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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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knisternden Lauten der Brise in den Blättern. Dann verbeugte er sich erneut, als ob er um einen Gefallen bitten würde.
    »Dieser hatte seit einigen Jahren nicht die Gnade von Jelas Kindern, und dessen Lady kennt den Ältesten noch nicht. In Not bittet dieser um die Gunst zweier Früchte und eines Blattes.«
    Er schritt vorwärts, reckte sich nach oben und pflückte zwei Nüsse von der niedrigsten Traube. Er zupfte ein Blatt vom selben Zweig und schritt zurück, sich dankbar verbeugend.
    Dann grinsend knackte er eine der Nüsse und gab sie Miri, öffnete die zweite und zog die Schale auseinander, enthüllte einen dicken, rosafarbenen Kern.
    »Die sind lecker«, sagte er auf Terranisch. »Ich habe als Kind so einige von denen gegessen, ganz zum Ärger der Gärtner.«
    Miri zog ihre eigene Nuss auseinander, blinzelte überrascht über das Aroma. Sie unterbrach den Vorgang, den Kern herauszuholen, und sah ihren Gefährten an.
    »Es ist ein schöner Baum, Boss. Antwortet er?«
    »Hm?« Er blinzelte, dann lachte er. »Ah, das habe ich vergessen – es gibt auf Liad einen sehr alten Baum, mit dem mein Clan … involviert ist. Der Name des Baums ist Jelaza Kazone. Dieser Baum hier ist ein Abkömmling, daher war es nur angemessen, sich höflich zu verhalten, oder?«
    »Hm.« Miri knabberte am Kern, der sich als köstlich herausstellte. »Woher weißt du, dass dieser mit deinem verwandt ist?«
    »Es gibt nur eine Jelaza Kazone«, murmelte Val Con. »Und Korval besiegelt mitunter gewisse Vereinbarungen mit dem Geschenk einer Saat.«
    »Gut.« Die Nuss war weg. Miri seufzte in ehrlichem Bedauern und blickte hoch, als Val Con ihr das Blatt reichte.
    »Trage es an deinem Gürtel, Cha'trez. Fertig? Gut. Dann lass uns klingeln.«
     
    Der Türsteher war jung, schmalschultrig und zu dünn; seine zarten Knochen schimmerten beinahe durch die lichtdurchlässige, goldene Haut. Sein Haar war blassrot mit einer Tendenz zu blond und fiel über die hohe Stirn, verdeckte kaum die Prellungen an beiden Schläfen, wo der Kampfhelm zu stramm gesessen hatte. Die blauen Augen waren misstrauisch, ein dunklerer Schatten lauerte weit hinten.
    »Delm Erob?«, fragte er zweimal, schaute von Val Con zu Miri und zurück. Und er sah, wie Miri aus der Veränderung seines Gesichtsausdrucks erkannte, zwei Soldaten, die hingingen, wo sie nichts zu suchen, und nach jemandem fragten, mit dem sie nichts zu tun hatten.
    »Die Delm ist recht beschäftigt«, sagte er nun, benutzte die Hochsprache in einem Modus reserviert für Fremde, deren Melant'i noch unklar war. »Wenn Ihr mich mit Eurem Anliegen vertraut machen wollt, Sir – Ma'am –, kann ich Euch vielleicht an die richtige Person verweisen.«
    »Es ist notwendig«, sagte Val Con, und nun in der Art eines Höhergestellten, »dass wir so schnell wie möglich mit Delm Erob sprechen, junger Sir.«
    Die Wangen des Jungen wurden zu einem dunkleren Gold, aber er ließ kein Anzeichen seiner Emotionen in der Antwort anklingen. »Ich muss darauf bestehen, dass Sie mir den Grund des Besuches erläutern, Sir. Wenn Sie von Ihrer Einheit getrennt wurden, noch nicht angemessen bezahlt wurden oder Ihren Abflug verpasst haben – all dies ist keine Angelegenheit der Delm, obgleich Clan Erob das Problem gerne für Sie lösen wird. Ich benötige lediglich angemessene Informationen.«
    Nicht übel, dachte Miri, für einen Jungen, der offenbar mit einer Aufgabe konfrontiert war und mit einer Sache zu tun hatte, von der er nicht allzu viel wusste. Die blauen Augen richteten sich auf sie und sie gab ihm ein aufmunterndes Grinsen, bevor das Schlaftraining einsetzte und sie wissen ließ, dass dies ein Fehler war. Der Junge runzelte die Stirn, die Augen nun hart.
    »Waren Sie in unserem Garten?«, wollte er wissen, nun ärgerlich und ohne jeden Ton von Höflichkeit. »Haben Sie den Baum entweiht?«
    Miri reckte sich, fixierte seinen Blick. »Wir haben ihn sicher nicht entweiht!«, schnappte sie in einem Tonfall, der sehr demjenigen ähnelte, den sie benutzte, um einen besonders dummen Soldaten zurechtzuweisen. »Wir haben anständig um das Blatt gebeten und es wurde uns freiwillig gewährt!«
    Das Gesicht des Jungen veränderte sich erstaunlich, der Ausdruck wechselte von Empörung über Schock hin zu plötzlich erwachter Furcht. Er leckte sich mit der Zunge über die Lippen und richtete seine Augen wieder auf Val Con.
    »Uns verlangt es«, sagte Val Con sanft, immer noch im Tonfall des Höhergestellten, obgleich er weitaus
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