Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
worden.
    Der Commander blinzelte. Diesmal, vielleicht. Während seiner Amtszeit.
    Die beinahe offene Flucht war unglücklich und kam unerwartet. Dass Korval seinen vermissten Delm in spe suchte, war sicher. Ihnen jedoch zu erlauben, Val Con yos'Phelium zu lokalisieren und zurückzufordern, wäre ein Fehler. Ein sehr schwerer Fehler.
    Ein höchst erfolgreicher Agent, Val Con yos'Phelium. Da gab es etwas in den versponnenen Korval-Genen, das seine Mitglieder zu Vorzüglichkeit anregte, was immer sie auch taten. Vor der Anpassung seiner Loyalitäten hatte Val Con yos'Phelium den Auftrag seiner Gene bis zu einem gewissen Gipfel des Erfolgs ausgeführt: Scout Commander. Ein Mann mit unbegrenzten Möglichkeiten, Pilot aus einem Clan, der Piloten züchtete; intelligent, flexibel und – nach geeignetem Training – ausnehmend tödlich; zu seiner Ausrüstung gehörte die großartigste unter den Waffen eines Agenten, die Wahrscheinlichkeitsschleife.
    Die Schleife ermöglichte einem Agenten, die Erfolgsaussichten einer Mission und die persönliche Überlebenschance zu berechnen. Gewissermaßen diente sie als Prophet kommender Handlungen und als Strategieprogramm. In ihr waren, natürlich, weitere Aufgaben implantiert, ebenso eine Selbstzerstörungsroutine. Diese Aufgaben und Subroutinen waren vorgesehen, zu gewährleisten, dass ein Agent loyal zu seiner Mission hielt, zur Abteilung und zum Plan. Es sollte einem Agenten des Wandels nicht möglich sein, die Konditionierung zu durchbrechen.
    Und doch gab es Beweise – verstörend überzeugende Beweise –, dass Val Con yos'Phelium, Delm-Abkömmling eines Clans, der anscheinend willkürliche Aktionen nur geringfügig weniger schätzte als Pilotenfähigkeiten, die Konditionierung durchbrochen hatte.
    Also war Agent Tyl Von sig'Alda entsandt worden, auf die Spur eines Gerüchts, um Val Con yos'Phelium entlang den Wegen zu einer Verbotenen Welt zu folgen, ihm den Transport zur Heimatwelt anzubieten, zwecks Nachbesprechung und Neukalibrierung. War dem Agenten bloß ein Missgeschick zugestoßen, war das zu akzeptieren. War das Missgeschick ernsthafter Natur, hatte Agent sig'Alda seinem Commander einen Körper, einen Schädel, Teile der Wirbelsäule – einen Beweis – zu bringen. Ein Agent war nichts, was man am Ende sorglos in der Galaxis herumliegen ließ. Vor allem keinen Agenten wie Val Con yos'Phelium.
    Der Commander der Agenten erreichte das Ende der Datei und schloss diese mit einem Tastendruck. Er lehnte sich in dem Stuhl zurück, der sich an seine Körperform anpasste, und schloss kurz die Augen.
    Agent sig'Alda war schon einige Zeit unterwegs. Es war klar, dass das Durchstöbern einer Lowtech-Welt nach einem Mann – oder einer Leiche – zeitraubend sein konnte. Der Commander war daher bereit, noch ein wenig länger zu warten, bevor er einen weiteren Agenten auf die Suche schickte.
    Der Commander der Agenten öffnete seine Augen, suchte den kleineren, zweiten Bildschirm.
    Dieser Schirm zeigte eine Sektorkarte. Deutlich markiert auf der Karte war die Verbotene Welt I-2796-893-44, wo Tyl Von sig'Alda Val Con yos'Phelium suchte. Ein bernsteinfarbenes Licht nahe der Welt markierte die Position von sig'Aldas Schiff, wie von dem verborgenen Pinbeam-Peilsender gemeldet. Vor einiger Zeit hatte der Sender berichtet, dass er sich auf der Welt befand, und der Commander der Agenten hatte sich zu hoffen erlaubt.
    Leider hatte das Schiff kurz darauf abgehoben, dann einige weitere Tage im Orbit herumgetrödelt; demnach musste die Fährte, die Agent sig'Alda auf die Oberfläche des Planeten gelockt hatte, sich als falsch erwiesen haben.
    Der Commander der Agenten warf einen Blick auf die Wand mit den Chronometern. Er musste in Kürze zu einer Konferenz, wo ein anderer Teil des Plans der Abteilung besprochen werden würde.
    Korvals Verbindungen zu externen Interessen waren sorgfältig zu beachten. Dem Gedanken des Commanders zufolge war Korval geschrumpft bis zu dem Punkt, dass sie zu wenige waren, um auf ihre eigene Sicherheit zu achten. Also ein Testfall. Es würde Korval nicht guttun, sollte die Dutiful Passage fallen.
    Mit den Händen auf den Armlehnen schob der Commander seinen Stuhl zurück, schaute auf den Schirm mit dem Peilsender und gefror.
    Denn das Licht des Senders war nicht länger das beschauliche bernsteinfarbene Anzeichen für eine stabile Position. Es loderte jetzt grün auf der Sternenkarte, sein Glühen verfinsterte die von seinen Ureinwohnern »Vandar« genannte Welt.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher