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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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verzweigten sich in einen Dschungel der Möglichkeiten, von denen keine zutreffender als die andere zu sein schien. Die Kombination für die Begrüßung eines höheren Offiziers erschien schließlich passend und sie nahm sie, führte die Verbeugung gerade noch in der richtigen Zeit aus.
    »Sir«, sagte sie, erinnerte sich, wieder aufrecht zu stehen, ehe sie sprach, und einen Tonfall respektvoller Aufmerksamkeit zu nutzen. »Ich habe meine Schicht im Schlaftrainer beendet.«
    Beide Augenbrauen schossen nach oben, ehe er die Verbeugung erwiderte, kurz, mit subtiler Ironie. Miri war enttäuscht, erinnerte sich aber daran, dass man gewisse Idiosynkrasien im Stil akzeptieren konnte, solange sie nicht die Toleranzschwelle des Melant'i überschritten.
    »Ma'am«, sagte Val Con, Höhergestellter zu einer niedriger Gestellten, dennoch mit einem Unterton, der die Ironie seiner Verbeugung unterstrich. »Ich bin erfreut, dass Sie die Zeit im Schlaftrainer so sinnvoll verbracht haben. Dennoch würde ich meinen, dass die Länge und Intimität unserer Beziehung erlauben sollte, dass du meinen Namen benutzt.«
    »Ja, natürlich …« Aber diese Kombination wurde ihr nicht bewusst und je länger sie versuchte, einen Modus zu finden, der es erlauben würde, desto verwirrter wurde sie. Sie verlor das Timing des Gesprächs, zerschlug Kadenz und Kunst, war verloren in einem See von Betonungen.
    »Miri.«
    Sie sah zu ihm auf, hilflos in ihrer Wahl der endlos erscheinenden und sich immer mehr auftürmenden Möglichkeiten, nicht fähig, sich selbst zu definieren, da sie keinen Weg wusste, wie sie ihn definieren konnte.
    Seine Hand umschloss die ihre. »Miri. Zerbrich dir nicht den Kopf, Cha'trez. Es wird seine eigene Ebene finden und sich normalisieren.«
    Die terranischen Worte holten sie aus ihrer Verwirrung, sie lehnte sich gegen ihn, plötzlich bewusst, dass sie die ganze Zeit hoch konzentriert gewesen war.
    »Ich glaube, ich habe noch nicht gelernt, wie man den Namen eines Gesprächspartners benutzt«, murmelte sie.
    Er umarmte sie. »Das ist Niederliaden. ›Val-Con-Ehemann‹, erinnerst du dich? Hm? Und ›Val-Con-Liebling‹. Hört sich viel schöner an als ›Sir‹. Ich dachte schon, ich sei in Ungnade gefallen.«
    Sie lachte auf. »Hat dich besorgt gemacht, hm?«
    »Sicher.«
    Sie lachte erneut und machte sich frei, hielt ihm das Stück Papier unter die Nase.
    »Kam aus der Maschine. Was bedeutet es?«
    »Ah.« Er nahm das Papier und las es mit einem Kopfnicken. »Auf vielen Welten würde dies bedeuten, dass du ein Genie bist, Miri. Das Modul ist eingestellt, den Wissenszuwachs und die Aufnahmefähigkeit des Studenten zu messen. Ein stark geistig behinderter Mensch etwa wäre von dem Programm nach dem ersten Test entlassen worden, da sich gezeigt hätte, dass kein Wissenszuwachs stattgefunden hat. Diese Daten hier jedoch lösen eine Programmbeschleunigung aus.«
    »Genie?« Sie runzelte die Stirn und sah auf das Papier.
    »Genie.« Val Con seufzte sanft und tippte auf die Zahlen. »Auf Liad bekämst du mit diesen Zahlen Zugang zur Scout-Akademie. Da du darüber hinaus bewiesen hast, dass du dich in einer Kultur mit niedrigem Techniklevel durchsetzen kannst, hätte man dich sofort in die mittlere Klasse aufgenommen.«
    »Ich bin kein Pilot«, protestierte Miri, da sie der Ansicht war, dass die Scouts die besten Piloten waren, die es gab. Val Con war ein Scout. Es musste eine Fehlfunktion in der Maschine geben.
    »Das kann man ändern«, sagte Val Con. »Wir können die Grundlagen des Pilotentrainings in das Schlaftraining aufnehmen, wir müssen nur das Programm etwas ändern. Es ist nur ein Vorbereitungskurs, aber ich kann dir die Mathematik und die praktische Umsetzung beibringen.«
    »Sicher«, murmelte Miri abwesend.
    »Gut. Hättest du gerne etwas Tee?«
    »Hm?« Sie wachte wieder auf, schaute wieder auf das Papier – geschrieben auf Liaden, wie sie merkte, aber es überraschte sie jetzt nichts mehr. »Tee wäre schön, danke. Ich muss meine Vitamine nehmen.«
    »Ja.« Er ging zur Nahrungsausgabe und sie folgte ihm. »Ich schlage vor, dass wir heute dein Wissen vertiefen. Morgen solltest du alle drei Lernphasen durchmachen.«
    »Alle drei!« Sie starrte auf seinen Rücken, dann seufzte sie und erinnerte sich an etwas, das sie gerade gelernt hatte. »Schätze, ich muss mich um dieses Melant'i-Zeug kümmern, ich lerne die Regeln besser gleich richtig.« Sie nahm die Tasse aus seiner Hand.
    »Genie, hm?« Sie schüttelte den
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