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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)
Autoren: S. Pavlovic
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Kolossen mehr beeindruckt als von dreihundert Fischchen. Sie teilen sich eine Flasche Wasser und ein paar Donuts vom Bäcker am Zoo, Daniel lässt sich Schokolade aus dem Mundwinkel küssen und ist für einen Augenblick erstaunt, dass die Leute irritiert hinschauen.
    Ist es nicht das normalste von der Welt, den Jungen zu küssen, den man liebt?
    Für ihn ist es das und er fragt sich, seit wann?
    „Also hat der Trip sich gelohnt, ja?“, sagt Mick. „Gefällt es dir?“
    „Es ist Wahnsinn“, sagt Daniel. „Ich will hier einziehen.“
    „Dazu müssen dir erst Kiemen wachsen.“ Mick lacht.
    „Ob die hier auch ausbilden?“, fragt Daniel nachdenklich.
    „Huh?“
    „Ausbilden. Zum… zur… Aquarien-Pflege-Fachkraft. Fachkraft für Aquarientechnik, oder wie immer das heißt.“
    „Ich dachte, du wolltest studieren.“
    „Ja, schon, aber wenn ich mir vorstelle, hier arbeiten zu dürfen … vielleicht ist das sogar noch toller. Ich weiß nicht. Nach so einer Ausbildung könnte ich immer noch studieren, wenn ich irgendwie das Geld dafür aufbringe.“
    „Dann mach’s doch. Berlin ist bestimmt auch ein gutes Pflaster für Musiker.“
    „Huh. Wenn man dir den kleinen Finger gibt, nimmst du gleich die ganze Hand, oder?“
    „Von dir lieber den ganzen Arm und den Rest auch noch.“
    „Sie haben ein einnehmendes Wesen, mein Herr.“
    „Ich weiß.“
    Zehn Minuten später, vor den Meeresaquarien, bringt Mick das Thema ein zweites Mal auf.
    „Findest du die Vorstellung nicht schön?“, sagt er. „Wir beide zusammen hier in der großen Stadt, du machst was mit Fischen, ich mach was mit Musik, wir haben eine coole WG …“
    „Wie wahrscheinlich ist das denn?“
    „Das ist doch egal. Es ist ein Traum. Träume müssen nicht wahrscheinlich sein. Man muss sich nur an ihnen festhalten können.“
    Irgendwie hat er damit recht und so widerspricht Daniel nicht.
     
    ***
     
    Und dann platzt die Seifenblase ganz unvermutet.
    Noch ehe er den Grund dafür erkennt, bemerkt Daniel, wie Mick neben ihm sich plötzlich anspannt. Sie haben gerade die Lobby des Hotels betreten und Mick packt Daniel bei der Hand und drückt zu, dass es weh tut. Daniel sieht den großen, elegant gekleideten Mann mit den weißen Schläfen und die zierliche dunkelhaarige Frau an seiner Seite, beide kommen ihm irgendwie bekannt vor, aber es dauert noch Sekunden, bis der Groschen fällt.
    Mick atmet tief durch und schaut über die Schulter, aber er läuft nicht davon.
    „Hallo Mama, hallo Papa“, sagt er, hörbar um Gelassenheit bemüht. „Was für eine Überraschung.“
    Und dann ist da Ritas vertraute Gestalt, die auf ihn zu kommt und ihn ohne weitere Umstände in die Arme schließt.
    „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“, fragt sie. „Ich bin fast gestorben vor Sorge!“
    „Hat Lilli dir nichts ausgerichtet?“ Daniel kann ein bisschen schlecht atmen, weil seine Mutter so fest zudrückt.
    „Natürlich hat sie“, sagt Rita. „Aber nur, weil du deiner Freundin simst, ich soll mir keine Sorgen machen, tu ich das noch lange nicht!“
    „Entschuldige. Ich erkläre dir alles. Aber es ist eine lange Geschichte.“
    „Das will ich doch wohl hoffen!“ Rita löst ihren Zugriff und hält ihn auf Armeslänge von sich. „Geht es dir gut?“
    „Ja. Nie besser.“
    Rita nickt. Daniel schaut zu Mick hinüber und Rita folgt seinem Blick.
    Drüben wird nicht umarmt oder vielleicht sind sie schon damit fertig. Micks Mutter hat ihm eine Hand auf den Oberarm gelegt, sie wirkt den Tränen nahe. Micks Vater spricht schnell auf ihn ein und Mick antwortet einsilbig und hat die Arme um sich selbst geschlungen. Daniel löst sich vorsichtig von seiner Mutter und schließt zu Mick auf.
    „Daniel Cornelius.“ Entschlossen streckt er Micks Vater die Hand hin. „Freut mich, Sie kennen zu lernen.“
    Der Handschlag ist fest und warm. Micks Vater mustert ihn mit Interesse, aber ohne Zorn.
    „Freut mich auch“, sagt er. „Von dir haben wir ja schon eine Menge gehört.“
    „Tatsächlich?“
    Daniel sieht Mick an, aber der zuckt ratlos mit den Schultern.
    „Nur Gutes“, lächelt Rita und auf Daniels Blick hin: „Was willst du? Die Fahrt war lang und du bist mein einziges Kind.“
    „Wie habt ihr uns überhaupt gefunden?“, fragt Daniel.
    „Durch die Abbuchung auf der Kreditkarte“, erklärt Micks Vater. „Die Kreditanstalt war angewiesen, uns Bescheid zu geben, sobald eine Kontobewegung zu verzeichnen ist.“
    „Mist“, sagt Mick. „Immer
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