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Flucht in die Arme des Maharadschas

Flucht in die Arme des Maharadschas

Titel: Flucht in die Arme des Maharadschas
Autoren: Penny Jordan
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in den Grundfesten und drohte unter dem Ansturm der widerstreitenden Emotionen, die in seinem Innern tobten, zusammenzubrechen. Das durfte er auf keinen Fall zulassen! Er hatte kein Recht so zu empfinden, wie es ihm sein Herz zu diktieren versuchte. Allein die Nachricht von Sophias möglicher Schwangerschaft hatte ihn viel tiefer berührt, als er es je erwartet hätte. Und als wäre das allein nicht schon genug, folgte dann auch noch die unfassbare Nachricht, dass sie Eltern von Zwillingen wurden!
    Ganz sicher war es für einen Mann in seiner Position nur natürlich und normal, sich darüber zu freuen. Und das erlaubte Ash sich auch. Doch was war mit der zitternden Sorge um Sophia, die sein Herz erfüllte?
    Endlich wandte sich das medizinische Personal auch der werdenden Mutter zu.
    Schlagartig sah sich Sophia von strahlenden dunklen Gesichtern umringt, wobei man trotzdem in Richtung des Maharadschas sprach, als dieser sich brüsk nach möglichen Risiken einer Zwillingsschwangerschaft erkundigte. Alle versicherten ihm, er müsse sich keine Sorgen machen und man sehe jetzt schon sehr gut, dass beide Babys das gleiche, für dieses Reifestadium übliche Gewicht hätten und weiter keine Auffälligkeiten zeigten.
    Sophia tat ihr Bestes, um sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen. Sollte sich jemand über ihren oder Ashs angespannten Gesichtsausdruck Gedanken machen, würde er ihn sicher der Überraschung zuschreiben, die wohl jedes Elternpaar angesichts einer unerwarteten Zwillingsschwangerschaft empfand.
    Dass sie sich zudem verzweifelt nach Ashs Unterstützung und seiner Zusicherung sehnte, es würde alles gut gehen, lag bestimmt auch an der Doppeldosis von Schwangerschaftshormonen, wenn es so etwas überhaupt gab. Im Grunde genommen sollte sie einfach nur froh sein, nicht in einem früheren Jahrhundert geboren zu sein, wo das Überleben von Mutter und Kindern häufig nur Glückssache gewesen war. Sie hingegen hatte das Privileg, schon beim ersten Ultraschall in einem modernen Krankenhaus zu liegen und von den fähigsten und engagiertesten Medizinern des Landes versorgt zu werden.
    Außerdem tut es nie gut, sich zu sehr um sich selbst zu drehen! sagte sich Sophia energisch. Ab sofort muss ich in erster Linie an meine Babys denken.
    Dazu kam, dass sie immer noch genug damit zu tun hatte, sich in ihre Rolle als Ashs Frau und Maharani von Nailpur einzugewöhnen … und dabei nie die Regeln zu vergessen, die ihr Gatte bezüglich ihrer Vernunftehe aufgestellt hatte. Für jemanden, der immer nur aus echter Liebe hatte heiraten wollen, gar nicht so einfach.
    Mutterliebe und der damit verbundene Beschützerinstinkt erschienen Sophia hingegen ebenso natürlich wie das Atemholen. Oder das Verlangen, Ashs Hand zu halten, während sie gemeinsam auf den Monitor des Ultraschallgerätes schauten …
    Aber das, wie unzählige andere Dinge auch, war verboten.
    Wie viele Barrieren waren es wirklich, die Ash gegen die Liebe errichtet hatte? Würden sie auch zwischen ihm und seinen Söhnen stehen? Würde er dem eigenen Fleisch und Blut vielleicht auch den Zugang zu seinem Herzen verwehren, aus Angst, in emotionale Konflikte zu geraten?
    Trotz der stickigen Luft in dem überfüllten Raum fror Sophia plötzlich. Auf keinen Fall durfte sie anfangen, Probleme zu sehen, die noch gar nicht existierten. Sie musste positiv denken und stark sein … für ihre Babys.
    „Kein Zweifel, dass die Menschen in Nailpur außer sich vor Begeisterung über die frohe Botschaft sein werden, Euer Hoheit “, versicherte Dr. Kumar. „Zwei Söhne!“
    Wie bewundernd und stolz das klang. Zwei Söhne!
    Erneut zog sich Sophias Herz schmerzhaft zusammen. Würde sie stattdessen Mädchen erwarten – liebenswerte Vertreterinnen ihres eigenen Geschlechts, zu denen sie eine besondere Nähe empfand –, wie viel Trost und Zuspruch hätten diese Töchter ihr in der Einsamkeit als ungeliebte Frau ihres Vaters sein können. Jungen würden unter Garantie Ash nachschlagen und in dem Bewusstsein der Verantwortung erzogen werden, die zukünftigen Herrscher von Nailpur zu sein.
    Erneut fühlte Sophia, wie ein kalter Schauer über ihren Rücken lief. Das war es ganz und gar nicht, was sie sich für ihre Söhne erträumte. Sie sollten in einer von Liebe geprägten Atmosphäre aufwachsen dürfen und …
    „Ja, zwei Kinder zu bekommen, ist in der Tat ein großes Geschenk“, bestätigte Ash mechanisch Dr. Kumars euphorische Prophezeiung, „sowohl für uns wie für das gesamte
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