheinlich in diesem Moment am Strand herumgammelte, Bikinipuppen schöne Augen machte und sich ins Fäustchen lachte über seinen Streich, ließ Griffin mit den Zähnen knirschen. »Bringen wir es einfach hinter uns. Führen Sie mich zum Feuer.«
    »Oh nein. Mein Job war, Sie hierherzubringen.« Sie wandte sich einem alten, verwitterten Burschen zu in abgetragenem Overall und mit einer tief über die Augen gezogenen Kappe und nickte, als er zur Zapfsäule wies. » Gracias «, sagte sie und reichte ihm eine braune Tüte, die zweifellos den gewünschten Schnaps enthielt.
    Julio offenbar.
    »Viel Glück, Supermann«, sagte sie zu Griffin über die Schulter hinweg, als sie zurück zum Flugzeug marschierte.
    »Warten Sie.« Er starrte sie verblüfft an. »Sie fliegen weg?« Er mochte sie nicht, vor allem weil sie über die Mittel verfügte, ihn hierher geschafft zu haben, aber sie war auch seine einzige Verbindung hier unten.
    »Keine Sorge. Tom Farrell wird jede Minute hier sein, um Sie abzuholen.«
    Sie hatte ihm jetzt mehrfach gesagt, dass er sich keine Sorgen machen sollte. Er hasste diese Worte. »Tom?«
    »Der Postbote.« Sie legte den Kopf schief. »Ich höre ihn bereits.«
    »Was? Wo?«
    »Schhh.« Sie lauschte noch angestrengter. »Jawohl, das
ist sein Jeep. Ich hoffe um Ihretwillen, dass er die Bremsen repariert hat.«
    Zwei Sekunden später donnerte ein Jeep direkt auf die »Landebahn« und kam schlitternd einen Meter vor dem Flugzeug zum Halten. Er hatte keine Fenster, keine Kotflügel, kein Dach, und was möglicherweise einmal eine kirschrote Farbe gewesen war, war lange verblasst und verrostet.
    »He, Tom.« Griffins winzige Pilotin lächelte, was ihr Gesicht völlig veränderte. »Du hast diese Rostlaube gewaschen, wie ich sehe.«
    »Nein.« Tom hüpfte heraus. Er war um die fünfzig, hatte einen kräftigen, langen Körper, langes, graublondes Haar, das mit einem Lederband zusammengehalten wurde, und tiefbraune Augen. »Ich bin gestern durch den rio gefahren. Lange genug, um ihn ein bisschen auf Vordermann zu
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