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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Kopf. »Ich sag dir was, Boss – ich fühle mich nicht im Mindesten schlauer.«

 
     
Delgado
Bjornson-Bellevale College der Künste und Wissenschaften
     
     
    »… Kaffee, Pfannkuchen und juuh-uh-hu!« Die Stimme erschallte unmelodisch, aber mit großer Ernsthaftigkeit, vom Orbit über die generelle Verbindung in das winzige Büro des Professors. Der Mann am Tisch schaute auf die Empfangsstation, sein Stirnrunzeln verwandelte sich in ein Grinsen, als er Nummer drei-achtundfünfzig hörte, wie er singend auf dem Weg zum Raumhafen war, wenn nicht gar in das Herz der Herrin der Vail-Runner, einer Raumschiffkommandantin, wie er es jede Nacht zu Mitternacht tat.
    »Sprich zu mir, wunderschöner Captain!«, forderte der Sänger vor dem Hintergrundgeschnatter von einem halben Hundert Schiffe, vom Raumhafen bis zum äußeren Orbit des dritten Planeten und in völliger Missachtung der Tatsache, dass es noch eine Reihe weiterer wunderschöner Kommandantinnen in Hörweite geben könnte.
    »Sorry, drei-fünf-acht. Ich dachte, du würdest gerade frühstücken.« Die Stimme der Frau war kühl, aber mit einem amüsierten Unterton, wie immer. Der Professor lächelte erneut und wandte sich wieder der Arbeit zu, die er gerade bewertete.
    Ein besonders enttäuschendes Dokument, ehrlich gesagt, obgleich der Autor niemand war, von dem er großartige Ergebnisse erwartet hätte. Aber man freute sich doch, wenn zumindest etwas gelernt worden war, selbst von den am wenigsten begabten Schülern. Nun, sie waren erst in ihrem mittleren Semester. Vielleicht würde sanfte Anleitung doch noch Denkprozesse in Gang setzen.
    Mit diesem Gedanken konzentrierte er sich wieder auf die Arbeit und überlegte sich den besten Weg, wie er in diesem Falle Anleitung geben könnte. Hinter ihm bettelte drei-achtundfünzig die kühle Lady an, ein Teil in einem gewohnten, beruhigenden Mosaik von Stimmen. Der Professor hörte mit halbem Ohr zu, dann mit noch weniger, als sich ein Weg eröffnete, wie er dem Schüler noch helfen konnte, und konzentrierte sich ganz darauf.
     
    ACHTUNG! ACHTUNG!
     
    Dies durchschlug das vertraute Mosaik wie ein verärgerter Tritt mit dem Stiefel. Der Professor drehte sich in seinem Sitz, die dunklen Augen konzentriert auf den Empfänger gerichtet, als könne er dadurch das Schiff identifizieren, dass diese Nachricht aussandte.
     
    ACHTUNG! ALLE ANGESTELLTEN, UNTERSTÜTZER, ANGEHÖRIGEN UND VERBÜNDETEN DER JUNTAVAS HABEN MIT ERHALT DIESER NACHRICHT DEN FOLGENDEN PERSONEN UNTERSTÜTZUNG, HILFE UND TROST ZU GEWÄHREN: SERGEANT MIRI ROBERTSON, BÜRGERIN TERRAS, UND VAL CON YOS'PHELIUM, BÜRGER LIADS; EINZELN ODER GEMEINSAM. PASSEN SIE, WO NÖTIG, EIGENE AKTIVITÄTEN AN. WIEDERHOLUNG: HILFE UND TROST FÜR MIRI
    ROBERTSON UND/ODER VAL CON YOS'PHELIUM UNERLÄSSLICH, HÖCHSTE PRIORITÄT!
    MELDUNG WIRD WIEDERHOLT …
     
    Dann war es verschwunden, fertig, und es blieb nichts außer totem Rauschen für einen Herzschlag, dann zwei …
    »Was zur Hölle war das?« Der unbeeindruckbare drei-achtundfünfzig.
    »Kurierschiff«, sagte jemand anders und: »Du hättest sehen sollen, wie der Bruder abging! Kick-off am dritten Planeten, tauchte kurz rein und ist wieder weg!«
    Fünf Tage Entfernung. Der Professor erhob sich aus seinem Sitz, ging mit leiser Würde durch den Raum zum Empfänger, starrte ihn an, als habe er eine Erscheinung gehabt.
    »Scout Commander Val Con yos'Phelium«, flüsterte er und streckte eine Hand aus, um abzuschalten. »Scout Commander Val Con yos'Phelium …«
    Er drehte sich, ging die Länge des kleinen Büros entlang – fünf Schritte – und dann auch die Breite – fünf weitere –, bis er wieder am Tisch stand und die Arbeit anschaute, die auf ihn wartete. Eine Hand glitt in eine Tasche, kam wieder zum Vorschein und er schaute auf das flache Schimmern eines Schiffsschlüssels, unauffällig in der weichen Hand eines Gelehrten.
    Professoren in Kultureller Genetik besaßen in der Regel keine Raumschiffe. Er seufzte und steckte den Schlüssel wieder ein.
    So eine tiefe Tarnexistenz, über so viele Jahre aufgebaut …
    Er schüttelte seinen Kopf, verdrängte den Gedanken an den Schlüssel und setzte sich wieder an seine Arbeit, versuchte, erneut in die Stimmung sanfter Gelehrsamkeit zu kommen. Das Licht des Bildschirms wurde von seinem Ring reflektiert – drei Reihen Silber, in einen flachen Knoten gebunden, am kleinsten Finger der linken Hand. Nach einem Moment seufzte er erneut, lehnte sich zurück und schloss
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