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Flucht in die Arme des Maharadschas

Flucht in die Arme des Maharadschas

Titel: Flucht in die Arme des Maharadschas
Autoren: Penny Jordan
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Volk.“
    Dabei ging ihm durch den Kopf, wie schmal und zart Sophia trotz ihrer weiblichen Rundungen gebaut war und welches Risiko das für eine Zwillingsschwangerschaft möglicherweise bedeuten konnte. Plötzlich wurde er von Ängsten und Zweifeln heimgesucht, auf die er absolut nicht vorbereitet war.
    Dafür wusste er alles über die Einsamkeit eines Kindes, das viel zu früh ein Elternteil verloren hatte. War es da ein Wunder, wenn ihm Bedenken und Furcht um das Wohlergehen seiner Frau zusetzten? So groß seine Freude über die Nachricht auch war, Vater von zwei Söhnen zu werden, das Verlangen, sich zurückzuziehen und für eine Weile allein zu sein, war noch viel größer. Wie sonst sollte es ihm gelingen, die Flutwelle beängstigender Emotionen in Schach zu halten, die ihn zu überrollen drohte?
    „Ich muss gehen“, wandte er sich abrupt an Sophia, ohne sie direkt anzuschauen. „Ein wichtiges Meeting, das sich nicht verschieben lässt. Dr. Kumar wird dafür sorgen, dass du sicher in den Palast zurückkommst. Vorher werde ich ihn noch bitten, eine Krankenschwester mitzuschicken, die dir in den nächsten Monaten …“
    „Nein!“, kam es so spontan und energisch zurück, dass er verstummte und das medizinische Personal sich wie auf Kommando gesammelt zurückzog, sodass die werdenden Eltern plötzlich ganz allein waren. „Das ist unnötig und absolut lächerlich, Ash. Ich bin nicht krank, sondern schwanger.“
    „Aber du …“
    „Ja, ich trage deine kostbaren Erben unter dem Herzen, ich weiß. Und ich kann nur hoffen, du willst mir nicht unterstellen, ich würde irgendetwas Leichtsinniges tun, das ihr Wohlergehen gefährden könnte.“
    Sophias harsche Reaktion machte Ash klar, dass seine besorgniserregend selbstständige Frau sich von ihm kaum monatelang in Watte packen lassen würde. „Ich möchte nur sichergehen, dass ihr drei die bestmögliche Fürsorge genießt“, erwiderte er deshalb diplomatisch.
    Ihr drei! Konnte sie das wirklich ernst nehmen, nachdem Ash nicht einmal sensibel genug war zu bemerken, wie dringend sie seine Nähe oder ein Zeichen der Zuneigung gebraucht hätte, als sie zum ersten Mal ihre Babys auf dem Ultraschallmonitor gesehen hatten.
    Auf keinen Fall darfst du jetzt in Selbstmitleid verfallen! ermahnte Sophia sich wenig später, während sie in den Palast zurückchauffiert wurde. Das ist weder gut für dich noch für die Babys. Sie haben Anspruch auf eine starke Mutter, die positiv in die Zukunft schaut.
    Außerdem durfte sie nicht vergessen, dass die Nachricht mit den Zwillingen ganz sicher auch für Ash einen Schock bedeutet hatte. Vielleicht würde sie das einander im Lauf der Zeit sogar näherbringen? Immerhin hatten sie sich doch beide gewünscht, Eltern zu werden.

10. KAPITEL
    Seit dem Ultraschalltermin waren vier Wochen vergangen. Doch wenn überhaupt möglich, hatte Ash sich noch mehr von ihr zurückgezogen, wie Sophia mit wehem Herzen dachte, während sie die Abendkühle in ihrem kleinen Privatgarten vor ihrer Suite genoss.
    Was die Zwillinge betraf, scheute er keine Mühe, sich minutiös über ihr Wohlergehen zu informieren und deshalb auch die Gesundheit der werdenden Mutter mit Argusaugen zu überwachen. Doch sobald Sophia versuchte, das Gespräch auf ein privateres Terrain zu lenken, scheute er zurück und wechselte augenblicklich das Thema.
    Was sie allerdings als noch demütigender empfand, war ihr eigenes, nicht zu unterdrückendes Verlangen nach Ashs Nähe und der körperlichen Intimität, die wenigstens eine gewisse Entschädigung für die fehlende Liebe in ihrer Ehe gewesen wäre. Doch seit dem Ultraschalltermin war Ash gar nicht mehr in ihr Bett gekommen.
    Die alte Sophia konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, ihn nicht einfach zur Rede zu stellen und zu fragen, was denn mit der unglaublichen Chemie passiert war, die laut Ashs eigener Aussage zwischen ihnen herrschte. Die neue und in süßer Erwartung unendlich sensiblere Sophia jedoch war viel zu ängstlich um Harmonie bemüht und um die Zukunft ihrer Babys besorgt, als das Risiko einer Konfrontation einzugehen.
    Außerdem machte ihr die Befürchtung, Ashs mangelnde Liebesfähigkeit könne sich auch auf seine Kinder erstrecken, immer mehr zu schaffen. Es musste ja nicht einmal so sein, dass er sie bewusst von sich weghalten würde … vielleicht konnte er gar nicht anders?
    Sie selbst war mit einem distanzierten Vater aufgewachsen, der jeden Versuch, ihm näherzukommen, erfolgreich im Keim erstickt
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