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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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wieder seine Hand. »Du hast mit deinem Bruder Shan gesprochen, hast du gesagt …« Und das irritierte sie, wie er den Feinheiten ihres im Geiste vernommenen Liedes entnehmen konnte.
    »Ich bin kein Experte im Gespräch von Geist zu Geist«, sagte er sanft. »Tatsächlich musste der ganze Austausch vor allem auf Shans Fähigkeiten zurückzuführen sein, ich hatte keinen Anteil. Ich kann ja nicht einmal mit dir in bewussten Kontakt treten, Miri, obgleich wir eng verbunden sind.«
    »Du hast es aber versucht, nicht wahr?« Sie grinste kurz. »Aber hat dein Bruder dir nichts über die Natur der Gefahr gesagt?«
    »Nur, dass Plan B nun ausgeführt wird.«
    »Blödsinn«, murmelte Miri und Val Con lachte, als sie ihren Kopf schüttelte.
    »Es ging alles drunter und drüber zu jener Zeit, erinnere dich. Der Agent hat mich gejagt, du und ich waren getrennt. Shan sprach in meinem Kopf – und er war auch noch sehr verärgert. Wir hatten kaum Zeit, einen Treffpunkt zu vereinbaren, ehe wir aufhören mussten.«
    »Also habt ihr einen vereinbart!« Zustimmung erhellte ihr Gesicht. »Wo?«
    Er holte tief Luft und schaute ihr fest in die Augen. »Zuhause bei deiner Familie, Miri!«
    »Meiner Fam…« Sie starrte ihn an, ließ seine Hand fallen und zog sich zurück, Schrecken erschütterte die Konstanz ihres Liedes. Ihre Kniekehlen trafen den Sitz des Co-Piloten und sie plumpste fast rein, ihre Augen immer noch weit geöffnet.
    »Schau, Boss«, sagte sie schließlich. »Ich habe keine Familie. Meine Mutter ist tot – starb in meinem zweiten Jahr bei den Söldnern. Und wenn Robertson noch nicht tot ist, wie er es eigentlich sein sollte, möchte ich nicht diejenige sein, die dafür verantwortlich ist.«
    »Ah.« Trauer berührte ihn. Clan und Verwandtschaft, in der Tat. Er hockte sich auf die Armstütze ihres Sessels. »Ich meinte eigentlich Clan Erob.«
    Ihre Hand berührte die Tasche in ihrem Gürtel. »Clan Erob«, sagte sie heiser, »weiß doch gar nicht, wer ich bin. Ich habe es dir gesagt.«
    »Hast du. Und ich habe gesagt, dass sie dich nicht abweisen würden. Du hast – wie lange gewartet? Achtundzwanzig Standardjahre?«
    Sie nickte, ihre Zurückhaltung war deutlich.
    »Also«, sagte Val Con brüsk. »Es ist höchste Zeit, dass du dich deinem Clan zu erkennen gibst und dich vor deinem Delm verbeugst. Nun, da du deine Verbindung zu ihm kennst, wäre es sehr unhöflich von Dir, diese Pflichten zu ignorieren.«
    »Und überdies hast du deinem Bruder gesagt, dass wir uns dort treffen werden, womit das Thema erledigt ist. Können wir also gleich aufbrechen.« Miri starrte ihn an. »Ich hoffe, du weißt, wo die Leute sind, denn ich weiß es sicher nicht.«
    »Ich weiß es sogar ganz genau«, sagte Val Con, nahm ihre Hand und lächelte.
    Miri seufzte, erwiderte aber den Druck seiner Finger nicht. »Warum überrascht mich das nicht?«
     
    »Nein«, sagte Miri bestimmt, die Teetasse in ihrer rechten Hand fühlte sich plötzlich kalt an.
    »Cha'trez …«
    »Ich sagte Nein!« Sie starrte ihn über den Tassenrand an. »Dies ist deine Idee, Liaden, nicht meine. Du willst einen Haufen Fremder besuchen und Gefallen einfordern, also wirst auch du das Schlaftraining absolvieren, um herauszufinden, wie man das anstellt.«
    »Ich weiß bereits, wie!«, schnappte Val Con. »Und der Punkt ist, meine Lady, dass du nicht um einen Gefallen bitten wirst, sondern um das, was dir rechtmäßig als Clanmitglied zusteht. Beweise werden vorgelegt, in Form …«
    Miri stellte die Tasse mit Nachdruck ab. »Von einem Stück Keramikarbeit, das meine Großmutter von einem armen Typen in irgendeiner Nebengasse geklaut hat, zusammen mit allem anderen, was er bei sich trug.«
    »… eines Gen-Tests«, vervollständigte Val den Satz, als ob sie gar nichts gesagt hätte.
    Sie atmete tief durch, um die Übelkeit in ihrem Magen zu verdrängen.
    »Ich muss nicht reden können, um einen Gen-Test zu machen. Außerdem kann ich etwas sprechen. Du hast mir Niederliaden beigebracht. Es gibt keinen Grund, warum du mich nicht auch genug Hochliaden lehren kannst, sodass ich dich nicht in Verlegenheit bringe.«
    »Miri …« Er seufzte, hob eine Hand, um eine wilde Locke aus ihren Augen zu streichen. Miri biss sich auf die Lippen und wusste genau, dass, wenn er etwas gesagt hätte, er damit hätte zeigen können, dass er den Unmut in ihrem Kopf genau spüren konnte, genauso wie sie selbst. Und er hatte gemerkt, dass sie weitaus ärgerlicher war, als sie sein sollte,
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