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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Schlimmeres hätte sagen können, »sehr danach, mit Delm Erob zu sprechen. Jetzt, wenn möglich. Ihr könnt ihm sagen, dass der Zweite Sprecher des Clans Korval ihn bezüglich einer Tochter seines Hauses aufsucht.«
     
    Der Junge war gegangen, um seinen Boss zu holen, was sie beide Däumchen drehend an einem Ort zurückließ, bei dem es sich dem Schlaftraining zufolge um einen formellen Empfangsraum handelte.
    Miri stellte sich vor, wie der Junge den langen Gang entlangrannte, sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, und grinste, als sie sich umsah, fragte sich, was sich in jenem Raum befinden mochte, der sich an diesen anschloss. Der Junge hatte sogar die Schwelle dorthin überschritten, und Miri hatte weiß angemalte Wände und ungemütlich aussehende Möbel erblickt, doch dann hatte er es sich offenbar anders überlegt, war mit einer leichten Verbeugung zurückgetreten und hatte leise gesagt: »Folgen Sie mir, bitte!«
    Nun also, im Gelben Salon, brachte eine andere Jugendliche, etwas jünger noch als der Türsteher, Wein und Gläser sowie eine Porzellanschüssel mit Kuchen. Nach einem beunruhigend hellblauen Blick, der mehr an Val Con als an Miri interessiert zu sein schien, hielt sie ihre Augen gesenkt, verbeugte sich recht schön und fragte, ob noch etwas gewünscht würde, mit einer Stimme, als ob sie hoffte, dass nicht.
    »Danke«, sagte Val Con in gewichtigem Ton. »Die Fürsorglichkeit des Hauses gibt Anlass zur Freude.«
    »Sir.« Das Mädchen verbeugte sich wieder und entfloh, vergaß zu warten, bis sich die Tür hinter ihr schloss, ehe sie zu rennen begann.
    Miri grinste erneut, schob ihre Hände hinter den Gürtel und wanderte zum Fenster. Sie kniff die Augen zusammen, als die Sonne ihr direkt ins Gesicht schien.
    »Da ist dein Baum, Boss.«
    »So?« Er kam herüber, seine Schulter berührte die ihre, als er herausschaute. »Das ist nicht mein Baum, Miri. Das ist Erobs Baum. Meiner ist weitaus älter – und höher.«
    »Hört sich für mich kleinkariert an«, sagte sie. »Wenn dieser ein Setzling deines Baums ist und deiner der einzige, der existiert, abgesehen von seinen eigenen Setzlingen …« Sie hielt inne, ihre Wangen wurden rot.
    Val Con lachte.
    »Ah. Du erkennst, was es bedeutet, einen Clan zu haben.«
    »Sehr witzig …«, begann sie und unterbrach sich, als die Tür sich öffnete.
    Val Con ging schweigend zur Mitte des Raumes, Miri blieb einen halben Schritt hinter ihm zurück.
    Die Frau, die den Salon betrat, war nicht mit voller Geschwindigkeit den Gang heruntergerannt, aber geschlendert war sie sicher auch nicht. Sie war grauhaarig, hatte graue Augen, eine goldene Haut, war drahtig-dünn und wirkte energiegeladen. Zwei tiefe Falten liefen horizontal über ihre Stirn, noch tiefere von der Nase zum Mund. Weitere Falten strahlten um ihre Augen, zusammengedrückt jetzt, da sie in das Licht der Sonne blickten. Sie war einfach gekleidet, in etwas, das Miri aus dem Schlaftraining als Haustunika kannte, und engen Hosen, die ordentlich in kurzen Stiefeln steckten.
    Geschäftsmäßig marschierte sie über den weichen Teppich, blieb genau vier Schritte vor Val Con stehen und verbeugte sich knapp, Hand über dem Herzen.
    »Emrith Tiazan«, sagte sie mit leiser, klarer Stimme. »Delm Erob.«
    Val Con machte seine eigene Verbeugung, flüssiger als die ihre, aber genauso tief. »Val Con yos'Phelium, Clan Korval.«
    Miri spannte sich an – aber die alten Augen blieben auf Val Con fixiert.
    »Ja«, sagte sie. »Ihr habt das Aussehen Eures Vaters.«
    Val Con verbeugte sich erneut und nur leicht – und mit Ironie, wie Miri dachte.
    Emrith Tiazan schien das auch zu denken, sie hob ihre scharfkantige Schulter und ließ sie wieder fallen. Miri machte sich erneut bereit, ihre eigene Verbeugung zu fabrizieren, aber die alte Frau schien sie ignorieren zu wollen.
    »Ich sage Euch ehrlich, Korval, bevor wir uns zu Tee und Kuchen setzen und uns so benehmen, als wären wir zivilisiert – es ist keine Freude, Euch in dieser Zeit zu sehen, obschon wir baumverwandt sind. Wir haben gerade eine Krise hinter uns, die eine oder zwei Generationen der Heilung bedarf – falls alles gut geht und niemand einen weiteren Hitzkopf wie Kel Bar Rentava ausbrütet. Mir ist bewusst, dass Erob in dieser Periode eine Vertragsehefrau schuldet, aber da ich gerade offen rede, teile ich Euch mit, dass jene, die wir erwählt hatten, während des Krieges den Seelenweg gegangen ist.« Das alte Gesicht veränderte sich jetzt, die
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